Sicherer Sieg in Ummendorf bringt VfB Germania eine Runde weiter
FSA-Pokal: Ummendorfer SV – VfB Germania Halberstadt 0:2 (0:2)
(von Bernd Waldow)
Das wichtigste Ziel, seriös in die nächste Pokalrunde einzuziehen, hat der VfB Germania ohne Probleme erreicht. Ob es gelungen ist, ohne Verletzungen aus diesem Spiel heraus zu gehen, das werden wohl erst die nächsten Tage zeigen, wenn das Adrenalin aus den Körpern verschwunden ist. Obendrein die „Null“ zu halten, das klappte auch, dafür hat Fabian Guderitz, der turnusmäßig wieder ins Tor rotiert war, mit zwei, drei sicheren Paraden gesorgt, als doch mal die Abwehrreihe überwunden werden konnte. Ansonsten befand sich der VfB Germania vornehmlich im Vorwärtsgang, sofern es der USV zuließ. Dass ein tieferklassiger Kontrahent dem höherklassigen Team mit robuster Körperlichkeit entgegen tritt, das ist ein provates Mittel, dagegen ist auch nichts zu sagen. Dass bei Teilen der Mannschaft, Teilen des Staffs und bei einigen Zuschauern jedoch eine regelrechte Hasskappe zu erkennen ist, ist eine eher bedenkliche Ausrichtung. Zielspieler einmal mehr vor allem Bocar Baro, der tapfer durchhielt und mit seinem überlegten Tor zum 0:2 eine passende Antwort auf dem Platz fand... Solche Spiele sind schwer zu beschreiben, wie gut, das es mehrere Dutzend Halberstädter Zuschauer gab, die in ihrer Empörung kaum fassen konnten, wie unsportlich es hier teilweise zu Werke ging!
Dabei begann die Begegnung wie erwartet, der VfB Germania setzte die ersten Akzente, beispielsweise über Nick Poser, holte so die erste Ecke, während der Gastgeber mit weiten Bällen nach vorn etwas versuchte, doch die wenigen, die durchkamen, konnte Fabian Guderitz locker abfangen. Dann spielte der Wettergott zunächst die Hauptrolle, ein Gewitter über der Anlage sorgte für eine zwölfminütige Spielunterbrechung nach gespielten 14 Minuten. Als es weiter ging, lag der Ball halbrechts zum Freistoß für die Halberstädter bereit, Edhem Hujdurovic setzte seinen guten Versuch knapp zu hoch an. Gleich darauf fehlte die Feinjustierung, als er, von Poser bedient, den Ball links am Tor vorbei drapierte. Dann aber passte alles, nach einem Einwurf von links schaltete Hujdurovic schnell, sah die Lücke und schmetterte das Spielgerät sehenswert vor dem linken Strafraumeck rechts oben in die lange Ecke zum 0:1 (37.). Kurz darauf bediente er Bocar Baro, der aber am Torwart nicht vorbei kam. Es folgten zwei Ecken für den USV, ohne nennenswerten Ertrag, dann wieder die Domstädter. Torwart Felix Löffler wehrte zu kurz ab und Bocar Baro hob den Ball aus der Distanz erstklassig mit viel Gefühl über alle Akteure hinweg ins Tor zum 0:2 (45.). Spätestens danach begannen die Scharmützel auf und neben dem Platz auszuufern. Bis zum Pausenpfiff stand es nach gelben Karten 2:1 für den USV, wobei Schiedsrichter Max Goroncy mehr und mehr in den Mittelpunkt rückte. Was ihm und anderen an Verbalattacken um die Ohren flog, ist hier nicht druckreif. Deshalb Hut ab vor der Moderation des Unparteiischen, der in schwierigsten Phasen schaffte, eine eigene klare Linie zu finden, die er konsequent umsetzte. Dass er nicht alles richtig sah – geschenkt, das kann passieren, doch er beruhigte insgesamt das Spiel, wie auch die überwiegend besonnen agierenden Halberstädter, die zur Pause (45.+17) mit 2 Toren führten und dominiert hatten.
Kurz nach Wiederanpfiff musste dann Hujdurovic angeschlagen vom Feld, hoffentlich nur eine leichte Blessur... Zielte Patrick Baudis mit seinem Freistoß (52.) noch knapp an der linken Torstange vorbei, so nagelte Vinicius Sandri das Streitobjekt aus ähnlicher Freistoß-Position an die Latte (55.), so dass der nächste Treffer der Halberstädter eigentlich nur eine Frage der Zeit schien. Bei einem Konter musste sich Guderitz dann mal strecken (56.), bevor Baro anzog und rüde von hinten umgesenst wurde, konnte nach kurzer Behandlung aber weiter spielen. Nur Sekunden später ging es Baro wieder auf die Socken, das veranlasste den Referee nun konsequent, auch Gelb-Rot zu zeigen. In der Folge hatten die Halberstädter das Spiel weitestgehend in der Hand, musste Guderitz lediglich einen Freistoß entschärfen (71.). Obwohl der VfB Germania nun vorsichtiger agierte, gab es noch etliche Möglichkeiten, das Ergebnis nach oben zu schrauben. Je zweimal Valentin Masuth, Nick Poser, Paul Grzega fehlten nur Zentimeter oder die vielbeinige Abwehr konnte noch irgendwie blocken. Am Ende brachte der VfB Germania den Sieg ins Ziel und nach Abpfiff fanden sich immerhin
ein paar Spieler des USV, die sportlich fair zum Shakehands bereit waren, zumindest ein Ansatz der Besinnung auf die Werte des sportlichen Wettkampfs!