
Zweite (Punktspiel):
Arbeitssieg mit später Erlösung bringt wichtige drei Zähler(Foto)
LK-3: VfB Germania Halberstadt II – TSV GW Klein Mühlingen/Zens 3:1 (1:1)
(berwa)
Nach einigen erfolgreichen Tests wollte das Landesklasse-Team des VfB Germania auch zum Jahresstart in die Punktspielserie an die Erfolge anknüpfen. Der Gast zwar mit weniger Punkten tabellarisch hinter den Halberstädtern platziert, doch der Schein trügt, der TSV auch mit drei Spielen weniger. Der Auftakt verlief für die Platzherren durchaus verheißungsvoll, bereits nach den ersten Versuchen gab es eine Regelwidrigkeit im Zweikampfverhalten knapp innerhalb des Strafraumes, so dass sich eine Premium-Chance durch Elfmeter ergab.
Felix Genschmar visierte das rechte Dreiangel an, düpierte auch den Torwart, zielte aber zu genau, so dass die Kugel an den Innenpfosten klatschte. Der Gast hatte da mehr Glück. Ein Freistoß an die Latte wurde im Nachsetzen mit Glück zum 0:1 veredelt (16.), wobei Keeper Paul König von seinem eigenen Verteidiger im kurzen Eck entscheidend geblockt wurde, so dass der Schuss von Bennet Meinecke den Weg ins Netz fand.
Lange Zeit danach herrschten Kampf und zähes Bemühen zwischen den Strafräumen, echte Torgefahr keimte weder hüben noch drüben nennenswert auf. Dass Torwart Simon Kröplin auf TSV-Seiten von den wenigen Schüssen auf sein Tor doch einige klatschen ließ, machten sich die Halberstädter zunächst nicht zunutze. Wohl aber in der 31. Minute, als Jano Conrad nach Freistoß sauber per Abstauber zum Ausgleich einschob. Mit dem 1:1 ging es in die Pause. Auch nach dem Seitenwechsel blieb Fußballkost aus dem oberen Regal Mangelware.Viel Krampf, viel Bemühen, aber selten flüssige und zielstrebige Kombinationen.
Die wenigen Chancen vereitelten die Torleute, die sich beiderseits wagemutig in manchen Ball werfen mussten. Die viel zitierte Frage nach dem möglichen „Lucky Punch“ für eines der Teams, sie wurde mit zunehmender Zeit immer öfter gestellt. Das muss man den Halberstädtern aber lassen, sie agierten nicht überhastet, sondern arbeiteten ruhig und beständig. Der Lohn sollte folgen, eingeleitet durch einen Standard von der linken Seite. Erneut war es Jano Conrad (79.), der seine Farben nun in Front brachte. In den verbleibenden Minuten wurden die Gäste, die wohl mit dem Unentschieden zufrieden gewesen wären, deutlich aktiver, aber auch viel zu hektisch in ihren Aktionen. Paul König hatte die Übersicht und war da, wenn er gebraucht wurde. Einen der schönsten, weil schnörkellosesten Angriffe des Spiels sahen die Zuschauer in der Nachspielzeit. Wenige Stationen nach vorn, Felix Genschmar behauptete sich halb links im Strafraum, hatte das Auge und die feine Technik, vor der Grundlinie halbhoch auf Jano Conrad zu chippen, der technisch hochwertig aus der Bewegung per Direktabnahme mit seinem dritten Tor zum 3:1-Endstand traf.
Erste (Testspiel):
Reise nach Leipzig mit traumatischen Zügen
Testspiel: Chemie Leipzig – VfB Germania Halberstadt 3:2 (1:2)
(von Bernd Waldow)
Die Dankbarkeit, nach der erneuten Punktspielabsage (Bautzen) zu einem attraktiven Testspiel bei einem ambitionierten Gegner antreten zu können, sie wich während des Spiels und ließ die Halberstädter hadern. Schuld daran war jedoch nicht die knappe Niederlage.
Mannhaft spielten sie auf, die Jungs von Chefcoach Manuel Rost, befreit von dem Druck, wieder irgendetwas improvisieren zu müssen, um Spielpraxis zu sammeln. Das war ein Testspiel ganz nach dem Geschmack des Oberligisten, bei vertretbaren Bedingungen würde man in ordentlichem Wettbewerbscharakter sein Können zeigen müssen.
Mit besten Erinnerungen an das letzte (siegreiche) Treffen in ähnlicher Situation, zeigten die Rost-Schützlinge nach der unfreiwillig langen Pause einen wirklich ansehnlichen Fußball und belohnten sich früh. Vinicius Sandri (13.) und Pascal Hackethal (19.) sorgten für einen 0:2-Zwischenstand, der nach Einschätzung von Manuel Rost ebenso verdient war, wie der Anschlusstreffer der Gastgeber (Stanley Ratifo/ 38.), so dass es bis zur Pause und dem 1:2 eine sehr positive Zwischenbilanz nach einem engagierten Auftritt gab. Auch dass ein mögliches 1:3 liegen gelassen wurde, war zu verschmerzen. Nicht aber die Szene kurz nach Wiederanpfiff (48.), als ein harter Zweikampf gegen Lukas Cichos dem Spiel eine jähe Wende gab. Manuel Rost mochte dem Verursacher keinesfalls Absicht unterstellen, doch sei es ihm suspekt, „dass man in einem Testspiel derart voll durchziehen muss...“, dass es Halberstadts Nummer 1 wohl den Arm brach, so jedenfalls die erste Einschätzung, nachdem sich der Kapitän vor Schmerz schreiend mit einer deutlichen anatomischen Fehlstellung seines Armes am Boden krümmte. Rettungswagen – Klinik – Erstversorgung... als weiter gespielt werden konnte, war es ein anderes Spiel. Geschockt waren insbesondere die Mannschaftskollegen des „Vaters der Kompanie“, denn jeder weiß um die Führungsrolle von Lukas Cichos auf und neben dem Platz. So mutierten die späteren Tore für den Gastgeber durch Florian Kirstein (74.) und Elias Ndukwe Oke (87.) zur Nebensache, zumal sich auch noch der gerade nach Langzeitverletzung genesene Paul Grzega (Bänderverletzung) und Denis Vukancic (Diagnose offen) noch erheblich verletzten, man ein, zwei Tage abwarten muss, um eine Einschätzung treffen zu können, wie lange die beiden wohl ausfallen werden.
Die zweite Hälfte mochte Manuel Rost demzufolge auch nicht weiter analytisch bewerten. Zur ersten urteilte er: „Chemie war der erwartet starke Testspielgegner, den wir uns gewünscht hatten. Wir haben eine gute und intensive erste Halbzeit gespielt, waren sehr aktiv und haben viele Chancen sowie die Tore zum 0:1 und 0:2 heraus gespielt. Wichtig war heute, nach der langen Zeit ohne, wieder unter Wettkampfbedingungen zu spielen. So, wie wir dies getan haben, sollten wir Rhythmus und Energie für das Spiel gegen den FCM am nächsten Wochenende gewonnen haben...“. Dennoch sitzt der Frust tief, denn erneut scheint der VfB Germania arg gebeutelt, nachdem erneut krankheitsbedingte Ausfälle dafür sorgten, dass nur ein sehr schmaler Kader nach Leipzig fuhr, der nun auch noch ohne eigenes Verschulden weiter empfndlich dezimiert wurde. Die Herausforderungen, sie werden nicht kleiner. Wiederholt sind Lösungen gefragt, um unerwartete Tiefschläge zu kompensieren