Fußball: .. VfB Germania bei den Stadtmeisterschaften

* Nach heißen Diskussionen auf dem Spielfeld sowie Ausschreitungen einiger Zuschauer in den Jahren vor der Pandemiepause, liefen die Stadtmeisterschaften 2022 fair und fast harmonisch über die Bühne.

Auch der VfB Germania stellte wieder eine Mannschaft für dieses Traditionsturnier. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, intern aber tatsächlich wieder eine weitere Herausforderung.

Hervorgehoben wurde die Bedeutung dieser Stadtmeisterschaften für den VfB Germania durch die Teilnahme der teilnehmenden Vereinsvertreter. So kamen zum Beispiel Torwarttrainer Fabian Guderitz, Cheftrainer Manuel Rost und A-Juniorentrainer Robert Scheppers für unsere Hallenfußballmannschaft zum Einsatz! Mitglieder der Abteilungsleitung sowie einige Ehrenmitglieder waren in der Völkerfreundschaft anwesend!

...starkes Zeichen VfB G.!

„Zweite“ gewinnt Pokal für den dritten Platz bei den Offenen Stadtmeisterschaften

(von Bernd Waldow)

 

Mit der Begrüßung durch KFV-Chef Detlef Rutzen war eigentlich alles gesagt: Nach zwei Jahren Hallen-Abstinenz wegen Corona sei man vor allem froh, überhaupt wieder dieses Turnier durchführen zu können – immerhin in der 41. Auflage.

Statt zwei Staffeln, in denen sich die besten Teams für die Endrunde qualifizieren, gab es diesmal nach einigen Absagen nur ein Sechser-Feld, so dass man im Modus jeder gegen jeden spielen ließ, anstatt noch hektisch irgendwelche Mannschaften nachzumelden.

Alles in allem gab es sehr viel Durchschnitt, der fehlende „Budenzauber“ in den letzten Jahren machte sich bemerkbar. Höhepunkte blieben rar gesät, lediglich Underdog Eintracht Halberstadt wusste mit etlichen spektakulären Torhüter-Paraden und einem aus dem Spiel heraus in Perfektion gelungenen Fallrückzieher die Zuschauer kollektiv zu begeistern.

Wohltuend fair ging es dabei auf dem Spielfeld zu, das hatte man in den letzten Jahren nicht immer so gesehen. Diesmal „überhitzten“ eher die „Bänke“ der Teams am Rande und führten ihre Scharmützel mit den drei Schiedsrichtern – zweimal Erfahrung und einmal Jugend, wie Detlef Rutzen es formulierte - , die leider alle drei mit der Spielleitung überfordert waren. Glück für alle, dass die Akteure auf dem Spielfeld in allen Situationen sehr besonnen blieben, auch wenn es manche heftige Attacke gab, die schmerzhaft endete, aber nicht geahndet wurde. Während bei Grätschen (ein klares Tabu im Hallenfußball) Nachsicht geübt wurde, fing sich der VfB Germania für einen minimalen Wechselfehler sofort eine Zwei-Minuten-Strafe ein, die von vielen Zuschauern mit Häme gefeiert wurde – man blieb seiner Linie treu, der ungeliebte VfB Germania eben... Vergessen, dass dieser die mit Abstand meisten Spieler des Turniers bestens ausgebildet hat, die nunmehr  in fremden Trikots nach Erfolg streben.

Die Mixture des VfB Germania II rekrutierte sich aus Spielern und Trainern aus dem Bereich Herren- und Jugendfußball, die zwischen den Feiertagen erreichbar waren. So stand Fabian Guderitz im Tor, gab auch als spielender Keeper mehr als einen Libero, liefen Manuel Rost und Robert Scheppers mit auf. Sascha Liebing führte das Team von Coach Andreas Amelung als Kapitän, in dem außerdem Hermann Tunsch, Kai Morozumi, Florian Peter, Ali Safari sowie die Youngster Jamie Bichtemann und Nick Sauer standen.

Ob Lospech oder Berechnung sei zweitrangig, die „Truppe“ brauchte einige Zeit, sich etwas einzuspielen, hatte dabei aber die dicksten Brocken zuerst zu bespielen. So mühte man sich gegen Serien-Sieger Osterwieck in der beginnenden Schlussphase zum Ausgleich, ehe nach einer zweifelhaften Schiedsrichter-Entscheidung die Eintracht kurz vor Ultimo noch auf 2:1 stellte und den Sieg einfuhr. Langenstein, vor einem Jahr in dieser Besetzung fast noch vollständig Germania II, schaffte es nicht, den Rivalen zu bezwingen, es ging mit einem 1:1 über die Ziellinie. Eintracht Halberstadt hielt die Begegnung tapfer sehr lange offen, unterlag dem VfB Germania II nur hauchdünn 0:1, wobei dieser Zittersieg in besagter Unterzahl über die Zeit gerettet wurde. Es gelang übrigens sonst keinem anderen Team, in Unterzahl ein Spiel zu gewinnen! (Was ehrlicher Weise aber daran lag, dass kein anderes Team mit einer Zwei-Minuten-Strafe sanktioniert wurde). Dann stellte sich der FSV 20 Sargstedt dem VfB Germania II, konnte ebenfalls die Begegnung lange offen gestalten und am Ende sogar für sich entscheiden. Der einzige Treffer des Spiels resultierte aus einem Freistoß für den VfB Germania II, der weit aufgerückt war, durch unsaubere Ausführung aber den Ball verlor und damit selbst das 1:0 für Sargstedt einleitete. Im letzten Spiel dann endlich ein souveräner Auftritt. Fortuna Halberstadt blieb chancenlos und unterlag dem VfB Germania II glatt 0:5.

Am Ende setzten sich erwartungsgemäß - oder zumindest nicht überraschend – die beiden Landesklasse-Teams mit dem am besten eingespielten Kader durch: Der SV Langenstein mit 13 Punkten, vor dem SVE Osterwieck mit 12 Punkten. Formal auch Landesklassist, aber mit diesem Personal natürlich keineswegs eingespielt, wurde der VfB Germania II in der Schlussabrechnung mit 7 Punkten Dritter. Punktgleich folgten dann mit jeweils 4 Zählern Sargstedt (-8) und Eintracht Halberstadt (-12) vor Fortuna Halberstadt mit 2 Punkten.

 

Der VfB Germania II ließ zwar hinten wenig zu (vier Gegentore in fünf Spielen), spielte aber vielfach zu umständlich und nicht geradlinig und schnell, beraubte sich damit selbst guter Torchancen, was den Unterschied zu den beiden Erstplatzierten ausmachte.