Mit Leidenschaft und Kampf den Tabellendritten besiegt
Landesklasse 3: VfB Germania Halberstadt II – Oscherslebener SC 3:0 (1::0)
(Bericht: Denis Becker, Bernd Waldow)
Auf dem Kunstrasenplatz des Friedensstadions entwickelte sich schnell ein sehr ordentliches Spiel zwischen zwei nahezu ebenbürtigen Mannschaften. Beide suchten von Beginn an den Weg nach vorn, erkennbar bemüht, hier Tore erzielen zu wollen. Einsatz, Wille und Leidenschaft waren die Trümpfe, die beide ausspielten. Einmal mehr war es Kai Morozumi, der nach gut fünf Minuten den ersten gefährlichen Torschuss absendete, allein es fehlte die Genauigkeit. Es ging munter hin und her, lange Zeit war nicht absehbar, wer hier am Ende als Sieger vom Platz gehen würde. Bei allem Kampf blieb die Begegnung jedoch immer im Rahmen, Schiedsrichter Holger Bleck, der einiges laufen ließ, hatte eine klare Linie und die Partie mit seinen Assistenten jederzeit im Griff, auch wenn er im zweiten Durchgang die eine oder andere Verwarnung aussprechen musste.
Vor den Toren tat sich einiges, die bis dato beste Tormöglichkeit ergab sich im Anschluss an einen Einwurf für den Ex-Germanen Collin Weber, der plötzlich zentral in der Box freie Bahn hatte, aber seinen Schuss zu hoch ansetzte (18.), bevor gegenüber Florian Peter nur knapp scheiterte (23.) und wiederum auf der anderen Seite die Halberstädter Abwehr mühevoll im Verbund noch so eben zur Ecke klären konnte (25.), was immer eine Gefahr bedeutete, denn ausnahmslos alle Eckstöße wurden von den Gästen sehr gefährlich ausgeführt und bereiteten der VfBG-Abwehr manche Mühe. Torhüter Pascal Sparwasser konnte sich auszeichnen (28.) , als er ein Solo von Rico Wiedecke sauber stoppen konnte, während auf der anderen Seite auch Martin Rothämel alles entschärfen konnte, was auf seinen Kasten kam – bis zur 34. Minute, da trat Bonandji Valentim Pereira Nunes eine Ecke von links, die Florian Peter mustergültig per Kopf gegen die Laufrichtung des Torhüters zum 1:0 veredeln konnte. Bis zur Pause hatten beide Teams noch zwei edle Möglichkeiten, aber es blieb beim 1:0 zur Halbzeit.
Auch die zweiten 45 Minuten boten den Zuschauern ein kurzweiliges Spiel voller Intensität und mit Torraumszenen. Noch immer blieben beide Mannschaften nahezu gleichauf, auch der zunehmende Kampf wurde von beiden angenommen und artete trotzdem nicht aus.
Nach gut einer Stunde die wahrscheinliche Schlüsselszene des Spiels. Zur Einleitung scheiterte Jamie Bichtemann noch an Gäste-Keeper Rothämel, in der Folge eroberten die Halberstädter jedoch den „zweiten Ball“ und wurden vor dem Strafraum unsanft gebremst. Den von Pereira Nunes scharf aufs linke obere Eck gezirkelten Freistoß konnte Rothämel mit einer tollen Parade aus dem Eck fischen (67.), doch von links kam sofort der eroberte Ball zurück vor das OSC-Tor, wo Jamie Bichtemann, ebenfalls per Kopf, auf 2:0 stellte. Auch jetzt zeigte sich der Gast nicht geschockt, blieb im Vorwärtsgang gefällig, immer wieder angetrieben von Collin Weber. Der VfB Germania blieb aber ebenfalls offensiv eingestellt, versuchte hier nicht, die Führung zu verwalten. Und das sollte sich auszahlen, als eine feine Ball-Staffette über halb links eingeleitet (70.), erneut in Jamie Bichtemann den Zielspieler fand, der dieses Mal mittels Flachschuss das 3:0 erzielte und damit seine Farben auf die Siegerstraße brachte. Weber für den OSC und Morozumi für den VfB Germania hatten anschließend noch sehenswerte Freistöße im Repertoire, die aber durch die Torhüter ebenso sehenswert pariert wurden und auch Baktash Qaderi, der dieses Mal im Laufe der zweiten Hälfte als Feldspieler eingewechselt wurde, präsentierte sich mit einem Drehschuss gefährlich vor dem Tor, löschte aber auf der anderen Seite hingebungsvoll mit letztem Einsatz vor dem eigenen Sechzehner.
Das war ein insgesamt klasse Auftritt, das Ergebnis wird dem OSC in dieser Deutlichkeit vielleicht nicht ganz gerecht. Doch auch die letzten beiden Aufeinandertreffen dieser Kontahenten im Friedensstadion endeten schließlich 3:0, der große Unterschied: In den beiden Jahren zuvor jeweils nach Sportgerichtsurteil, einmal für Oschersleben, einmal für Halberstadt. Da hatte das Duell heute wesentlich mehr zu bieten!
Es bleibt ein Mutmacher für die verbleibenden Spiele des VfB Germania II in dieser Saison!