Fußball Oberliga: ...Erste scheitert an Plauen

Nun auch erste Heimniederlage der Saison

NOFV-OL Süd: VfB Germania Halberstadt – VFC Plauen  1:4  (1:1)

(berwa)

Die Frage, ob der VfB Germania zu Hause in die Erfolgsspur zurück finden würde, gehörte zu den viel diskutierten in den letzten sieben Tagen. Die Antwort fällt ernüchternd aus.

Der VFC, vor dem Spiel in eine Favoritenrolle gedrängt, nahm sich dieser Rolle an, ohne dass daraus ein zu schwerer „Rucksack“ wurde. Auch Trainer-Routinier Karsten Oswald bekannte, dass die Vogtländer mit dem Ziel angereist seien, nicht um einen Punkt zu kämpfen, sondern um drei Zähler aus dem Vorharz zu entführen.

Auf der anderen Seite zeigte der VfB Germania zunächst keine erkennbaren Nachwirkungen

und ging beherzt diese Begegnung an. Da beide Teams sofort in den Vorwärtsgang schalteten, sahen die 414 Zuschauer vom Anpfiff weg ein temporeiches Spiel, das abwechselnd vor beiden Toren für gute Ansätze und Spannung sorgte. Dabei wirkte auch diesmal die Abwehrreihe der Halberstädter nicht immer sattelfest, schon in der 4. Minute musste Lukas Cichos konsequent zupacken, weil seine Vorderleute das Gewühl im Strafraum nicht klären konnten. Kurz darauf der erste Hochkaräter für die Gastgeber, nach Pascal Hackethals Einwurf wurde der Ball von Patrick Baudis auf Corvin Kosak verlängert, der aber wohl nicht ahnte, dass er völig frei stand. So fehlte ihm die Ruhe, den Ball anzunehmen und kontrolliert aus zwölf Metern ins Tor zu treffen, stattdessen wählte er die riskante Direktabnahme (9.) und verfehlte das Ziel. Dann war wieder Cichos gefragt, der klärte, als Johan Martynets das Laufduell auf der linken Seite gewann und final frei auf den Kapitän des VfB Germania zusteuerte. Das intensiv geführte Match brachte den einen oder anderen Freistoß, so z.B. Mitte der ersten Hälfte, als „Hacke“ ambitioniert aus gut 35 Metern abzog, das Tor aber um rund einen Meter verfehlte. Glücklicher danach der Abschluss von Tim Kießling (27.), der aus dem Lauf zentral abzog und per Sonntagsschuss aus der Distanz ins rechte obere Eck zum 0:1 traf. Nach einer halben Stunde waren zwei Halberstädter in der Lage, vier Plauener im Strafraum fast schwindlig zu spielen, vergaßen dabei aber den Torabschluss, so dass die Chance liegen blieb. Baudis versuchte es anschließend per Kopf (32.), verfehlte dabei den Kasten um Zentimeter. Energisch startete dann Nick Poser auf der linken Seite durch, krönte sein Solo mit einem straffen Flachschuss ins rechte untere Eck  (42.) zum hoch verdienten 1:1-Ausgleich. Damit wurden die Seiten gewechselt.

Plauen wirkte im zweiten Durchgang zwingender, stellte die Defensive der Hausherren vor manches Problem. Glück, dass Valentin Sponer, der frei aus 17 Metern abschließen durfte, das Tor verfehlte (52.). In der Folge spielte sich das Geschehen mehrheitlich zwischen den Strafräumen ab, die Intensität hielt, aber klare Torchancen blieben zunächst Mangelware.

Die Schlussphase gehörte dann aber den Gästen. Einen Konter drehte Martynets gefühlvoll an Cichos vorbei (80.), traf aber nur die Querstange. Zwei Zeigerumdrehungen später klärte die Halberstädter Abwehr dann entschlossener und rechtzeitig erfolgreich. Der VFC blieb aber am Drücker und ließ nicht nach. Tom Ronny Fischer verlieh dem Ball im Strafraum nur eine kleine Richtungsänderung mit der Fußspitze, zirkelte die Kugel aber damit unhaltbar neben den linken Pfosten zum 1:2 (84.). Im Gegenzug vom Anstoß weg hätte der VfB Germania fast den direkten Ausgleich hinbekommen, doch die VFC-Abwehr, hier einmal nicht ganz sicher, klärte mit Mühe im Verbund zur Ecke, die allerdings, wie einige zuvor, nicht den Weg zum Mitspieler fand, sondern direkt durch die Vogtländer entschärft wurde. Trotzdem versuchten es die Halberstädter, fanden aber kaum taugliche Mittel, das Tor von Jakob Pieles in große Gefahr zu bringen, zumal der Keeper in der 88. Minute den einzigen viel versprechenden Versuch der Schlussphase sicher aus dem Eck fischen konnte.

Wie das dann so läuft, mussten sich die Gastgeber dann frustrierend aufzeigen lassen, als

der eingewechselte Abraham Yeboah Boateng über rechts nicht zu stellen war, den ersten Versuch selbst flach ins linke untere Eck einschob (90.+1), um anschließend, nahezu in einer Kopie der Situation, sein Solo mit einer Quer-Ablage auf Tommy Kind abzuschließen, der das Spielgerät aus Nahdistanz zum 1:4-Endstand (90.+2) über die Linie drückte.

Zwar bekannte Trainer Karsten Oswald danach, der Sieg sei zu hoch ausgefallen, aber dass er verdient war, daran gibt es kaum Zweifel.

Nächste Chance, es besser zu machen: Kommenden Sonntag beim Ludwigsfelder FC, den

 

Tabellen-Zwölften, mit derzeit 7 Punkten auf der Haben-Seite.