Kartenflut und unnötige Niederlage in der Nachspielzeit
LK 3: SG Germania Wulferstedt – VfB Germania Halberstadt II 2:1 (0:1)
(berwa)
Mit den jüngsten Erfolgen im Rücken, wollte unsere Landesklasse-Mannschaft auch aus Wulferstedt nicht ohne Punkte nach Hause fahren. Anfangs sah der Auftritt der Halberstädter auch ordentlich aus, es gab klare Strukturen und auf dem schweren Boden durchaus Vorteile. Hielten beide Abwehrreihen in diesem kampfbetonten Spiel noch eine halbe Stunde lang dicht, so konnte Felix Genschmar seine Farben in der 30. Minute in Führung schießen.
Diese hätte auch durchaus noch ausgebaut werden können, bis zur Pause blieb es aber beim 0:1, nicht unverdient. Mit zwei Wechseln starteten die Domstädter in die zweite Halbzeit, die Homogenität zwischen den Mannschaftsteilen, die im ersten Durchgang noch ordentlich funktionierte, ließ damit allerdings etwas nach. Wulferstedt konnte spielerisch zwar nicht glänzen, legte kämpferisch aber noch etwas nach, es wurde hitziger.
Auch der Gastgeber hatte in der Pause gewechselt, was sich in der Endabrechnung als Glücksgriff erweisen sollte. Viel Struktur hatte die Begegnung nun nicht mehr, es wurde ein offener Schlagabtausch, der vornehmlich zwischen den Strafräumen geführt wurde. Den kühlen Kopf, bei einigen wenigen weiteren Chancen dennoch den zweiten Treffer nachzulegen, hatten die Domstädter nun nicht mehr. Stattdessen traf der eingewechselte Justin Lampe zehn Minuten nach Wiederanpfiff zum Ausgleich. Die hektischen Versuche beider Teams, hier nun nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, steckten jetzt auch den Schiedsrichter an – unglaubliche zwölf (!) gelbe und zwei gelb-rote Karten verteilte er im zweiten Abschnitt. Nachdem er bis zur 49. Minute noch ohne Verwarnung ausgekommen war, ging auch bei ihm jede Übersicht verloren. So versuchte z.B. Pascal Sparwasser nur, zwei Streithähne auseinander zu bringen und zu schlichten, sah dafür prompt wegen Meckerns Gelb...
Dass dies nicht bedeutet, dass alle Karten (4xWulferstedt Gelb, 8xHalberstadt Gelb plus 2x Gelb-Rot) falsch waren, versteht sich in einem solchen Spiel, aber eine klare Linie konnte der Referee nicht nachweisen und war da schon ziemlich willkürlich unterwegs.
Allein zehn „Gelbe“ und die beiden „Gelb-Roten“ zückte in der Schlussphase ab der 75. Minute. Fast ein Wunder, dass dabei überhaupt noch Zeit blieb, ab und an noch ein wenig an den Ball zu treten. Wulferstedt wird es am Ende egal sein, bereits tief in der üppigen Nachspielzeit (90.+4) gab es noch einen Eckball für die Gastgeber, den Pascal Sparwasser zwar wegfausten konnte, doch Joker Lampe nahm die Kirsche an der Strafraumgrenze einfach mal volley und hatte das Glück auf seiner Seite, der Strahl schlug unhaltbar für „Calli“, dem außerdem die Sicht versperrt war, im oberen Eck ein und stellte das Ergebnis final auf 2:1.
Schmerzlich, unnötig und vielleicht trotzdem lehrreich für die junge Truppe des VfB Germania, die dieses Mal tatsächlich unter Wert geschlagen wurde.
Der 11.11. auch noch als Spieltag Nummer 11, er liegt den Halberstädtern einfach nicht...
Nach der Pokalrunde nächstes Wochenende, in der unsere „Zweite“ kein Pflichtspiel bestreitet, wartet im nächsten Heimspiel der SV Groß Santersleben als Herausforderung auf die Jungs von Coach Denis Becker. Chance, aber fast auch Verpflichtung, zur Rückkehr in die Erfolgsspur. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz im Friedensstadion ist dann am Sonnabend, 25. November, um 14 Uhr.