Fußball Regionalliga: ... Erste in Cottbus unterlegen

Favorit setzt sich klar durch

Regionalliga Nordost: FC Energie Cottbus - VfB Germania Halberstadt  4:0 (2:0)

(von Bernd Waldow)

 

Die Hürde würde hoch sein, das war vor dem Spiel jedem klar. Dennoch wollte der VfB Germania auch in der Lausitz mit Mut und Willen den Cottbusern Paroli bieten. Schlussendlich steht jedoch eine deutliche Niederlage zu Buche.

Dabei begann der VfB Germania tatsächlich mutig und mit offensiven Akzenten, die Zielgenauigkeit fehlte jedoch. Energie tastete sich nur langsam heran, begann zunächst mit zwei Eckstößen, sich dem HBS-Tor anzunähern. Dass die Halberstädter in dieser Saison nicht mit dem Glück im Bunde sind, setzte sich unterdessen auch im Stadion der Freundschaft fort. So wurde der Plan, möglichst lange die Null zu halten, nach zehn Minuten ausgehebelt, weil ein Distanzschuss von Maximilian Oesterhelweg genau so abgefälscht wurde, dass sich der Ball unhaltbar zum 1:0 ins Tor senkte. Der VfB Germania lässt sich bekanntermaßen von solchen Szenarien nicht beirren. Das Spiel nach vorn brachte Abschlüsse von Paul Grzega (13.) und Irwin Pfeiffer (22.), die aber keine Früchte trugen, ebenso auf der anderen Seite ein Schuss von Eric Hottmann (16.), der an den Pfosten klatschte. Dennoch stellte der Gastgeber alsbald auf 2:0 (23.), als die Halberstädter Abwehr nicht im Bilde war und Tobias Eisenhuth frei stehend in Tornähe gewähren ließ.

Danach spielten die Vorharzer weiter seriös und hatten durchaus selbst Chancen, hier zu verkürzen. Doch Darlin van der Werff (35.) konnte Torhüter Elias Bethke, der zwar bei seinem Schuss bedrohlich wackelte, letztenendes genauso wenig überwinden, wie zwei Zeigerumdrehungen später Creighton Braun, der den FCE-Keeper zwar zu einer echten Probe seines Könnens zwang, aber eben auch nur zweiter Sieger blieb.

Dabei hatten die Halberstädter stets auch in der Defensive einiges zu tun, denn Cottbus zeigte sich auch weiterhin in der gefährlichen Zone vor dem Kasten von Lukas Cichos.

Nachdem Patrick Baudis noch großartig klärte (43.), hatte Pfeiffer praktisch im Gegenzug nochmals die Möglichkeit, vor der Pause für seine Farben zu verkürzen, doch er zog seinen Versuch über das Tor.

Nach dem Seitenwechsel beschränkte sich der Gastgeber zunächst etwas passiver auf die Spielkontrolle, doch erst der eingewechselte Justin Eilers verschaffte den Halberstädtern wieder eine verheißungsvolle Möglichkeit (66.), fand allerdings in Torhüter Bethke seinen Meister. Auch die folgenden Möglichkeiten, die es durchaus für den VfB Germania gab, verpufften ohne Ertrag, reizten aber Energie und vor allem seinen Trainer „Pele“ Wollitz, der seine Jungs nochmal kräftig puschte, hier nicht noch etwas zuzulassen, sondern die Zügel nochmals anzuziehen. So ging dann die Schlussphase klar an den Gastgeber, der das Ergebnis für die Halberstädter noch ziemlich drastisch nach oben schraubte. Zumindest das war unnötig, denn der VfB Germania leistete beim 3:0 (79./ Jonas Hildebrandt) und beim 4:0 (88./ Axel Borgmann) noch kräftig Schützenhilfe, indem beiden Spielern viel zu viel Platz eingeräumt wurde, in Ruhe und unbehelligt abzuschließen. Besonders beim 3:0 nach einer Standardsituation (Eckstoß), eine sehr unbefriedigende Konstellation. Entsprechend erbost reagierte Kapitän Cichos, der unnötig, aber machtlos diese Bälle passieren lassen musste, weil er hier von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde. In Cottbus zu verlieren ist beileibe keine Schande, Energie mischt in der Spitzengruppe der Liga schließlich kräftig mit. Aber Manuel Rost hat jetzt wieder einige Dinge mit seinen Jungs zu besprechen, die nach der Videoanalyse sicher schonungslos aufgedeckt werden dürften. Denn  raubte eine fragwürdige Schiedsrichterleistung gegen Erfurt noch zwei Punkte, hatten sich die Halberstädter die Niederlage in der Lausitz selbst zuzuschreiben. Die Gesamtkonstellation bleibt ähnlich – es gibt noch genügend Möglichkeiten, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien, allmählich aber wäre es ein guter Zeitpunkt, dafür Punkte zu sammeln...