Fußball Regionalliga: ... VIER-ZU-NULL

Großartige Mannschaftsleistung bringt ersehnten Dreier

Regionalliga Nordost: VfB Germania Halberstadt – FSV 63 Luckenwalde  4:0 (2:0)

(von Bernd Waldow)

Mal wieder war die Rede von einem „Sechs-Punkte-Spiel“, gilt doch der FSV Luckenwalde als eines jener Teams, mit denen man um den Klassenverbleib ringen wird. Ungeachtet des Aufwärtstrends, den auch Luckenwalde in diesem Kalenderjahr gezeigt hat, begann der VfB Germania entschlossen und hoch motiviert, den Gast in die Schranken zu weisen. Dabei begann die Partie mit entsprechend hohem Tempo und einigen Strafraumaktionen, die aber auf beiden Seiten zunächst keine wirkliche Gefahr bedeuteten. Diszipliniert verlagerte der VfB Germania die Szenerie allmählich in die Hälfte der Gäste und wurde zwingender. Während Irwin Pfeiffer über rechts schon gute Ansätze produzierte, ging der Führung eine Aktion über links voraus, wo Jona Renner in die Box ging und abzog. Hier konnte Nikolas Tix noch abwehren, der Nachschuss flipperte dann aber in den freien Raum nahe des zweiten Pfostens, dorthin war Illia Hlynianyi instinktiv gesprintet (29.) und drosch die Kugel entschlossen flach ins Tor. Halberstadt blieb dran uns setzte den FSV unter Druck, der Fehler produzierte. Nur 120 Sekunden nach der Führung wurde Renner im Strafraum umgerempelt, den fälligen Elfmeter nahm sich Pfeiffer und jagte das Spielgerät zum 2:0 rechts unten neben den Pfosten (31.), wohin auch Tix abgetaucht war, doch der Schuss war zu hart und platziert...

Der FSV fand durchaus auch statt, nach Ecke köpfte Till Plumpe den Ball an die Latte (35.) und etwas später zeigte auch Lukas Cichos eine Probe seines Könnens gegen Pascal Borowski (39.), doch insgesamt kämpfte der VfB Germania aufopferungsvoll um jeden Ball und wurde immer wieder Herr der Situation. Noch vor der Pause lag die Kugel ein drittes Mal im FSV-Kasten, doch die Aktion wurde wegen Abseits abgepfiffen, den von Tix abgewehrten Ball nach Renner-Schuss hatte Hlynianyi in die Maschen gehämmert, stand aber wohl zuvor in der verbotenen Zone, so dass es mit einem 2:0-Vorsprung für die Hausherren in die Kabine ging. Einziger Wermutstropfen bisher: Pfeiffer musste verletzungsbedingt bereits ausgewechselt werden (39.), Darlin van der Werff übernahm seine Position.

 

Nach dem Seitenwechsel hatte der FSV eine Idee: Daniel Becker wurde in die „Gasse“ geschickt, aber der aufmerksame Cichos war rechtzeitig vor ihm am Ball und klärte, während auf der anderen Seite Paul Grzega abschloss (53.), aber er zielte vorbei. Es folgten turbulente Minuten: Zunächst zirkelte Pascal Hackethal einen Freistoß von rechts vor das Tor, wo ausgerechnet der nicht gerade hoch aufgeschossene Hlynianyi aus 4 Metern einköpfen durfte (65.), ehe wieder nur 120 Sekunden später ein erneuter Elfmeter für den VfB Germania die Chance auf das 4:0 eröffnete. Hlynianyi war etwas unsanft angerempelt worden und bekam den Pfiff, nahm sich selbst das Spielgerät und verlud Tix mit Erfolg – 4:0 nach 67 Minuten, wer hätte das gedacht... Doch die turbulenten Minuten hielten noch an: Diesmal sah es aus, als hätte Simon Gollnack ein Foul an Cichos begangen, der die Kugel bereits in den Händen hatte, doch Fynn Kleeschätzky soll ihn in den Torwart hinein gestoßen haben (71.), so dass Schiedsrichter Chris Rauschenberg zum dritten Mal in diesem Spiel auf den Punkt zeigte. Kapitän Flath zielte nach rechts unten, Cichos ahnte das und wehrte zur Ecke ab – hielt damit die „Null“. Ole Hoch hatte mit einem Freistoß in der 85. Minute, den er von halb links nur knapp rechts am Pfosten vorbei setzte, noch eine ansprechende Torgelegenheit, doch auch das 4:0 spricht eine deutliche Sprache. Vielleicht fällt dieser Sieg etwas zu hoch aus, aber verdient ist er allemal. Manuel Rost nahm mit Stolz zur Kenntnis, dass die eingesetzten Spieler nahtlos eine Einheit bildeten, egal ob früher (van der Werff/ 39.)  oder später (Creighton Braun/ 73.), der wieder genesene Hendrik Kuhnhold (79.) oder das Eigengewächs Silvio Rust (79.) ins Spiel gekommen, sie integrierten sich ohne Anlaufzeit und trugen so zu diesem beeindruckenden Resultat bei. Zum Feiern bleibt der Mannschaft allerdings kaum Zeit, schon am Sonntag geht es weiter, zu Gast im heimischen Rund ist dann der FC Carl Zeiss Jena, sicher als Favorit, aber mit dem, was Manuel Rost und sein Team aus dieser Mannschaft inzwischen geformt haben, wird das für die Jenenser sicher kein Selbstläufer, sie dürfen sich auf eine achtbare Gegenwehr einstellen...