Zweite mit zweitem Heimsieg im zweiten Heimspiel
Landesklasse 3: VfB Germania Halberstadt II – FSV Grün-Weiß Ilsenburg II 3:2 (2:0)
(berwa)
Es war nichts für schwache Nerven, was die Kontrahenten auf dem Kunstrasenplatz im Friedensstadion ablieferten. Von Beginn an mutierte diese Begegnung zu einem Kampfspiel erster Güte, in dem der VfB Germania II am Ende glücklich die Oberhand behielt, weil die Hausherren ihren Gästen vor allem in puncto Effizienz klar den Schneid abkauften.
In der hektischen Anfangsphase versuchten die Gastgeber, das Spiel an sich zu reißen, während Ilsenburg zunächst aus einer stabilen Defensive heraus zu reagieren versuchte.
Schiedsrichter Daniel Heine versuchte es erst gar nicht auf diplomatische Art, sondern zückte bereits nach fünf Minuten nach Foulspiel die erste „Gelbe“ gegen den FSV. Die direkt folgenden verbalen Scharmützel zweier Kontrahenten auf dem Feld prämierte er ebenfalls kompromisslos mit „Gelb“. Drei Verwarnte nach sechs Minuten, das würde kein gutes Ende nehmen... Fußball gespielt wurde allerdings auch. Der VfB Germania zielstrebig über die linke Seite, holte eine Ecke, die weit von rechts in den hinteren Strafraumbereich geschlagen wurde, von dort kam die präzise Kopfball-Ablage zurück ins andere Eck des Fünfers, wo Drilon Halilaj per Direktabnahme (12.) ins wiederum entlegene Eck traf – 1:0. Die Grün-Weißen zeigten sich nicht geschockt, trugen ihrerseits den nächsten Angriff vor, den Abschluss von Niklas Hess aber parierte Pascal Sparwasser großartig zur Ecke. Dann war wieder der VfB Germania II am Zug, kam bis in den Strafraum der Gäste, die kurz den Überblick verloren, so gelangte der Ball wieder zu Halilaj (16.), der aus fast identischer Position mit der gleichen Schusstechnik auf 2:0 stellte. Sicherheit und Ruhe waren allerdings auch in der Folge keine Begleiter des teils vogelwilden Spiels. Ilsenburg nun fast wütend, wollte mit Gewalt etwas gegen die drohende Niederlage tun. Und die Grün-Weißen holten sich ein deutliches Übergewicht in der verbleibenden Zeit bis zur Pause. Allein, es fehlte der Torerfolg. Entweder liefen die Angriffe ins Leere oder sie zielten schlecht. Was dennoch durchkam, entschärfte Sparwasser, so u.a. im eins gegen eins zuerst gegen Gödecke und direkt danach gegen Gülzow, bevor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Himburg nur knapp am Pfosten vorbei köpfte. Ein wildes Hin und Her auch im zweiten Durchgang, beide kämpften verbissen um jeden Meter und machten es dem Referee nicht einfach. Erste Torchance wieder für Halberstadt, Leon Wedde nach guter Einzelleistung knapp links vorbei, dann Habel auf der anderen Seite nur zweiter Sieger gegen Sparwasser. Einer der am besten heraus gespielten Vorträge des gesamten Spiels, brachte dann das zwischenzeitliche 3:0, als über mehrere Stationen Fasl Haidari frei gespielt wurde (53.) und im Strafraum mit Ruhe und Übersicht die Kugel einschob. In der Folge weiter viel Hektik und eine Mega-Chance für Grün-Weiß. Habel mit sehenswertem Solo, legte uneigennützig quer auf Hess, der völlig alleine vor Sparwasser auftauchte, aber der Halberstädter Keeper warf sich in den Schuss (58.) und wehrte spektakulär ab. Das feierten die einen, die anderen zeigten Nerven. Sowohl Hess, als auch Himburg sahen die Verwarnungskarte. Kurz darauf Sparwasser wieder aufmerksam, im Sprintduell Sieger gegen Papner. Im Gegenzug schickte Nick Sauer dann Khezr Ali Safari, dessen Abschluss zwar am Keeper vorbei kam, aber vom Pfosten ins Aus rutschte. Danach eine unstrittige Szene im Halberstädter Strafraum, in der es auch wieder „Gelb“ gab und dazu einen Elfmeter für den FSV. Jakob Donner ließ sich die Chance nicht entgehen (72.) und überwand mit einem scharfen und platzierten Schuss Sparwasser, der zwar im richtigen Eck unterwegs aber doch machtlos war – 3:1.
Das pushte die Gäste und die Hektik nahm weiter zu. Nach Foulspiel Halberstadt ließ sich Himburg verleiten, nachzutreten und sah die Ampelkarte (74.), das wiederum regte die erhitzten Gemüter weiter an und auch auf der Bank der Gäste hieß es nun „Gelb-Rot“. Von Unterzahl sah man indes beim FSV nichts, sie gingen „All-In“ und Vincent Papner genoss großen Freiraum kurz vor dem Tor, so dass er den feinen Service von der rechten Seite per Kopf zum Anschluss veredeln konnte (85.), was die letzten Minuten zum Höllenritt werden ließ. Habel im Vollsprint über die rechte Bahn, mit Schuss aus vollem Lauf (89.), doch Sparwasser riss die Fäuste hoch und lenkte das Streitobjekt noch an die Latte. Als die drei Minuten Nachspielzeit längst abgelaufen waren, hofften die Hausherren auf das Schluss-Signal, doch es gab noch einen Freistoß für Ilsenburg aus bester Position. Mit vereinten Kräften vereitelten die Hausherren diese Chance und feierten danach den Sieg.