Fußball Oberliga: ... Sicherer Dreier für die Erste

Mit Leidenschaft, Spielfreude und einem Hattrick zum Heimsieg

NOFV-OL Süd:

VfB Germania  – SG Union Sandersdorf 4:1 (3:1)

(von Bernd Waldow)

Als die Spieler des VfB Germania nach drei Spielminuten ihre Arbeit aufnahmen, entwickelte sich eines der besten Spiele der jüngeren Vergangenheit. Mit viel Dynamik, Kreativität, Ideen und Zielstrebigkeit ließ man der SG Union kaum Luft zum atmen. Eine besondere Geschichte gehört dabei dem jungen Joel Klaschka. Der eigentlich noch A-Jugendliche, der aus der Nachwuchsabteilung der Halberstädter den Sprung in den Herrenbereich geschafft hatte,  stand erstmals in der Startformation und sollte eine Sternstunde erleben...

 

So blieb es zum Glück beinahe nur eine Randnotiz, dass der VfB Germania schon vor jener dritten Spielminute in Rückstand geraten war. Eine Doublette der Fehler aus dem Auerbach-Spiel. Moritz Griesbach setzte sich links durch bis zur Grundlinie, spielte dann Richtung Elfmeterpunkt, wo weit und breit kein Halberstädter zu finden war. So hatte Elia Friebe nach Belieben Zeit und Platz, sich die Ecke auszusuchen. Er entschied sich für unten rechts, dorthin tauchte auch Lukas Cichos ab, war auch noch am Ball, konnte den Einschlag zum 0:1 (2.) jedoch nicht verhindern.  Im Anschluss aber zog der VfB Germania sein Spiel auf und beherrschte den Gast fast nach Belieben. Bereits in der 9. Minute hatten die Hiesigen den Torschrei auf den Lippen, als Pascal Hackethal in den Lauf des überragend agierenden Nick Poser einwarf, der nach schönem Solo nach innen passte, wo Joel Klaschka die Kugel zwar nicht kontrollieren, wohl aber auf Denis Vukancic ablegen konnte, der von der Strafraumkante ein wahres Geschoss zündete, das sein Ziel nur um Zentimeter verfehlte. Der starke Hackethal auch in der nächsten Szene Vorbereiter, suchte und fand Bocar Baro, der zwar einnetzen konnte (10.), doch wegen einer Abseitsstellung noch nicht zu Torehren kam, ebensowenig zwei Zeigerumdrehungen später, als sein Vierzehn-Meter-Schrägschuss rechts an der Torstange vorbei flog. Dann wieder der unwiderstehliche Nick Poser, dessen Flanke Bocar Baro fand, der Richtung Tor köpfte, dabei aber nur Joel Klaschka traf, der die Kugel dennoch gedankenschnell ins Tor verlängerte (18.) und auf 1:1 stellte. Dem Tempo konnte Sandersdorf in dieser Phase überhaupt nichts entgegen setzen. Kaum war der Jubel verhallt, startete Poser erneut ein feines Solo über links, servierte dann flach nach innen, wo Klaschka einlief und per Direktabnahme nach unten rechts den Doppelpack schnürte (20.). 2:1  – die Partie binnen 120 Sekunden gedreht! Weiter ging die wilde Fahrt, Hackethal diesmal als Zielspieler am linken Strafraumeck bedient, zog nach innen und suchte den Abschluss, hier mit seinem schwächeren rechten Fuß (28.), so dass Yann-Erik Räthel im SG-Tor entschärfen konnte. Nächste Aktion eine Flanke von rechts durch Dustin Arnold, „Hacke“ nahm das Zuspiel an der anderen Seite mit vollem Risiko (34.), traf auch sauber flach, doch genau auf den Keeper, so dass es zunächst beim 2:1 blieb. Kurz vor dem Pausenpfiff zeigte sich Baro als Flankengeber (44.), erneut war es Klaschka, der die Kugel mit dem Schädel rechts oben in den Giebel wuchtete. Union blieb dagegen seit der Führung bis zum Halbzeitpfiff ohne ernste Torchance, einzig ein Freistoß aus 18 Metern in den dritten Stock stand noch auf der Haben-Seite. Im zweiten Durchgang die SGU wieder mit etwas Gegenwehr, doch erneut gehörten Baro die ersten Chancen (56. aus spitzem Winkel vorbei, 59. Schrägschuss vorbei, 61. Kopfball gehalten). Nach überragender Verlagerung auf rechts zu Klaschka, setzte dieser Baro ein, der sich aus guter Position den Schuss mit links aber nicht zutraute (63.), deshalb abbrach und neu aufbauen ließ. In der Folge brachten mehrere Einwürfe von „Hacke“ Gefahr, mehr als Eckbälle sprang aber nicht dabei heraus. Auch ein Hackethal-Freistoß von rechts (74.) segelte knapp über die Querstange. Als sich dann Fynn Kleeschätzky links im Rückraum behauptete, ging es anschließend schnell nach vorn, wo Bocar Baro seinen Gegenspieler narrte und dann allein von links schräg auf Räthel zulief (82.), schließlich die Murmel gefühlvoll am SG-Keeper vorbei flach ins lange Eck platzierte. Mit diesem 4:1 belohnte er die Mannschaft für eine sehr ordentliche Gesamtleistung aller, die auf dem Platz standen. Auch die Zuschauer nahmen so noch einen positiven Schlussimpuls mit.  Eine Defensive, die ab Minute 3 nichts mehr zuließ, eine Offensive, in der Hackethal und Poser heraus stachen und natürlich der lupenreine Hattrick von Klaschka, sie strahlten über diesem Fußballnachmittag im Friedensstadion, an dessen Ende auch Achilleas Oikonomidis wieder ein paar Einsatzminuten für sein Comeback sammeln durfte – ein gelungener Auftritt, mit dem sich das Team danach das „Oktoberfest“ redlich verdient hatte.