Klarer Sieg veredelt letzten Heim-Auftritt der Saison
Landesklasse 3: VfB Germania Halberstadt II – Quedlinburger SV 4:1 (1:1)
(von Bernd Waldow)
Noch einmal stand der VfB Germania II vor der schwierigen Aufgabe, gegen ein
Team aus dem oberen Tabellendrittel punkten zu müssen, um die Chancen auf
den Klassenverbleib zu wahren. Von Nervosität allerdings war in diesem Spiel,
trotz der großen Bedeutung, kaum etwas zu spüren. Die Gäste hatten reichlich
„Beton“ angerührt, warteten geduldig ab und ließen den VfB Germania II von
Beginn an gewähren. Das machten die Halberstädter auch durchaus gut, erspielten
nicht nur ein klares Übergewicht, sondern näherten sich auch gefährlich dem Tor
des QSV an. Kai Morozumi (6.) per Kopf und Jamie Bichtemann (14.), der knapp
das Duell an der Fünfmeterlinie gegen Keeper Raik Bachor verlor, hatten gute Gelegenheiten. Mit der allerersten Torannäherung überhaupt ging allerdings der
QSV in der 22. Minute in Führung, als der Ex-Germane Marcus Grund nach Ecke
am höchsten stieg und zielgenau einköpfte. Der Spielverlauf war klassisch auf den
Kopf gestellt! Quedlinburg igelte sich auch weiterhin ein, während die Platzherren
anrannten und Chancen heraus spielten. Jamie Bichtemann per Kopf (27.) mit zu
wenig Druck und acht Minuten später nach Ecke, brachte die nächsten Bälle aufs
Tor, bevor Edilson Victor Soares da Gama einen fulminanten Nachschuss aus
Nahdistanz Richtung Tor schickte, in den sich Raik Bachor mutig hineinwarf und mit
Glück die Null hielt. Doch Kai Morozumi hatte beobachtet, dass der QSV-Keeper
mehrfach weit vor seinem Tor agierte. So nahm Halberstadts Nummer 7 gut dreißig
Meter vor dem QSV-Kasten Maß und sendete das Spielgerät über den chancenlosen
Torwart hinweg zum hoch verdienten Ausgleich in die Maschen (43.). Dieses Remis
zunächst mit in die Pause zu nehmen, wäre unterdessen beinahe noch schief
gegangen, denn bei einem der wenigen Offensivaktionen brachte der Gast den Ball
in der Nachspielzeit der 1. Hälfte noch im Tor unter, jedoch hatte Assistent Nils Ole
Schäfer eine Abseitsposition erkannt, so dass Referee Frank Schinke dem Treffer
die Anerkennung versagte. Halbzeitstand 1:1, schmeichelhaft für den QSV, aber
durch die hauchdünne Abseitsstellung auch glücklich für den VfB Germania II.
Auch wenn Quedlinburg in der zweiten Hälfte ein paar mehr offensive Akzente
setzen konnte, spektakulär retten musste Pascal Sparwasser dieses Mal nicht.
Stattdessen arbeiteten die Halberstädter an der Führung, weiterhin mit deutlichen Feldvorteilen. Jamie Bichtemann enteilte der Abwehrkette des QSV (60.) und traf,
wurde aber ebenfalls durch eine knappe Abseitsentscheidung ausgebremst. Immer
wieder eroberten die Halberstädter schon an der Mittellinie die Bälle, oft durch Kai
Morozumi und Hermann Tunsch - und sie liefen unermüdlich an, teilweise mit
bestem Kobinationsfußball. Wichtige Akzente setzte auch Silvio Rust, der sofort
bereit war, in dieser Mannschaft zu helfen. Nach Ecke (70.) stieg Florian Peter zum
Kopfball hoch und überwand die Abwehr, scheiterte aber am Pfosten. So mussten die
Halberstädter Spieler und Zuschauer bis zur 85. Minute warten, ehe der längst fällige
Führungstreffer endlich fiel. Florian Peter nutzte die Lufthoheit perfekt und köpfte
gefühlvoll zum umjubelten 2:1 ein. Sehr cool und durchdacht nun die Spielzüge des
VfB Germania II, stets wurde uneigennützig noch der besser postierte Mitspieler
bedient. In der 89.Minute war Loran Al-Ali der Nutznießer, blendend frei gespielt,
schob er überlegt zum 3:1 ein und beendete damit das Zittern um drei Punkte.
Mehr noch, im Zusammenspiel mit Jamie Bichtemann legte Loran Al-Ali nur zwei
Zeigerumdrehungen später sogar noch nach und stellte auf 4:1. Eine sehr seriöse
Mannschaftsleistung, die am Ende verdiente drei Punkte im eigenen Stadion hält.
Die Konkurrenz spielt sämtlich am Sonnabend, bevor es nächste Woche zum
Showdown der Saison nach Rieder geht.