Am 02.03.2024 fanden in Leipzig die deutschen Einzelmeisterschaften der Sportart Judo in der Altersklasse U18 statt.
(von Nadine Duve)
Albert Rupprich vom VfB Germania Halberstadt e.V. wurde am 03.02.2024 in Gerwisch souverän Landesmeister in der Gewichtsklasse
bis 66kg. Damit erreichte er die Starterlaubnis zur Mitteldeutschen Einzelmeisterschaft in Rudolstadt. Hier kämpfte er am 17.02.2024 und konnte sich die Bronzemedaille sichern. Mit diesem
Ergebnis qualifizierte sich Albert zu den Deutschen Einzelmeisterschaften vom Wochenende. Der junge Halberstädter, der zurzeit die Elite-Schulen des Sports in Halle besucht, hat sich mit dem
dortigen Trainer Stephan Fröhlich schon längere Zeit auf dieses Ereignis vorbereitet. Auf den Tag genau war Albert konditionell, judotechnisch, aber vor allem mental top vorbereitet. Albert ließ
von Anfang an keinen Zweifel aufkommen und ging sehr konzentriert und motiviert in die Kämpfe. Hier arbeitete er sehr gut mit seinem Coach zusammen und folgte in den Kampfunterbrechungen immer
wieder den Anweisungen von Stephan Fröhlich, und als Team ging es von Sieg zu Sieg. Im ersten Kampf stand Albert Karsten Kriesel vom Spiel- und Kampfsportverein Müritz e.V. gegenüber. Nach kurzer
Kampfzeit ging Albert als Sieger von der Matte und hatte nun das nötige Selbstvertrauen, um sich positiv auf die kommenden Begegnungen einzustellen. Im zweiten Kampf stand er Zoran Todorovic vom
VfL Sindelfingen 1862 e.V. gegenüber. Hier konnte sein Gegner nach kurzer Zeit mit einem Waza-ari (mittlere Wertung) in Führung gehen. Albert reagierte prompt und glich kurze Zeit später wieder
aus und holte sich noch eine zweite Wertung. Also gewann er erneut, Albert Rupprich. Mit diesem Sieg zog Albert in das Halbfinale ein. Hier stand er Vlad-Damian Russus vom 1. Judo-Club
Mönchengladbach e.V. gegenüber. Beide Kämpfer schenkten sich nichts, denn das war der fast wichtigste Kampf in einem Turnier und beide wollten unbedingt ins Finale. Nach vielen Angriffen auf
beiden Seiten nutzte Albert einen Übergang vom Stand zum Boden und legte seinen Gegner in eine Würgetechnik, aus der sich Russus nicht befreien konnte und zur Aufgabe gezwungen wurde. Das hieß
FINALE bis 66kg für Albert Rupprich! Eine Mischung aus Jubelfreude, Erleichterung und Euphorie ließ Trainer Stephan Fröhlich, Landestrainer Mike Kopp und Vater Stefan Rupprich einen kurzen
Augenblick fast die Beherrschung verlieren. Jetzt hieß es warten, denn die Finals werden immer als besonderer Höhepunkt zum Schluss ausgetragen. Albert konnte sich noch einmal etwas ausruhen und
voll und ganz auf dieses Finale fokussieren. Hier stand ihm nun Ion Haruta von der TSG Blau-Gold Gießen e.V. gegenüber. Der Kampf war sehr ausgeglichen und beide Kämpfer schenkten sich nichts.
Beide griffen sich immer und immer wieder an, sodass es noch nicht einmal Bestrafungen für Inaktivität oder ähnliches gab. Nach dem Ende der Kampfzeit hatte keiner der Kämpfer eine Wertung
erkämpfen können, nun ging der Kampf im Golden Score weiter (Verlängerung bis eine Wertung fällt). Die gesamte Halle fokussierte sich auf die Matte 2 und jeder war gespannt, wie dieser Kampf
ausgeht. Kommentiert vom Hallensprecher Jacob Schiek stieg die Spannung sekündlich. Beherzt änderte Albert kurz die vom Trainer vorgegebene Strategie und versuchte den Kampf mit einer
spektakulären Abtauchtechnik zu beenden. Diesen Angriff konnte Ion Haruta jedoch kontern. Die Kampfrichter schauten sich die Aktion noch mehrere Male in Zeitlupe an und kamen zum Schluss, Wertung
für Haruta. Die Zuschauer zollten beiden Kämpfern mit großem Applaus Würdigung und Anerkennung. Beide Kämpfer verabschiedeten sich auf der Matte nicht nur mit einer üblichen Verbeugung, sondern
auch mit einer anerkennenden Umarmung. Natürlich ist auch bei jeder Deutschen Meisterschaft der Bundestrainer der entsprechenden Altersklasse vor Ort, um sich seine Athleten genauestens
anzusehen. Bundestrainer Christopher Schwarzer äußerte sich sehr positiv über die erbrachten Leistungen. Als nächster großer Wettkampf steht nun das internationale Bremen Masters auf dem
Programm. Jetzt heißt es nicht nur national, sondern auch international Platzierungen bei European Cups in Teplice, Berlin und weiteren wichtigen Events zu erkämpfen. Vielleicht kann Albert in
diesem oder im nächsten Jahr dem erfolgreichen VfB Germanen Sven Jungebauer folgen und nach 24 Jahren als zweiter Halberstädter Judoka bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft der Kadetten
starten.
Abschließend möchten wir Albert Rupprich herzlich zu diesem beeindruckenden Erfolg gratulieren! Ein besonderer Dank gebührt
allen Beteiligten Trainern, die maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben: Stephan Fröhlich und Landestrainer Mike Kopp von der Elite-Schule des Sports in Halle, Holger Henschel, dem
Heimtrainer des Heimatvereins VfB Germania Halberstadt, sowie Vater Stefan Rupprich, der selbst eine erfolgreiche Vergangenheit als Judoka hat. Vielen Dank für eure harte Arbeit und euer
Engagement!