..."viel Würstchen - wenig Senf"...könnte man nach diesem Traditionsduell der Würstchenstädter beim Senfproduzenten bildlich beschreiben...doch eigentlich ging es ja um Fußball:
Erste Mannschaft holt drei Punkte mit drei Toren und Platz drei
NOFV-Oberliga Süd: FSV Budissa Bautzen - VfB Germania Halberstadt 0:3 (0:2)
(berwa)
Die Reise ins ferne Bautzen starteten die Halberstädter bereits um 7 Uhr und es war
nach Rückkehr kurz vor 20 Uhr noch kein Ende in Sicht, denn das Team hängte
in Mannschaftsstärke noch eine Einheit beim „Oktoberfest“ in der Mehrzweckhalle
des FSZ an – in klassicher Tracht, versteht sich.
Nun, nach einem solchen Sieg hat man sich eine zünftige Feier ganz sicher auch
mal verdient, denn es gab kaum Anlass zu Kritik, was den Auftritt im Stadion
„Müllerwiese“ betrifft. Mit einem klaren Matchplan spielten die Halberstädter dort
auf und stressten von Beginn an die Hausherren gehörig mit einem brutal Energie
geladenen Gegenpressing, wann immer die Budissen den Ball nach vorne treiben wollten. Der kräftezehrende Prozess trug alsbald Früchte, denn nachdem der erste „Warnschuss“ der Gastgeber nach Paul Grzegas Rettungstat wirkungslos blieb (2.) , trumpften die Domstädter auf. Nick Poser, nach Grzega-Zuspiel zur Ecke geblockt und Ole Matthias mit Kopfball knapp neben das Ziel, waren die frühen Vorboten des 0:1, das Edhem Hujdurovic nach klugem Querpass von Corvin Kosak in der 10. Minute erzielte. Vorausgegangen eine starke Balleroberung im Mittelfeld, wie auch zwei Zeigerumdrehungen später, als das Umschaltspiel erneut für die Budissen viel zu schnell und präzise funktionierte – eine Verlagerung von links nach rechts, dort der
genaue Pass von Paul Grzega auf Corvin Kosak, der ebenfalls flach auf 0:2 stellte. Es hätte die Gastgeber noch schlimmer treffen können, doch Denis Vukancic fehlte eine Schuhgröße, um bereits in der 17. Minute, nach einem Einwurf von Pascal
Hackethal, die Kugel zum 0:3 ins Netz zu drücken. Auch Paul Grzega war schon fast am Keeper vorbei (22.), blieb dann aber doch noch hängen. Budissa Bautzen bis zum Seitenwechsel lediglich mit zwei Halbchancen, Tom Nathe nach Freistoß-Ablage
und Karl-Ludwig Zech, aus zentraler Position in den zweiten Stock (23.(31.) trieben Lukas Cichos weniger Schweiß auf die Stirn, als die Oktober-Sonne bei satten 22 Grad. Sehenswert auch noch ein Freistoß von Pascal Hackethal (40.), der von rechts knapp am linken Dreieck vorbei rauschte... Halbzeit 0:2. Nach dem Wechsel wurde zunächst Corvin Kosak glänzend frei gespielt (50.), scheiterte aber aus Nahdistanz an der klasse Reaktion von Torhüter Ondrej Cap. Es dauerte
anschließend nur zwei weitere Zeigerumdrehungen, bis Nick Poser über rechts ein weiteres Mal seinen Gegenspieler stehen ließ und mit feinem Füßchen genau auf Corvin Kosak servierte, der diesmal das Duell gegen den Keeper für sich entschied
und entschlossen den dritten Halberstädter Treffer (52.) erzielte. Der Stimmungskiller nach knapp einer Stunde: Denis Vukancic blieb nach einem Foul im Mittelfeld verletzt liegen. Trotz sofortiger Behandlung ging es für ihn nicht weiter.
Denis Neumann kam und versuchte es direkt aus spitzem Winkel (65.), der zur Beute des Torhüters wurde, ebenso wie ein 16-Meter-Schuss auf der anderen Seite (66.), den sich Lukas Cichos sicher packte. Verheißungsvoll ein Solo (68.) von Kosak, der drei Verteidiger aussteigen ließ, dann aber den plötzlich hoppelnden Ball beim Abschluss nicht voll kontrollieren konnte. Ganz edel seine Position auch in der 73. Minute, als er ein weiteres Mal frei in bester Position vor dem Torhüter auftauchte, der aber mit einer tollen Fußabwehr (73.) glänzen und retten konnte. Seine Vorderleute brachten es in der Schlussphase immerhin noch einmal auf drei Torabschlüsse. Philipp Scharfe drehte den Ball kunstvoll knapp über die Latte (83.), Kay Weska (85.) setzte einen Kopfball aus wenigen Metern zu hoch an und in der Vorschlussminute landete nach Ecke ein Kopfball neben dem Kasten von Lukas Cichos. Dann war ein in jeder Hinsicht überzeugender Sieg für den VfB Germania Halberstadt unter Dach und Fach. Die Stimmung war prächtig, fast dreißig Fans im Halberstädter Block machten über die volle Distanz die „Musik“ auf der „Müllerwiese“, dessen Grün sich in einem hervorragenden Zustand präsentierte. Eine starke Geste präsentierte der FSV Budissa in der Halbzeit: Frei jedweder Allüren bedankte sich der Verein für seine Dienste bei Drilon Halilaj, der in der Vorsaison noch das Trikot der Sachsen getragen hatte, mit einem Präsent und netten Worten! Das hat Stil!
