Testspielauftakt der ersten Mannschaft vielversprechend
Oberliga-Team bleibt zweimal unbezwungen
(von Bernd Waldow)
Trotz entfernt gelegener Spielorte und strapaziöser Anreise in Kleinbussen, zeigte sich das Spielermaterial, das Manuel Rost in die ersten Tests schickte, nach nur rund einer gemeinsamen Trainingswoche hoch motiviert und konzentriert. Um viel Spielzeit für alle Akteure zu generieren, waren bei Union Mühlhausen am Sonnabend und gegen den TSV Havelse am Sonntag zwei gründlich unterschiedliche Teams am Start, die in Anbetracht der Schwere der Aufgaben und der eigenen Erwartungshaltung voll überzeugen konnten.
FC Union Mühlhausen – VfB Germania Halberstadt 0:3 (0:1)
Gewiss, es waren einige Stammkräfte aus der ersten Reihe mit auf dem Platz, doch Manuel Rost versuchte, mit einem breiten Kader, zu dem auch Klajdi Dani und Peter Rumlich aus dem LK-Team sowie Paul König, Hannes Ochsendorf, Chris Müller und Moritz Müller von den A-Junioren plus (potentielle) Neuzugänge, den Gastgebern Paroli zu bieten. Dieser Plan ging auf, denn bereits früh (12.) gelang Mateo Martinez im Anschluss an eine Ecke aus spitzem Winkel der Führungstreffer. Union hatte defensiv viele Aufgaben zu lösen, kam selbst nur zwei, drei Mal gefährlich vor das Halberstädter Tor. Hier konnte sich Paul König mit einer starken Parade im eins gegen eins auszeichnen. Weitere Tore hätten die Halberstädter erzielen können, doch es fehlte noch etwas an Abstimmung und Präzision. Bocar Baro etwa scheiterte nach guter Einzelleistung nur knapp, zog seinen Abschluss Zentimeter über den linken Giebel.
Im zweiten Durchgang versuchte Mühlhausen anfangs etwas mehr, blieb aber eher harmlos, während der VfB Germania über z.B. Klajdi Dani, Joel Klaschka und Berkay Altin gute Abschlüsse produzierte, mehrfach nur am Aluminium scheiterte. Eine Nachverwertung eines Lattentreffers verwertete Joel Klaschka zum 0:2 (70.), bevor Silvio Rust mit dem schönsten Tor des Tages den 0:3-Endstand herstellte (74.), vom linken Strafraumeck zog er das Spielgerät schräg in den entlegenen oberen Winkel. Mühlhausen ging dann zunehmend die Puste aus, so dass die klare Spielkontrolle und der verdiente Sieg dem VfB Germania gehörten.
TSV Havelse – VfB Germania Halberstadt 1:1 (0:1) (in Eicklingen/NDS)
Bis fast nach Celle ging die Reise am Sonntag, wo der ambitionierte Regionalligist TSV Havelse dem VfB Germania gegenüber stand. Im schmalen Kader von Manuel Rost fanden sich diesmal hauptsächlich Spieler, die bereits zum Stammpersonal der letzten Saison gehörten. Obwohl erst wenige Tage im Mannschaftstraining, wirkte die Elf auf dem Platz bereits gut eingespielt und topfit. Viele Abläufe funktionierten und der niedersächsische Regionalligist staunte nicht schlecht ob der forschen Spielweise der Halberstädter. Langes Abtasten war nicht, gut strukturiert ging es über mehrere Stationen nach vorn, Edhem Hujdurovic nach rechts zu Nick Poser, der scharf und flach nach innen, Pascal Hackethal im Stile eines Mittelstürmers aus sieben Metern ins Netz und bereits nach 5 Minuten lag der TSV 0:1 hinten. Bocar Baro schoss denkbar knapp rechts vorbei und eine astreine Direktabnahme von Hujdurovic aus mehr als zwanzig Metern – der TSV wackelte mehrfach und hatte nur wenig Torgefahr entgegen zu setzen. Einmal musste Patrick Baudis löschen, Lukas Cichos klärte den Rest gewohnt souverän. Das frustrierte Havelse erkennbar und es folgten zwei üble Fouls, zunächst an Bocar Baro, später an Vinicius Sandri Kuffner, die zum Glück beide nach kurzer Behandlung weiter spielen konnten. Ein ganz starker Auftritt in den ersten 45 Minuten wurde so mit der Halbzeitführung belohnt. Überhaupt wurde diese Begegnung bereits auf einem bemerkenswert guten Niveau ausgetragen. Manuel Rost schielte mittlerweile auf die Zwischenbilanz. Die Belastungsgrenze würde nach etwa einer Stunde erreicht sein, rechnete er vor und hatte so einen imaginären Schlussstrich nach 60 Minuten gezogen. Bis dahin hatten die Jungs die Aufgaben mit Bravour erfüllt. Beinahe hätte es sogar zum nicht unverdienten Sieg gereicht, doch im Anschluss an einen Freistoß, der zweimal verlängert noch vom Innenpfosten ins Tor sprang (Noah Plume /77.) schafften die Niedersachsen zumindest noch den Ausgleich. Doch auch dieses 1:1 ist in Anbetracht der Ambitionen und der Momentanverfassung des TSV Havelse, der bereits eine Woche länger im Training steht, ein dickes Achtungszeichen des VfB Germania!
