Einzug in die nächste Pokalrunde ungefährdet
FSA-Pokal: SV Eintracht Elster – VfB Germania 1:3 (0:3)
(von Bernd Waldow)
Im Pokal zählt allein das Weiterkommen, somit hat der VfB Germania sein Ziel erreicht, blieb dabei beim Sieg in Elster gänzlich ungefährdet. Dennoch sprach Coach Manuel Rost direkt nach Spielende einige Dinge unverblümt an, die ihm ganz und gar nicht gefallen hatten. Und diese Liste war ziemlich lang, jedenfalls deutlich länger, als die Gratulation und das, was man an Gutem mitnehmen würde...
Bei sengender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit begann der VfB Germania dabei enorm zielstrebig, hatte bereits in der Anfangsviertelstunde ganze fünf hochkarätige Torchancen erarbeitet. Die erste Ecke, von Paul Grzega nach sechs Minuten heraus geholt, verwandelte Pascal Hackethal beinahe direkt, Elster konnte so eben noch auf der Linie klären. Eine feine Verlagerung von links nach rechts in den Strafraum nahm Nick Poser sehenswert direkt, da konnte Keeper Niclas Ruß nur prallen lassen (10.), doch kein Halberstädter war nahe genug dran, um zu vollstrecken. Noch in derselben Minute kam Bocar Baro halb rechts zum Abschluss, hier rettete der Torhüter mit viel Glück per Fuß noch zur Ecke. Und diese zog Pascal Hackethal erneut mit viel Schnitt nach innen, wo das Spielgerät vom Innenpfosten ins Tor sprang – auch die Wade des Keepers war da noch mit dran, beim 0:1 in der 11. Minute.
Weiter ging es ohne Rast, Berkay-Osman Altin servierte von rechts, Bocar Baro köpfte richtig platziert, doch mit den Fingerspitzen lenkte Keeper Ruß den Ball noch an die Querstange (15.) – die Platzmannschaft mit dem 0:1 bestens bedient, zumal Nick Poser, nach „Hacke“-Einwurf (17.), der Ball in bester Position etwas versprang...
Seinen ersten Arbeitsnachweis erbrachte dann Fabian Guderitz im Halberstädter Tor in der 26. Minute, als er einen Ball von halb links, halb Flanke, halb Schuss, locker abfing. Alarm danach sofort wieder auf der anderen Seite, nach schöner Spieleröffnung über das Zentrum war Bocar Baro an der Strafraumkante frei, legte aber noch uneigennützig quer, wo von rechts Paul Grzega einlief (26.), der die Kugel ohne Federlesen direkt ins kurze Eck trat.
Nach diesem 0:2 ließ der VfB Germania zunächst Ball und Gegner laufen, ohne dabei direkt zum Abschluss zu kommen. Nach Foul an Poser änderte sich das (34.), denn den fälligen Freistoß kurz vor der rechten Strafraumecke legte sich „Hacke“ zurecht und schmetterte das Spielgerät humorlos mitten durch die Mauer ins Netz zum 0:3. Dann trat Pascal Hackethal wieder als Vorbereiter auf, setzte Bocar Baro ein, der den Ball zwar sauber am Torhüter vorbei schnibbelte, aber leider auch am Pfosten (42.), bevor er mit einem Flugkopfball nach Grzega-Flanke, den Keeper Ruß stark zur Ecke lenkte, einen weiteren Treffer hätte markieren können. So ging die erste Halbzeit nach Einbahnstraßenfußball mit 0:3 zu Ende.
Im zweiten Durchgang sah das merkwürdig anders aus, die Gier, hier nachlegen zu wollen, sie war den Halberstädtern abhanden gekommen. Einige Fouls, an Poser , Hackethal und immer wieder Baro, sie unterbrachen obendrein den Spielfluss. Der allererste Torschuss aufs Gehäuse von Fabian Guderitz kam nach gut einer Stunde von Justus Göbel, stellte den fast beschäftigungslosen Halberstädter Schlussmann vor keinerlei Problem. Anders in der 66. Minute, als Emanuel Clemens über die linke Seite kam, nur halbherzig Begleitschutz erhielt und so vom Strafraumeck unbehelligt flach abzog. An Guderitz vorbei rauschte der Ball ins lange Eck zum überraschenden 1:3. In der Folge hatten die Gastgeber mehr Mut, aber nicht die Klasse, hier ernsthaft den Sieg des VfB Germania noch in Gefahr zu bringen.
Die Spielchen seiner Mannschaft, ohne echte Durchschlagskraft nach vorn, dafür immer wieder quer und nach hinten, sie gefielen Manuel Rost überhaupt nicht. Da die Schiedsrichter zudem eine unrühmliche Rolle spielten, sich selbst wichtiger nahmen, als die Mannschaften, dabei auch Manuel Rost anzählten, hielt dieser am Spielfeldrand lieber komplett den Mund – ein Umstand, für den mancher Spieler dankbar sein dürfte, denn es hätte einige beherzte Zwischenrufe des Trainers an die Adressen seiner Spieler geben können, die in der zweiten Hälfte enttäuschten, ohne allerdings jemals gefährdet gewesen zu sein. Nach Feiern war denn auch den Spielern nicht zumute, obwohl eine sehr engagierte erste Hälfte, die das Weiterkommen sicherte, ja auch zum „Gesamtwerk“ zählt.