Mit Baudis, Glück und Leidenschaft zum Sieg
NOFV-OL Süd: VfB Germania Halberstadt – 1.FC Magdeburg U23 3:2 (0:0)
(von Bernd Waldow)
Diese Begegnung verlief sicher nicht auf höchstem Niveau, doch blieb sie stets spannend und lieferte denkwürdige Momente. Bereits nach vier Zeigerumdrehungen zeigte Lukas Cichos im Halberstädter Tor eine wahre Monsterparade, als er einen platzierten Kopfball von Emir Kuhinja mit einem überragenden Reflex löschen konnte. Zehn Minuten später war Drilon Halilaj in aussichtsreicher Position frei, setzte seinen 17-Meter-Schuss aber in den zweiten Stock. Erneut zehn Minuten später brachte ein Eckball Gefahr, den es eigentlich gar nicht hätte geben dürfen. So kam der FCM jedoch zum Abschluss, Cichos´ Fuß am Pfosten verhinderte den Einschlag. Im Gegenzug wurde Halilaj schön frei gespoielt, agierte allerdings in der Box viel zu umständlich und ließ die Chance liegen. Der FCM schaltete schnell um und kam zum Torschuss, der zwar an Cichos vorbei kam, nicht aber an Patrick Baudis, der die Kugel noch vor der Linie kompromisslos aus der Gefahrenzone dreschen konnte.
Das Halberstädter Lazarett erhielt ebenfalls einen Neuzugang, denn für Halilaj ging es nach einem Foul nicht weiter, so dass Joel Klaschka in die Partie kam. Zunächst stand aber Vinicius Sandri Kuffner im Fokus, der von rechts aus spitzem Winkel nach innen passte, wo Baudis zum Kopfball ansetzte, doch ohne dessen Berührung klatschte der Ball an den linken Innenpfosten (38.), sprang von dort ins Feld zurück. Noch in derselben Minute hätte Klaschka berühmt werden können, setzte einen makellosen Fallrückzieher aus vierzehn Metern an, der nur knapp über den Querbalken flog. So blieb es bis zur Pause beim 0:0, das den Halberstädtern nach der kräftezehrenden englischen Woche schon einiges abverlangte.
Den zweiten Durchgang eröffnete der FCM optimal, ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld von Jonah Fabisch rutschte durch bis zur langen Ecke, und fand, noch leicht abgefälscht, seinen Weg ins Tor /48.) zur Führung für die Landeshauptstädter.
Der VfB Germania aber mit dem letzten Tropfen Sprit im Tank –drittes Spiel in sechs Tagen (!) – und mit viel Leidenschaft bemüht, hier nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Pascal Hackethal zündete eine seiner Einwurf-Flanken (52.), die Ole Matthias im Strafraum kontrollierte und auf Paul Grzega ablegte, der mit Übersicht aus zehn Metern zum Ausgleich ins Tor traf. Fünf Minuten später musste Cichos ran, rettete gegen Eldin Dzogovic zur Ecke. Auf der anderen Seite Klaschka unbekümmert und frech, nahm eine Hujdurovic-Ecke aus spitzem Winkel direkt (62.) die nur haarscharf das Tor verfehlte. Unterdessen traf Kuhinja (66.) für Magdeburg nur Aluminium, ließ aus Nahdistanz so eine gute Möglichkeit aus. In der 74. Minute wurde es nach Kopfball in Folge einer Ecke vor dem Gehäuse von Cichos brandgefährlich, doch Baudis rettete zum zweiten Mal cool vor der Linie. Dafür stach auf der anderen Seite wieder ein weiter Einwurf von „Hacke“, den Jona Renner im Strafraum mit dem Rücken zum Tor annahm, sich drehte (76.) und dann aus fünfzehn Metern ins rechte untere Eck hämmerte. 2:1 – Spiel gedreht. Magdeburg blieb dran, wieder konnten sie Cichos mit einem flachen Schuss überwinden (81.), doch zum dritten Mal blieb Baudis eiskalt und stoppte die Murmel auf der Linie, um dann seelenruhig neu zu eröffnen. Schnell ging es wieder auf die andere Seite, wo Klaschka ein Zuspiel in die Spitze nicht verwerten konnte, weil er regelwidrig daran gehindert wurde. Fraglos Elfmeter (82.), den sich Edhem Hujdurovic zurecht legte und sicher links unten ins Eck zum 3:1 verwandelte.
Dieses Resultat versuchten die Halberstädter durchzubringen, was allerdings nicht gelang, denn am Ende der dreiminütigen Nachspielzeit versuchte Klaschka, es Baudis gleich zu tun, doch sein Versuch, den Ball von der Linie zu kratzen, schlug im Winkel des eigenen Tores zum 3:2-Endstand ein (90+3.). Der Magdeburger Anschlusstreffer allerdings nur ein Schönheitsfehler, der Sieg bringt dem VfB Germania die erhofften drei Punkte.. Die verbliebenen Spieler (auch Youngster Klajdi Dani bekam noch eine Einsatzzeit) wehrten sich tapfer und mit Leidenschaft, allerdings nicht mehr so kraftvoll, was nach diesem Pensum erklärbar und zu verzeihen wäre. Am Ende verteidigte die Halberstädter Mannschaft den knappen aber wertvollen Vorsprung.