Fußball Regionalliga: ..."Extra Training" nach dem Spiel

Regionalligateam aktuell:

Erste Mannschaft „erarbeitet“ sich Extratraining

(von Bernd Waldow)

Trotz der bislang mageren Punkte- und Toreausbeute konnte man der ersten Mannschaft eine durchaus viel versprechende Entwicklung bescheinigen. Dass es bislang nicht zu mehr reichte, lag mitunter daran, dass die Gegner immer einen Schritt weiter und damit besser waren, als die Spieler des VfB Germania. Manchmal fehlte auch das Matchglück.

Manuel Rost, der akribisch mit seinem Team an und mit der Mannschaft arbeitet, stellte sich bislang auch stets vor seine Mannschaft. „Wir versuchen nach Kräften, die Jungs immer weiter zu entwickeln, zu verbessern. Wenn es dann nicht reicht, muss man das akzeptieren, solange sich jeder mit voller Kraft für das Team einbringt.“ Etwa so kann man es auf einen Satz bringen. Nach dem Spiel bei TeBe allerdings, war es auch Manuel Rost zu viel – oder besser zu wenig! „Die Niederlage schmerzt, keine Frage, doch viel schlimmer ist, dass wir heute daran gescheitert sind, dass einige nicht zu hundert Prozent auf dem Platz und bei der Sache waren!“, wetterte der Coach, der lange grübelte, welche Konsequenzen für das Team er daraus ziehen sollte. Zunächst setzte er auf eine Denkpause unmittelbar nach dem Spiel in der Kabine, um Minuten später seine Enttäuschung in einer sehr ruhigen Sachlichkeit an alle, die mit dabei waren, in Worte zu fassen. Während dieser zehn langen Minuten fiel seitens der Mannschaft kein Wort, lediglich ein paar Tränen flossen – die Jungs hatten offensichtlich verstanden, wenngleich auch jetzt das Ergebnis nicht mehr zu korrigieren war.

Der Trainer weiter: „Wir, also Trainerteam, das enge Arbeitsumfeld der Mannschaft und natürlich die Mannschaft selber, sind uns doch der sportlichen Lage und der schwierigen Situation vollends bewusst. Wir reden nichts schön, auch wenn wir aufgrund der täglichen Erfahrungswerte mit den Jungs manches vielleicht eher nachvollziehen können, als Außenstehende. Mit vollem Engagement investieren wir seit Saisonbeginn alles, was wir haben, um  den Erfolg in die Harzregion zu holen! Es ist doch klar, dass wir über den Ertrag komplett enttäuscht sind. Die tägliche Arbeit mit höchstem Aufwand leisten wir für uns alle, die Mannschaft, den Verein, die Fans, die Sponsoren, ja für eine ganze Region! Die erreichten Resultate können wir einordnen, also steigern wir weiter unseren Aufwand – und zwar mindestens solange, bis endlich der Erfolg erarbeitet werden konnte. Wir stellen uns bedingungslos unserer Verantwortung und gehen, wenn nötig auch neue, unbequeme Wege!“

So geschehen am Sonntagmorgen, als sich die Mannschaft um 9.00 Uhr zu einem Trainingsvormittag der besonderen Art traf. 9.30 Uhr: Schonungslose Videoanalyse unter Beteiligung der Geschäftsführung, die Sequenzen hatte der Trainer in der letzten, ohnehin schlaflosen Nacht, eigens zusammengestellt. Ab 10.00 Uhr dann Training auf dem Platz – zur Überraschung vieler ohne Ball. Manuel Rost: „Aufgrund des enttäuschenden Auftritts und des damit verursachten Misserfolges in Berlin gibt es eine Reihe von Läufen in Verbindung mit spezifischen technisch-taktischen Inhalten. Wir setzen damit folgende Schwerpunkte und Reize: Festigung des Teamgefüges (Training in Gruppen, in denen jeder seine individuelle Leistungs- und Handlungserbringung beisteuern muss, um das Gruppenergebnis abzusichern bzw. zu verbessern), eigenes Verantwortungsbewusstsein und darüber hinaus eine exorbitante athletische Reizsetzung bis zum Erreichen der Grenzschwelle.“

Heißt im Klartext, Läufe in Intervallen nach Zeit, gemessen am Letzten der Gruppe, jeweils längs des Platzes hin und zurück. Es folgten dann doch noch einige kräftezehrende Ballpassagen, doch die Fitness der Spieler war jedem Beteiligten oder Zuschauer schonungslos bereits nach den Läufen aufgezeigt worden.

 

Die Akribie, mit der das Team hier alles versucht, das vorhandene Spielermaterial auf ein höheres Level zu bringen, hält unvermindert an. Einige hatten mit dem Sonntagspensum wenige Probleme, zeigten sich fit. Andere schwächelten bereits frühzeitig bedenklich. Man muss aber auf die vorhandenen Kräfte setzen, also bleiben die Hoffnung und das Vertrauen in die intensive, teamorientierte Arbeit aller – viel Erfolg dafür!