In Thale hingen die Trauben hoch
Landesklasse 3: SV Stahl Thale – VfB Germania Halberstadt II 6:1 (4.0)
(von Bernd Waldow)
Brauchte es kürzlich, am Ostermontag, noch eine Verlängerung und ein langes Elfmeterschießen, um zwischen diesen beiden Kontrahenten den Sieger des Pokalspieles zu ermitteln, so ließ der Gastgeber am Donnerstagabend im Heimspiel um Punkte nichts anbrennen, gab früh die Richtung vor und setzte ein deutliches Zeichen. Hoffnungen, hier etwas Zählbares mitzunehmen, schwanden bereits nach zehn Minuten, wurden nach gut einer halben Stunde endgültig pulverisiert.
Es darf getrost als eine Qualität anerkannt werden, wenn der SV aus dem Spiel in Halberstadt seine Lehren gezogen hat. Da hatten die Grün-Weißen genau aufgearbeitet, wie denn den Domstädtern erfolgreich beizukommen wäre. Nur zehn Minuten waren vergangen, da brachte Yuri Alef Dos Santos Souza seine Farben bereits in Front. Der VfB Germania tat sich schwer, konnte aber trotzdem in den folgenden zwanzig Minuten die Begegnung offen gestalten. Nach rund einer halben Stunde aber, bog Thale endgültig auf die Siegerstraße ein. Kai Meldau und Florian Arndt (30./32.) sorgten mit einem klassischen Doppelschlag für die frühe Vorentscheidung in diesem Spiel. Das noch aufzuholen, würde eine schwere Aufgabe für den VfB Germania werden, wie man darauf reagieren könne, das wäre Thema in der Halbzeitansprache gewesen, doch noch vor dem Pausentee stellte Dos Santos Souza auf 4:0 (45.+2) und es konnte fortan nur noch darum gehen, Schadensbegrenzung zu betreiben.
Immerhin hatte Denis Becker diesmal zwei Wechseloptionen, die er nach der Halbzeitpause zog. Zwanzig Minuten lang konnten sich die Gäste in der Folge schadlos halten, ohne dabei aber echten Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Im Gegenteil, Glebs Zavjalovs schraubte das Ergebnis nach 65 Minuten sogar auf 5:0. Bemühungen, sich hier trotzdem noch halbwegs achtbar aus der Affäre zu ziehen, die kann man den Halberstädtern auch nicht absprechen, doch die Mittel entpuppten sich an diesem Abend einfach als nicht tauglich. So kann man das 5:1 (76.), das Khezr Ali Safari erzielte, im besten Sinne als Ehrentor betiteln. Eine Trendwende beim Tabellendritten konnten die Halberstädter damit nicht einleiten.
Die Grün-Weißen aber zeigten sich bis zum Schluss in Spiellaune, kein Kunststück, wenn es einmal so läuft. Schließlich belohnten sie sich durch Max Riechert noch mit einem weiteren Treffer, der in der 84. Minute das halbe Dutzend voll machte und den 6:1-Endstand erzielte.
Klare Verhältnisse und wenig Zeit, dieses Spiel aus den Köpfen zu bekommen und aus den Knochen zu schütteln, denn bereits in weniger als zwei Tagen steht das nächste Punktspiel für den VfB Germania II auf dem Plan. Nur rund 42 Stunden nach Abpfiff in Thale, werden sie auf dem Kunstrasen des Friedensstadions zur Erwärmung auflaufen, um am Sonnabend ab 15.00 Uhr gegen den SV Westerhausen II ein anderes Gesicht zu zeigen.