VfB Germania behält kühlen Kopf in der Hitzeschlacht
Oberliga Süd: SC Freital – VfB Germania Halberstadt 0:2 (0:0)
(berwa)
Der VfB Germania agierte in Freital mit einem klaren Plan, hoher Disziplin und viel Leidenschaft. Damit konnten die Gäste selbst deutlich mehr Spielanteile für sich verbuchen und liefen zu keiner Zeit Gefahr, das Zepter aus der Hand zu geben. Bereits nach drei Minuten schmetterte Pascal Hackethal einen Einwurf Richtung Elfmeterpunkt, wo Silvio Rust das Spielgerät per Direktabnahme mit dem Innenrist knapp über die Querstange schoss.
Zehn Minuten später das Duo nochmals nach gleichem Muster, diesmal mit Abschluss per Kopf, aber ebenfalls zu hoch angesetzt. Dazwischen lag der erste Angriff der Gastgeber, die zunächst verheißungsvolle Aktion über die linke Seite verpuffte allerdings wirkungslos, weil die Eingabe von Philip Weidauer gegenüber ins Seitenaus rollte...
Nach einer Viertelstunde gewährte der Schiedsrichter den Teams eine Trinkpause, weil Philipp Schmidt behandelt werden musste, nachdem er, fair bedrängt von Denis Neumann, mit seinem Torhüter zusammen geprallt war.
Bereit für den Torjubel waren die Halberstädter dann in der 25. Minute, als Lukas Cichos eine Ecke abfing, schnell auf Denis Neumann eröffnete, der schnörkellos die Kugel nach vorn trieb und gekonnt vor dem SV-Sechzehner auf Corvin Kosak ablegte, der freie Schussbahn hatte, aber an der großartigen Fußabwehr von Matti Kamenz im Freitaler Gehäuse scheiterte, dennoch ein insgesamt lehrbuchreifer Vortrag des VfB Germania.
Einzige Unachtsamkeit der Halberstädter in der 32. Minute, da hatte plötzlich Routinier Oliver Genausch halblinks zu viel Raum, doch Cichos entschärfte den Flachschuss aus 20 Metern.
Nur mühevoll konnten die Halberstädter auch in der 32. Minute klären, nachdem Freital einen Freistoß provoziert hatte, im zweiten Versuch aber ging es dann wieder zielorientiert nach vorn. Denis Vukancic flankte von links, jedoch zu lang für die Kollegen im Zentrum.
Kurz darauf gelang es Rust, nahe der gegnerischen Eckfahne den Ball zu erobern, er servierte flach nach innen, doch Neumann und Kosak waren nur zweite Sieger hinter Keeper Kamenz, der sich das Spielgerät knapp vor beiden schnappte. Mit einer weiteren Einwurf- Kopfball-Staffette, die in diesem Fall neben dem rechten Pfosten landete, ging eine erste gute Halbzeit torlos zu Ende.
Nach dem Wechsel drehten die Halberstädter gleich wieder auf, das Durcheinander im Strafraum des SC in der 48. Minute blieb aber noch folgenlos. Anders zwei Zeigerumdrehungen später, als erneut eine Einwurf-Flanke von „Hacke“ vor das Tor katapultiert wurde, wo sich Patrick Baudis zunächst vergeblich bemühte, mit dem Kopf einzunetzen, doch da war ja noch Kosak, vor dessen Füßen die Kugel landete und der hatte diesmal keine Zeit, lange zu überlegen und vollstreckte aus wenigen Metern kompromisslos.
Der Bann war gebrochen, das verdiente 1:0 erkämpft. Und die Domstädter taten den Gastgebern nicht den Gefallen, auf Verwaltungsmodus zu stellen. Sie setzten die Hausherren weiter unter Druck, jeder war bereit, der Hitze zu trotzen und Extra-Meter zu absolvieren, wenn nötig. Und der Lohn dafür stellte sich alsbald ein. Einwurf Hackethal, erneut wie eine Flanke scharf vor das Tor gebracht, wo sich Vukancic hoch schraubte und mit dem Kopf den Weg ins Tor fand (55.). Unhaltbar schlug es zum zweiten Mal ein.
Nach gut einer Stunde versuchte es Edhem Hujdurovic mal aus der Distanz, knapp zu hoch angesetzt. Zehn Minuten später eine Direktabnahme von Neumann nach Vukancic-Zuspiel, doch er traf die Kugel nicht voll, so dass diese Chance im Ansatz verpuffte.
Erst in der 84. Minute zeigte sich Freital wieder einmal gefährlich in Tornähe der Halberstädter. Stephan Ruß konnte sich halb rechts durch tanken und kam aus Nahdistanz zum flachen Abschluss. Allein – er hatte die Rechnung ohne Halberstadts Nummer eins gemacht, denn Cichos reagierte mit einer nicht zu überwindenden Fußabwehr und hielt die Null. Vor 156 Zuschauern hätte Nick Poser beinahe noch auf 0:3 gestellt (89.), doch den klugen Chip-Ball von Vukancic nach innen, verfehlte er um die berühmte Schuhspitze.
So steht am Ende ein verdienter 2:0-Auswärtssieg nach einer erneut bemerkenswert starken Mannschaftsleistung. Hut ab vor dieser eindrucksvollen Bereitschaft und Disziplin!
