Fußball Nachwuchs: … “Pape-Cup`24” ein Erlebnis für Germanias C-Junioren

Zum einundzwanzigsten Mal fand am vergangenen Wochenende das „Matthias-Pape-Gedächtnisturnier“ statt. Zu diesem Hallenfußballturnier in der Magdeburger GETEC-Arena waren zwanzig C-Junioren-Teams aus Europa eingeladen worden. Unter ihnen auch die Verbandsligisten aus Sachsen-Anhalt Arminia Magdeburg und der VfB Germania Halberstadt. Diese beiden Mannschaften haben sich in einem extra Qualifikationsturnier Anfang Dezember durchsetzen können. Arminia in der Runde der Magdeburger Stadt-Mannschaften und der VfB Germania in der Gruppe der Mannschaften aus unserer Region.

Mit Spannung erwarteten alle Beteiligten die Auslosung der vier Gruppen des „Pape-Cup“, die Mitte Dezember vorgenommen wurde.

Mit dem FC Liverpool, dem FC Schalke, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach hatten die Germanen tatsächlich eine äußerst attraktive Gruppe erwischt.

Rechtzeitig am Samstagmorgen reisten die Germanen an, um als erstes Team auf dem Linoleum in der riesigen Halle zu stehen. Nach der üblichen Erwärmung borgten wir unsere Fußbälle dem FC Liverpool, die das Turnier eröffneten, zum einschießen.

Der VfB Germania hatte erst das fünfte Turnierspiel und konnte sich so einen Überblick über die Qualität der gleichaltrigen Talente verschaffen.

In der Überzeugung, für die regionalen Verhältnisse, einen qualitativ ordentlichen Kader zur Verfügung zu haben, entschieden sich die Germanen, grundsätzlich für eine offensive und mutige taktische Ausrichtung.

Um 10:18 Uhr war es dann endlich so weit. Auf dem überdimensionierten Videokreis an der Hallendecke leuchtete unser erstes Spiel auf: …“Germania Halberstadt : FC Liverpool“ …kaum zu begreifen! Hoch motiviert begannen die Germanen diese Begegnung. Objektiv betrachtet „auf Augenhöhe“ konnten die VfB Spieler die ersten Impulse setzen. Zwei Abschlüsse, die knapp ihr Ziel verfehlten, standen also zu Buche bevor die Akteure des FC Liverpool den Halberstädtern nüchtern vor Augen führten, was sie auch in allen anderen Spielen dieses „Pape-Cup“ „erleiden“ würden.

Eine gnadenlose Effektivität im Abschluss. Die Germanen hielten tatsächlich ordentlich mit den Engländern mit, mussten letztendlich aber einen 0:4 Endstand hinnehmen.

Der FC Schalke 04 hatte gegen den VfB Germania über die gesamte Spielzeit die Kontrolle, konnte sein erstes Tor in der vierten Spielminute erzielen. Die beiden Treffer zum 3:0 Endstand fielen in der letzten Minute. Gegen Borussia Mönchengladbach gelang nach dem 0:1 Rückstand (2.min) der erste Turniertreffer für den VfB Germania Halberstadt. Miran AlAli vollendete nach vier Minuten zum 1:1 Zwischenstand. Anschließend konnten die Harzer die Fohlen nicht mehr bändigen. Weitere fünf Gegentore musste der VfB hinnehmen, bevor Linus Feiler den zweiten Germanen-Treffer erzielen konnte. Auch gegen Bayer Leverkusen gelang Miran AlAli in der zweiten Minute der zwischenzeitliche Ausgleich. Trotzdem stand am Ende mit 5:1 ein deutliches Resultat an den Videowänden. In der parallel spielenden Gruppe machte der Stadt-Qualifikant Arminia Magdeburg ähnliche Erfahrungen wie die jungen Germanen und wurde ebenfalls Gruppenfünfter.

Um 13:30 Uhr stand die offizielle Eröffnung des „21. Matthias-Pape-Gedächtnis-Turnier“ auf dem Plan. Feierlich liefen alle zwanzig Vertretungen einzeln in die verdunkelte Spothalle ein. Die Zuschauerränge waren zu diesem Zeitpunkt ordentlich gefüllt. In einer der beiden Nachmittagsgruppen hatte der FCM echte Heimspiel-Atmosphäre. Bei jedem Auftritt der Blau-Weißen stieg der Geräuschpegel in der GETEC-Arena unverkennbar und stimmungsvoll an.

Der Spielplan des Veranstalters sah am Ende des ersten Turniertages drei weitere attraktive Gegner für den VfB Germania, für den nächsten Turniertag vor.  Mit dem HSV, dem VfL Wolfsburg und Sporting Lissabon durften die Rot-Schwarzen Vorharzer am Sonntag auf der „Platte“ stehen.

