Fußball Oberliga: ... Auswärts-Dreier zum Jahresende

Doppelpacker Pascal Hackethal ebnet den Weg zum Auswärtssieg

NOFV-Oberliga Süd: FC Einheit Rudolstadt – VfB Germania Halberstadt 0:2 (0:2)

(von Bernd Waldow)

 

Nach einigen Irritationen in den letzten Tagen, wurde schließlich auf dem Naturgrün des Hauptplatzes in Rudolstadt gespielt. Dieser ohnehin sehr unebene Platz bot so manche Tücke, wie Lukas Cichos bereits vor dem Spiel wenig erfreut zur Kenntnis nahm, als nämlich bereits beim Einschießen zwei Bälle so aufsetzten, dass sie in schier unmöglichen ballistischen Kurven über ihn hinweg ins Tor sprangen. Während des Spiels war dieses allerdings für den Kapitän des VfB Germania kein Thema mehr, denn einerseits ließen seine Vorderleute hoch konzentriert keine flachen Abschlüsse der Hausherren zu, andererseits leistete sich Halberstadts Nummer 1 bei gut einem halben Dutzend hoher Flanken oder Torschüsse je Halbzeit nicht einen einzigen Wackler und hielt so sicher die „Null“. Zielgerichtet verlagerten die Halberstädter recht früh das Geschehen in die Gastgeber-Hälfte, ein verheißungsvoller Ansatz (7.) verpuffte aber im Sechszehner, weil der letzte Pass versprang. Frühes Pressing ließ den VfB Germania aber schon bald den nächsten Ball durch Denis Vukancic und Fabio Ertmer erobern. Die folgende Eingabe von der rechten Seite nahm Pascal Hackethal ganz untypisch aus vollem Lauf und so schlug das Geschoss bereits in der 10. Minute im Netz des FC Einheit ein. Eine erneut mannschaftlich geschlossene Gesamtleistung auf klasse Niveau bei komplizierten Bedingungen verschaffte dem VfB Germania alsbald eine sichere Spielkontrolle. Bereits in der 13. Minute stoppte ein Foul den Angriffsfluss der Domstädter. Es gab Freistoß aus gut 25 Metern. Pascal Hackethal legte sich das Spielgerät zurecht und zirkelte es gefühlvoll von halb rechts über die Mauer hinweg rechts unten in die Maschen. Dieses frühe 0:2 verlieh dem Halberstädter Spiel noch mehr Sicherheit und Selbstverständnis, lediglich der holprige Untergrund unterbrach das oftmals angedachte Flachpass-Spiel zuweilen. Rudolstadts Versuche wurden fast ausnahmslos eine sichere Beute der HBS-Defensive, nur einmal wurde es eng, als Liam Floßmann an der Fünfmeter-Linie zum Kopfball hochstieg (27.) und die Kugel nur ganz knapp an der rechten Torstange vorbei nickte. Als Fynn Kleeschätzky eine Ecke weit aus dem eigenen Strafraum heraus köpfte (35.), ging es sehr schnell nach vorn, doch Temi Ajibola verarbeitete das Zuspiel in die Spitze nicht gut, die Chance blieb liegen, ebenso wie zwei Zeigerumdrehungen später, als Achilleas Oikonomidis mittels Presschlag die Kugel in den Strafraum brachte, doch bevor Ajibola hätte köpfen können, fing Keeper Max Bresemann den Ball ab. Verdient führte der VfB Germania zur Pause und blieb vor nur 91 Zuschauern auch im zweiten Durchgang komplett abgeklärt und hoch konzentriert seiner Linie treu, so dass es weitere Chancen gab. So in der 52. Minute, als Berkay-Osman Altin abzog, der Keeper den Ball prallen ließ, aber die Nachverwertung durch das Abseitssignal unerheblich blieb. Einhundert Sekunden später hatte „Hacke“ eine Idee, schräg von links brachte er die Kugel auf das hintere Eck, doch erst knapp hinter dem Querbalken senkte sich die Murmel aufs Tordach. Dann hatten die Gastgeber einen Ballverlust der Domstädter im Mittelfeld zum Konter genutzt (58.), diesen aber denkbar schlecht ausgespielt, so dass die letzte Flanke am Ende ins Niemandsland flog. Sofort darauf aber wieder Gefahr vor dem Kasten von Bresemann (64.), als Nick Poser in den Strafraum eindrang, erfolgreich einen Haken schlug, der zweite aber dann einer zu viel war... Doch es gab weitere Chancen, das dritte  Halberstädter Tor zu erzielen. Nach einem weiteren Solo von Poser, rettete Bresemann zur Ecke (74.), bevor Halberstadts Nummer 29 mal die rechte Seite nahm und den mitgeeilten Bocar Baro bedienen wollte (81.), dabei aber übersah, das der Torwart einen Stellungsfehler beging und Poser so auf kurzem und direkten Weg den Ball hätte ins Netz schieben können, während das Zuspiel auf Baro abgefangen wurde. Unmittelbar danach zog Baro selbst von der Strafraumgrenze ab, Keeper Bresemann ließ einmal mehr prallen und diesmal versenkte Nick Poser die Kugel sehenswert aus spitzem Winkel. Das vermeintliche 0:3 zählte aber nicht, denn der Assistent hatte eine Abseitsstellung angezeigt. Aber auch so geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr, ein Freistoß in die dritte Etage, schon in der Nachspielzeit, war die letzte vage Chance für die Platzmannschaft, deren Fans ihren anfangs lautstarken Support seit Minute 13 eingestellt hatten. Die Halberstädter Fanszene, diesmal zwar nicht vor Ort, überraschte die Mannschaft beim Eintreffen am Friedensstadion mit einem Spalier und roten Leuchtfackeln nach diesem gelungenen Jahresabschluss.