Aufholjagd reicht nicht für Punkt(e)
Landesklasse 3: Quedlinburger SV - VfB Germania Halberstadt II 4:3 (4:1)
(Denis Becker-berwa)
Wenn der Tabellenfünfte gegen den Tabellenneunten Heimvorteil hat, ist die Favoritenrolle in
der Regel klar verteilt. Zudem musste der VfB Germania II einmal mehr mit einem extrem
schmalen Kader auskommen, nur ein Wechselspieler stand Denis Becker zur Verfügung.
Der QSV war bestrebt, von Beginn an für klare Verhältnisse zu sorgen, brachte früh Gefahr
vor das Tor von Kimi Giebel. Doch anfänglich blieben selbst Hochkaräter ungenutzt, so z.B.
in der 7. Minute, als Toni-Raik Böber im Fünfmeterraum zum Abschluss kam, aber vorbei
zielte. Weitere sieben Minuten konnten die Kreisstädter ihr Tor noch sauber halten, nach
einer Viertelstunde aber stellte Tim Mautner nach schöner Kombination und Zuspiel von
Felix Hartung auf 1:0. Entlastungsversuche des VfB Germania II waren in dieser Phase nicht
zielführend, vorne kam einfach zu wenig an. Stattdessen nutzte der QSV ein
Abstimmungsproblem in der erneut zwangsweise umgestellten Hintermannschaft der Gäste,
Toni-Raik Böber ließ diesmal nichts anbrennen (23.) und schob zum 2:0 ein. Nur vier
Minuten später gelang Marcus Grund das 3:0, als er eine Böber-Ecke per Kopf veredeln
konnte. Der VfB Germania II drohte hier zwischenzeitlich vollkommen unter die Räder zu
geraten, doch stemmte sich das Team gegen das drohende Ungemach, selbst als der QSV
per Böber-Fernschuss über Kimi Giebel hinweg noch vor der Pause (41.) zum vierten Mal
traf. Doch jetzt hatte zumindest auch der VfB Germania II sein verdientes Erfolgserlebnis,
denn Leon Wedde brachte einen Freistoß rechts unten im Kasten von André Helmstedt unter
– kurios: in der Statistik wird dieses Tor später ebenfalls der 41. Minute zugeordnet, so dass
die Treffer auf beiden Seiten innerhalb von sechzig Sekunden fielen.
Nach dem Halbzeit-Rückstand von 1:4 zeigte der VfB Germania II im zweiten Durchgang
Moral, kämpfte um eine Resultatsverbesserung. Hoffnung keimte auf, als Maximilian
Odenbach nach Freistoß-Ablage per Kopf auf 4:2 stellte (53.), zu einem Zeitpunkt, der noch
Möglichkeiten offen lassen sollte. Doch bis in die Schlussphase hinein blieb die Ergebnis-
Konstellation unverändert. Die Halberstädter kämpften um den Anschluss, trafen aber
ebensowenig, wie die Gastgeber, denen es nicht gelang, in dieser Phase die endgültige
Entscheidung zu erzwingen. Lukas Möller versuchte es verheißungsvoll aus der Distanz,
fand aber in Kimi Giebel seinen Meister (71.), der in dieser Szene das mögliche 5:2
verhindern konnte. Für die letzten gut zwanzig Minuten zog Denis Becker dann seine einzige
Wechseloption und brachte Pascal Fredersdorf als frische Kraft. Dass die Halberstädter
niemals aufsteckten, wurde zumindest noch mit einem weiteren Tor belohnt, auch wenn das
4:3 in der Nachspielzeit, Moritz Mona hatte mutig aus der Distanz abgezogen (90.+2) und
Helmstedt damit überrascht, nichts mehr an der Niederlage ändern konnte.
Es war kein hochklassiges Spiel, doch ein über die volle Distanz kampfbetontes und dank
der Halberstädter Aufholjagd blieb es auch bis zum Schluss spannend.
Die nächste Aufgabe für die Becker-Schützlinge ist ebenfalls ambitioniert, denn der SV
Langenstein gastiert am Sonntag, 08.10.2023, ab 14.00 Uhr im Friedensstadion.