Ähnlich wie am Vortag nutzten die Germanen die „Gunst der frühen Stunde“ um sich in der leeren Halle aufzuwärmen und dabei noch einmal ganz bewusst den Charakter dieses hochklassigen Fußballturnieres zu genießen. Ebenfalls wie am Vortag überließen wir unsere Fußbälle wieder dem FC Liverpool und sahen uns die ersten fünf Turnierspiele an bevor wir dann selbst an den Spielball durften. Unser Gegner waren die jungen Wölfe aus unserer Partnerstadt.  Während dieser Begegnung hatten die VfB-Spieler sage und schreibe sieben Mal die Gelegenheit ein Tor zu erzielen! Doch wie bereits am Vortag gelernt, zeigten uns unsere Gegner ihre Effektivität. Mehrfacher Torschütze der sechs Treffer gegen uns war übrigens der spätere Turnier-Schützen-König  Princewill Chisom Iwuala. Immerhin gelang Julian Günther das zwischenzeitliche Tor zum 1:3 für seine Germanen.

Im nächsten Spiel gegen den HSV konnte der VfB Germania lange Zeit einen Rückstand verhindern. Eigene Tormöglichkeiten gab es allerdings auch nur wenige im Ansatz. Kurz vor Spielende trafen die Hamburger dann doch noch zwei Mal und verhinderten damit den möglichen ersten Punktgewinn der Geschichte des „Pape-Cup“ für den VfB Germania Halberstadt.

Zum Abschluss dieses Fußball-Abenteuers durften sich die jungen Germanen noch mit Sporting Lissabon zwischen den Meterbanden messen. Die eigenen Ambitionen vor diesem letzten Spiel wichen spätestens nach vier Minuten der Ernüchterung. Auch gegen die Portugiesen konnten die Verbandsligisten aus Sachsen-Anhalt keinen „Blumentopf“ oder ähnliches gewinnen und nahmen noch einmal vier Gegentore ohne eigenen Torerfolg hin.

Sieben Fußballspiele gegen namhafte Gegner hatten die Germanen also hinter sich gebracht und waren nun in der Zuschauerrolle um die Finalspiele zu genießen.

Diese versprachen auch bemerkenswerte Stimmung von den gut gefüllten Rängen, denn der heimische FCM spielte eine erfreulich souveräne Vorrunde. (…)

Der FCM erreichte das Finale und verlor dort gegen Hertha BSC mit 0:6.

 

Das „21. Matthias-Pape-Gedächtnis-Turnier“ war ein überragend organisiertes Hallenfußballturnier und wird allen Germanen als ein absoluter Saisonhöhepunkt in Erinnerung bleiben. Die „Erben“ der diesjährigen C-Junioren erwarten bereits jetzt schon mit Spannung und voller Hoffnung das Qualifikations-Turnier zum „22. Pape.-Cup“ im Dezember.

Matthias Pape

FCM:

„Matthias Pape war ein Fußballspieler und -trainer. Er begann in den Jugendmannschaften von TuS 1860 Magdeburg-Neustadt, wechselte mit 17 Jahren zur BSG Stahl Blankenburg, wo er zunächst ein Jahr in der A-Jugend spielte und sich dann in der ersten Mannschaft durchsetzen konnte. Nach seinem Wechsel zum damaligen Zweitligisten Stahl Thale verletzte er sich im Training schwer und es wurde eine schwere Erkrankung bei ihm diagnostiziert, dass er seine Karriere vorzeitig beenden musste.

1996 zog es ihn zunächst als B-Jugend-Trainer zum 1. FC Magdeburg. Wenig später übernahm er die A-Jugend. Seinen größten Erfolg konnte er dabei 1999 feiern: Nach Siegen gegen Holstein Kiel, VfB Leipzig, Energie Cottbus und Hannover 96 konnte er mit seinen Schützlingen einen 6:1-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken feiern und damit den DFB-Junioren-Vereinspokal erringen. Auf Magdeburger Seite spielten dabei die späteren Bundesligaspieler Maik Franz und Benjamin Schüßler mit, außerdem acht Spieler, die es in die 1. Herrenmannschaft des FCM schafften.

Bekannt war Matthias für seinen guten Kontakt zu den Fans und dass er neben der fußballerischen Ausbildung auch darauf achtete, dass seine Spieler auch schulischen und beruflichen Erfolg haben.

Im Alter von 29 Jahren erlag Matthias Pape 2001 seiner Erkrankung.”

 

 

Matthias Pape nahm seiner Zeit, zusammen mit dem Germania Trainer derselben Altersklasse, an einigen Trainer-Lizenz-Lehrgängen teil. Als Matthias beim FCM die Altersklasse der A-Junioren übernahm, bekam sein Team auch Unterstützung aus Halberstadt. Einige Germanen wechselten zur A-Jugend des FCM und wurden dort Pokalsieger. Der Kontakt der beiden Trainer blieb bis zum Schluss erhalten. Deshalb gehörte in der Anfangszeit des Gedächtnisturniers die C-Juniorenmannschaft des VfB Germania zum festen Bestandteil des Teilnehmerfeldes. 

 

 

Im Jahr 2017 konnte der VfB Germania zuletzt am "Matthias-Pape-Gedächtnis-Turnier" teilnehmen. Auch damals blieben die Begegnungen, mit teilweise hohen Niederlagen, gegen Köln, Wolfsburg, Tottenham, Leverkusen und Bayern in Erinnerung.