Fußball: ... Erste erreicht Pokal-Finale

Pokaltag der Amateure – der VfB Germania mischt mit

FSA-Pokal:  SSC Weißenfeld – VfB Germania 2:4 (1:2)

(von Bernd Waldow)

Wenn am 25. Mai die Landesverbände ihre Pokalsieger suchen, spielt der VfB Germania eine aktive Rolle. Im Stadion des HFC, der am 14. Mai sein Halbfinale gegen den Ortsrivalen VfL 96 bestreitet, wird das diesjährige Endspiel ausgetragen, für das sich der VfB Germania mit einer sehr akkuraten Teamleistung qualifiziert hat. Dabei begann die Begegnung in Weißenfels zunächst mit Vorteilen für die Gastgeber, bereits in der 4. Minute kam der Ex-Halberstädter Illia Hlynianyi zentral an den Ball schloss gefährlich ab, aber Denis Vukancic lenkte das Spielgerät mit letztem Einsatz noch an die Querstange. Der SSC warf, wie man es erwarten durfte, weiter alles in die Waagschale. Halberstadts Defensive mit viel Beschäftigung und nicht sauber genug bei der Arbeit. Patrick Baudis stoppte Carlos Romero im Strafraum regelwidrig, so dass Schiedsrichter Albert Lehmann zurecht auf den Punkt zeigte. Hlynianyi trat an (7.) und schickte Fabian Guderitz, der zum Pokal wieder ins Tor rotiert war, in die falsche Ecke – 1:0. Danach dann aber die Domstädter im Vorwärtsgang. Hier gab es Freistoß in der Verlängerung des linken Strafraumecks (13.) und Pascal Hackethal schoss flach aufs Tor, an Freund und Feind vorbei rauschte die Kugel ins rechte untere Eck zum Ausgleich. Zwei Zeigerumdrehungen später versuchte der SSC, Guderitz per 35-Meter-Heber zu überlisten, doch der Ball senkte sich erst deutlich hinter dem Tor – keine Gefahr. Außerdem sehr abseitsverdächtig, wobei die Fahne unten blieb...

Der VfB Germania hatte sich aber mittlerweile besser organisiert und wurde regelmäßig gefährlich. Da hatten die Halberstädter Fans dann in der 27. Minute schon gejubelt, als Nick Poser den Abstoß des Torhüters blockte und die Kugel ins Tor beförderte, doch soll in dieser Szene ein Handspiel vorgelegen haben, kein Tor! Nach schöner Kombination auf der anderen Seite, auch der SSC spielte gefällig nach vorn, wurde Hlynianyi glänzend frei gespielt (35.), verdaddelte aber völlig blank vier Meter vor dem Tor die bis dahin klarste Möglichkeit. Gleich darauf (37.) bediente Valentin Masuth „Hacke“, dessen Schuss Keeper David Tretropp nur abklatschen konnte – Corvin Kosak antizipierte das mit Torjäger-Instinkt und schob den Abpraller zum 1:2 ins Netz. Eine abwechslungsreiche erste Halbzeit endete 1:2. Im zweiten Durchgang übernahm der VfB Germania mehr und mehr die Kontrolle. Paul Grzega setzte zum Schuss an (47.), knapp über die Querstange abgefälscht. Auch die nachfolgende Ecke gefährlich, der Schuss noch neben das Tor abgelenkt. Quasi aus dem Nichts fiel dann der 2:2-Ausgleich (55.), als die Halberstädter in der Defensive nicht zugriffen und Elias Rosner den linken Pfosten traf. Den zurück prallenden Ball setzte Hlynianyi von der Strafraumgrenze überlegt ins Tor. Aber die Halberstädter an diesem Tag mit starker Moral und Körpersprache, steckten das locker weg und arbeiteten. Silvio Rust kam und belebte zudem das Spiel seiner Farben spürbar. Wieder einmal führte ein Einwurf von „Hacke“ zum Erfolg, von links nach innen gebracht, verlängert am ersten Pfosten von Fynn Kleeschätzky per Kopf. Auch Corvin Kosak war eingelaufen (67.) und setzte die Kugel platziert neben dem rechten Pfosten ins Netz – 2:3. Kurz darauf fast der erneute Ausgleich, als Felix Schneider einen Schuss von Guderitz blockte, aber nicht kontrollierte, so dass das Spielgerät deutlich am Ziel vorbei sprang.  Jona Renner hätte dann fast den „Deckel drauf“ gemacht (85.), spritzte in eine Rückgabe, konnte den Ball, den der Keeper schließlich fing, aber nicht kontrollieren. Die vierminütige Nachspielzeit nutzte der VfB Germania für die endgültige Entscheidung (90.). Kosak setzte sich mit etwas Mühe gegen zwei Verteidiger durch, legte dann die Kugel auch noch am Torhüter vorbei und trieb die Murmel bis über die Linie zum 2:4. Danach konnte sich Fabi Guderitz noch einmal auszeichnen (90.+3), löschte einen 18-Meter-Schuss von Tony Barnickel in ganz starker Manier. Ein kurzweiliges und jederzeit faires Spiel gewann der VfB Germania am Ende verdient und steht so im Endspiel.

 

Unschöne Szenen rivalisierender Fangruppen aus Weißenfels, Wernigerode und Halle, jedoch ohne Halberstädter Beteiligung, boten am Ende noch ein gefährliches Szenario, das die Einsatzkräfte nur sehr mühevoll in den Griff bekamen. Ein Novum und absolutes Nogo, dass völlig ungehindert von der Tribüne auf den Platz gelaufen werden kann und während des Halbzeit-Aufwärmprogrammes Halberstädter Spieler körperlich attackiert werden. Besonders nach Spielende bestand tatsächlich Gefahr für Leib und Leben. Hier hat der Verband jede Menge aufzuarbeiten, denn Ordnung und Sicherheit waren nicht gegeben.

 

Das Spiel zum "Nachhören" gibt es unter folgendem Audiostream:

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