Zweite Mannschaft weiterhin ungeschlagen!
Landesklasse 3: VfB Germania Halberstadt II - SV Stahl Thale 5:5 (3:1)
(von Bernd Waldow)
Es kostete den Landesliga-Absteiger und klaren Favoriten, Stahl Thale,
wesentlich mehr Mühe, als gedacht, hier nicht als Verlierer vom Platz zu gehen!
Als die vom Schiedsrichter angezeigte Nachspielzeit von 2 Minuten längst
abgelaufen war, setzten die Grün-Weißen aus dem Gewühl heraus in einer
strittigen Szene doch noch den Ausgleichstreffer.
Begonnen hatte die Begegnung sehr intensiv und auf Augenhöhe. Zunächst
hatte Thale dabei mehr Spielanteile, weil Halberstadt nach Balleroberung viel
zu hektisch agierte und die Bälle schnell wieder verlor. Bis zur Mitte der ersten
Spielhälfte sprangen aber auf beiden Seiten keine wirklich klaren Chancen
heraus. Als in der 23. Minute Sascha Liebing eine weite Eingabe der Gäste
per Kopf am zweiten Pfosten klärte und überlegt in den Lauf von Dimitar
Milushev lenkte, zeigte der VfB Germania II ein blitzsauberes Umschaltspiel.
Diagonalpass in den Lauf von Aaron Sothen, der mit viel Tempo allein auf
Keeper Sebastian Thimm zulief und diesem bei seinem Flachschuss zum
1:0 keine Chance ließ. Direkt vom Anstoß weg eroberte der Gastgeber erneut
das Spielgerät, Loran Al-Ali legte von rechts in der Box quer auf Milushev, der
aus dieser Position problemlos an Thimm vorbei zum 2:0 (24.) traf. Doch der
VfB Germania II war anschließend, ob des überraschenden Zwischenstandes,
nicht wach genug. Baktash Qaderi klärte mit einer Hand direkt vor die Füße
von Esdras Dos Santos, der schräg aus 14 Metern die Kugel zum Anschluss
in die lange Ecke hob. In der Folge fruchteten die Bemühungen beider längere
Zeit nicht, doch ein Standard brachte das 3:1 vor der Pause (41.), als Liebing
von der rechten Außenbahn in den Strafraum servierte und Hendrik Kuhnhold
per Direktabnahme etwa vom Elfmeterpunkt vollstreckte.
Auch in Durchgang zwei blieb die erste Hälfte der Halbzeit torlos, obwohl vor
allem die Halberstädter mehrfach mit guten Kombinationen vor das Gäste-Tor
kamen, dann aber regelmäßig die falsche Entscheidung trafen. Die beste
Kombination im Spiel zeigten die Germanen in der 68. Minute: Schneller und
präziser Abwurf Qaderi in den Lauf von Kuhnhold, der legt nach starkem Solo
überlegt nach links ab, wo Milushev in der Zentrale nur noch einschieben muss.
Doch Thale blieb im Spiel, denn bei einem Konter (72.) war die Abwehr der
Gastgeber schlecht sortiert, so dass Glebs Zavjalovs über halbrechts unbehelligt
auf Qaderi zusteuern konnte. Mit einem Flachschuss ins lange Eck traf er zum 4:2.
Dann war wieder der VfB Germania II um eine Antwort nicht verlegen. Diesmal
wurde final Elias Monteiro bedient, der unter mehreren guten Chancen zumindest
diese zum 5:2 (75.) verwerten konnte. Dabei war die Vorarbeit über Milushev und
Al-Ali über die rechte Seite schon sehr attraktiv anzusehen.
Doch Sicherheit kehrte bei den Domstädtern trotzdem nicht ein. Augenscheinlich
hapert es bei den unterschiedlichen Landessprachen noch an der notwendigen Verständigung - und von einem eingespielten Team kann man am 4. Spieltag
der jungen Saison noch nicht reden, zumal auch diesmal erst äußerst kurzfristig
klar war, wer denn überhaupt würde auflaufen können. So schlugen die Gäste
zurück, trafen durch Zavjalovs (83.) und Yuri Dos Santos Souza (88.), die beide
unbedrängt abschließen konnten, zum erneuten Anschluss. Dann die Schluss-
Szene, in der der insgesamt sehr unsicher wirkende Schiedsrichter besagte
zwei Minuten Nachspielzeit anzeigte, dann aber dem SV doch vier Minuten
Zeit einräumte, hier etwas mitzunehmen. Ein Gewühl im Strafraum, in dem
Qaderi der Ball aus den Händen getreten wurde (!), den Ramon Köhler (90.+3)
schließlich zum 5:5 Endstand über die Linie drückte. Eine Punkteteilung, die
den Halberstädtern die Serie „Ungeschlagen“ erhält, die insgesamt auch nicht
ungerecht scheint, die nach dem Spielverlauf aber für den SV schmeichelhaft ist.