Fußball Oberliga: ...Souveräner Heimsieg unserer Ersten

Mit Schwung, Elan und Disziplin zum ersten Heimsieg

NOFV-Oberliga Süd:  VfB Germania – SV 09 Arnstadt  4:1  (3:1)

(berwa)

Nichts dem Zufall überlassen, um den Sieg kämpfen, Chancen kreieren und nutzen, kurz: dem Kontrahenten den Spaß am Fußball nehmen. Das ist eine Devise, deren Umsetzung harte Arbeit bedeutet. Jeder im Stadion konnte vom Anpfiff weg sehen, dass der VfB Germania an genau diesem Plan akribisch arbeitete. Der SV 09 Arnstadt hatte naturgemäß etwas dagegen, vor allem seinem Torhüter, Christian Apel, hatte er es zu verdanken, dass nach einer Anfangsphase, in der die Heimelf die Gastmannschaft nahezu überrollte, an Zählbarem nur ein Eckenplus heraus sprang, nicht aber ein Führungstor. Katzengleich tauchte Apel wahlweise blitzschnell ins bedrohte Eck oder lenkte die Bälle noch mit den Fingerspitzen über die Latte oder um den Pfosten, sonst hätte der SV bereits in der Anfangsviertelstunde nach Abschlüssen von Denis Neumann, Edhem Hujdurovic, Corvin Kosak, Nick Poser oder Denis Vukancic „Land unter“ melden können. So aber hielten sie dem Dauerdruck des VfB Germania stand, bis in der 18. Minute Kosak an Apel vorbei ziehen wollte, der Keeper aber ungeschickt in den Zweikampf und Kosak zu Boden ging.

Nach kurzer Überlegung und dem zustimmenden Nicken seines Assistenten, zeigte der insgesamt sichere Schiedsrichter Lucas Leihkauf auf den ominösen Punkt. Pascal Hackethal trat an und verlud den tapferen Torhüter, brachte seine Farben verdient mit 1:0 in Führung.

Kein Ruhekissen für die Hausherren, sie rannten weiter an und belohnten sich bereits drei Zeigerumdrehungen später, als Nick Poser von rechts servierte und Corvin Kosak die Kugel per Kopf aufs Tor wuchtete. Apel noch dran (22.), allein den Einschlag verhindern konnte er nicht und es stand 2:0. Und weiter ging die muntere Fahrt in eine Richtung, dem SV gelang kaum eine echte Befreiungsaktion. Erst nach einer halben Stunde gab es die Möglichkeit für die Gäste: Diesmal tauchte Ex-Germane Dustin Messing im Strafraum auf, wurde bedrängt und fiel. Auch hier folgte der Elfmeterpfiff (31.). Messing selbst trat an und traf zum Anschluss, jubelte aber stilvoll verhalten – schließlich hatte er eine gute Zeit in Halberstadt, reifte damals zum Publikumsliebling, gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Nico Hübner... Ein bis dahin stimmungsvolles Spiel nahm jetzt einen etwas verhängnisvollen Lauf, denn Kosak trabte zur Seitenauslinie und Dr. Holger Skamel musste ihn in die Kabine begleiten, eine schwere Risswunde an der Hand, verursacht durch einen Stollen, bedeutete für ihn das jähe Aus. Kaum war Doc Skamel zurück am Platz, lag auch schon Vukancic nahe der Torauslinie, hatte einen Schlag abbekommen und brauchte die Aufmerksamkeuit des Arztes. In dieser Phase geriet der VfB Germania etwas aus seiner Ordnung, die gezeigte Leichtigkeit im Spiel war verloren gegangen, man musste die Spielkontrolle erst geduldig zurück erobern. Der Gast daher offensiv mit einer weiteren Chance, nach Ecke erreichten die Spieler des SV den kurz abgewehrten Ball und Lukas Cichos musste erstmals eine Probe seines Könnens zeigen (37.), was er souverän tat. Vinicius Sandri Kuffner kam als Kosak-Ersatz ins Spiel und fügte sich nahtlos ein. In der vierminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte belagerte der VfB Germania denn auch wieder die gefährliche Zone vor dem SV-Kasten. Da hatten die Thüringer dann wieder jede Menge zu tun, klärten zweimal mit Glück, bevor dann der gerade eingewechselte Kuffner das Spielgerät aus zwölf Metern mitten ins Tor jagte (45.+2), was eine 3:1-Halbzeitführung bedeutete.

 

Auch für Vukancic ging es nicht weiter und Manuel Rost war gezwungen, neuem Personal zu vertrauen. Und keiner der insgesamt fünf eingewechselten Spieler enttäuschte. Jeder brachte sich hoch diszipliniert und mit vollem Einsatz ein. Dabei avancierte Vinicius Sandri Kuffner alsbald zum „Doppelpacker“, wurde nicht wirklich angegriffen, schaute kurz und sah die Lücke (48.) – aus 17 Metern flach ins rechte Eck zum 4:1. Fortan kontrollierte die Heimelf das Spielgeschehen, musste aber nicht „All-In“ gehen, sondern hielt den SV meist beruhigend weit weg vom eigenen Tor und war dem fünften Treffer mehrfach näher, als der Gast seinem zweiten. Moritz Lehmann schaltete nach einer Stunde blitzschnell und forderte Apels ganzes Können, doch der bewies einmal mehr seine Klasse, rettete reaktionsschnell zur Ecke. Eine tolle Kombination auch in der 75. Minute: Hackethal von links auf Rust, der per Kopf geschickt von rechts zurück auf Neumann, doch dessen Schussversuch blieb hängen. Hujdurovic aus der Distanz und Patrick Baudis per Kopf scheiterten knapp an der Zielgenauigkeit, so dass es am Ende beim hoch verdienten 4:1-Sieg blieb.