Engagierter Auftritt bleibt ohne zählbarebn Ertrag

Regionalliga Nordost: Babelsberg 03  - VfB Germania Halberstadt  2:0  (1:0)

(von Bernd Waldow)

Eine stolze Serie ohne Niederlage und zuletzt ein 2:0-Sieg über Rot-Weiß Erfurt ließen keine Zweifel an der Favoritenrolle für den SV Babelsberg zu. Doch der VfB Germania zeigte auch in diesem Spiel, dass er mit Mut, Willen und einem Plan keine Angst vor der Rolle des Underdogs hat. Der SVB brauchte zehn Minuten, ehe Matthias.Steinborn zu einem ersten gefährlichen Abschluss kam, der von der Strafraumgrenze sein Ziel knapp verfehlte. Das blieb denn auch die einzige wirklich brenzlige Situation vor dem Kasten von Lukas Cichos, ansonsten hatten die Halberstädter in der ersten Halbzeit mit hoher Konzentratiion alle Angriffsbemühungen der Filmstädter souverän klären können und nervten die Babelsberger mit frühem Attackieren, so dass der Gastgeber nicht wie gewohnt sein Spiel aufziehen konnte. Offensiv schaltete sich Silvio Rust ein (38.), der Torwart Luis Klatte nach einem Rückpass in Bedrängnis brachte, hier brauchte der SVB-Keeper Glück und Geschick, um sich zu behaupten und auch Ole Hoch, der von Jona Renner per Hacke bedient wurde (42.) war ganz nah dran am Erfolg für den VfB Germania. Aber wie so oft, das Tor fiel dann doch auf der anderen Seite: Daniel Frahn, bis dahin komplett unauffällig, zeigte eine Probe seines Könnens, als er eine Minute vor dem Pausenpfiff die Situation richtig antizipierte, an die Kugel kam und Lukas Cichos per Flachschuss zur eher schmeichelhaften Führung für Babelsberg überwinden konnte.

Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild, der VfB Germania mit einem mutigen Auftritt, der eigentlich hätte belohnt werden müssen und durchaus können, denn Irwin Pfeiffer konnte mit einem Solo erst vom dritten Babelsberger gestoppt werden (52.) und Louis Malina (53.) hatte eine Idee, als er sah, dass Klatte zu weit vor seinem Tor stand und setzte einen Heber an, der knapp neben dem Ziel landete, bevor dann wieder Ole Hoch den Gastgebern eine Menge Mühe in der Abwehrarbeit bereitete (55.), doch der SVB schaffte es, das Gegentor zu verhindern. Nur ab und an tauchte Babelsberg gefährlich vor dem Tor der Halberstädter auf, doch Cichos und Kollegen behielten die Übersicht und klärten überwiegend ruhig und konsequent. Der Spielausgang auch tief in der zweiten Hälfte längst noch nicht klar.

Die entscheidende Szene folgte in der 75. Minute: Matthias Steinborn stand dabei im Mittelpunkt. Mit seiner ganzen Routine nutzte er einen minimalen Kontakt im Strafraum – klar, dass man in der Filmstadt weiß, wie man daraus einen filmreifen Stunt macht, der auch den Schiedsrichter beeindruckt. So zog er den Elfmeter. Lukas Cichos hatte die Szene vor sich genau beobachtet und intervenierte, doch wie üblich, nahm der Referee seine Entscheidung nicht zurück, sondern zeigte dem Halberstädter Kapitän die „Gelbe“.

Es erübrigt sich, zu erwähnen, dass Frahn sich diese Chance nicht entgehen ließ und aus elf Metern auf 2:0 stellte.

In der Schlussphase zeigten die Halberstädter noch zwei, drei gute offensive Szenen, doch der Lohn für den engagierten Auftritt blieb ihnen verwehrt. Die am Ende noch beste Möglichkeit hatte der eingewechselte Justin Eilers, der nach Flanke von Ole Hoch nur um Haaresbreite am Kasten vorbei köpfte. So musste sich der VfB Germania erneut geschlagen geben, obwohl die Leistung, die der schmale Kader – neben Fabian Guderitz standen nur drei (teilweise noch angeschlagene) Wechselspieler zur Verfügung - sehr ansprechend war.

Die kräftezehrenden englischen Wochen gehen weiter, schon am Sonnabend muss der VfB Germania im sicher gut gefüllten AKS bei Chemie Leipzig ran...