Regionalliga-Team: Weihnachtsbrunch zum Jahresabschluss
(von Bernd Waldow)
Wenn man als Schlusslicht der Tabelle eine Weihnachtsfeier plant, ist die Gefühlswelt anstrengend unsortiert. Einerseits ist den meisten kaum nach Feiern zumute, andererseits gibt es überhaupt keinen Anlass, die Jungs für den ohne Zweifel vorhandenen Einsatz eines jeden Einzelnen, über den bislang fehlenden sportlich messbaren Erfolg hinaus, auch noch zusätzlich zu bestrafen...
So fand man einen Weg, überaus angemessen den Abschluss des Jahres 2022 gemeinsam im Team zu begehen. Weder pompös, noch ausgelassen fiel das Treffen im „Da Capo“ aus. Ein Weihnachtsbrunch, als weitere Maßnahme zur Teamfestigung, ließ dabei kulinarisch kaum Wünsche offen – danke an die Gastgeber – und wurde gleichsam rational genutzt, die Situation als Startsignal für den bevorstehenden kräftezehrenden Kampf um den Klassenerhalt zu bewerten.
Kurz, aber auf den Punkt gebracht, fielen dabei die zwei Redebeiträge aus, die sich zum einen Präsident Erik Hartmann und zum anderen Coach Manuel Rost zurecht gelegt hatten.
Eine wohltuend harmonische Atmosphäre breitete sich aus. Dennoch hatte man jederzeit den Eindruck, dass alle ausnahmslos fokussiert diesen Augenblick des Besonderen zu genießen wussten. Es gab keinerlei verletzende, beißende Kritik oder Häme, aber auch keinerlei Schönrednerei – ein schmaler Grat! Gratulation, diese Herausforderung wurde großartig gemeistert.
Hier hatte mancher in der Vergangenheit in ähnlicher Situation schon anderes erlebt, als ein damaliger sportlicher Leiter alles in Grund und Boden redete, so dass der Appetit auf die unschuldigen Gänsekeulen, Rotkohl und Klöße seinerzeit den meisten vergangen war und das Team alsbald zerfiel und sich direkt nach dem Essen zerstreute...
Das war dieses Mal anders. Man hat das Gefühl, dass jeder einzelne Spieler mit den Herausforderungen der Aufgabe ein Stück Entwicklung für sich und das Team mitnehmen konnte, gewachsen ist, bereit, weiter alles zu geben, um endlich die Früchte einzufahren, die man längst verdient gehabt hätte. Keine Vision, keine Illusion wurde vorgegaukelt, alle glauben an die eigene Kraft und scheinen bereit, sie entschlossen bündeln zu wollen, für den notwendigen Erfolg!
Es wurde natürlich auch gelacht, die Atmosphäre war entspannt und es gab keine Grüppchenbildung, sondern nur eine große Gruppe – das Team. Längst integriert: Die Youngster aus dem eigenen Verein, ein weiteres hohes Gut einer durchaus sichtbaren Entwicklung.
Bei aller Unzufriedenheit über die Punkteausbeute, die niemandem egal ist, darf man den Blick für erreichte positive Entwicklungsschritte nicht verschließen. Die Aufgabe ist groß, doch sie scheint die Mannschaft nicht zu erdrücken, weil sie gelernt hat, dass keine Mächte von außen helfen werden, sondern ihre eigene Stärke der Schlüssel zum Erfolg ist.
Insofern erlebten die Beteiligten eine heiter-besinnliche Zeit im „Da Capo“, die in Harmonie und Entschlossenheit nach gutem Essen und stilvollen Getränken am frühen Nachmittag endete, bevor für einige noch ein spannendes Bowlingturnier dafür sorgte, auf sportlicher Basis die Kalorien direkt wieder zu bekämpfen.
Der Situation geschuldet, fällt die Weihnachtspause diesmal recht kurz aus, doch bei ihren Familien sollten alle in den nächsten Tagen weitere Kraft tanken, ehe es ab 26.12. mit Individualtraining schon weitergeht, bevor man sich direkt nach Neujahr wieder hoffentlich fit und auch mental gestärkt in die gemeinsamen Aufgaben stürzen wird.
Allen Frohe Weihnachten und einen feierlichen Übergang in ein hoffentlich besseres 2023!