Pokalkracher der B1-Junioren entscheidet sich in der Elfmeterlotterie
Am vergangenen Sonntag hatten unsere Junggermanen mit Lok Stendal ein echtes Brett in der ersten Runde des Landespokals zu bewältigen
(von Lucas Katterbe)
Strahlender Sonnenschein und eine ausgezeichnete Vorbereitung ließen die Verantwortlichen und die Spieler der B1 optimistisch stimmen. Voller Vorfreude reisten die Parteien zum Friedensstadion und voller Fokus begann die Aufwärmphase.
Die erste Halbzeit dominierten die Domstädter, sie fuhren einen Angriff nach dem anderen, nur schafften sie es nicht den starken Torhüter Stendals zu überwinden. Nachdem nach bereits 26 Minuten der erste verletzungsbedingte Wechsel stattfand, wurden die Stendaler zunehmend mutiger. Das Momentum seitens der Halberstädter nutzte dann Maximilian Müller und schnürte nach Vorlage von Hannes Ochsendorf das 1:0 kurz vor der Pause.
Zwar gingen die Germanen stark in die Pause, allerdings spielte Lok auf einmal stark auf. Wie ausgewechselt Rissen sie das Spiel an sich und erzielten kurz nach Anpfiff das 1:1. Es fand bis zum Abpfiff ein Dauerbeschuss beider Lager statt, änderte aber nichts an dem Ergebnis. Kurzum: Verlängerung.
Die Lage spitzte sich zu, die Gemüter erhitzten sich. In der ersten Hälfte der Verlängerung war beinahe Schluss. Dann aus dem nichts, nach einer Ecke schoss Stendal den Führungstreffer zum 1:2. Es waren noch zwei Minuten regulär zu Spielen. Hannes Ochsendorf war es, der die Mannschaft nach Vorlage von Matheo Stender aufatmen ließ. 2. Minute der Nachspielzeit und das 2:2. besser kann man eine Pokalgeschichte gar nicht schreiben, oder doch?
Quasi mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit der Verlängerung, und wieder nach einem Standard, erzielte Lok Stendal zum wiederholten Male den Führungstreffer zum 2:3. als dann kurz vor Abpfiff der Kapitän Mohamed Alhndi glatt rot sah, dachte man es wäre vorbei. In der dritten Minute der Nachspielzeit, der Schiedsrichter hatte die Pfeife schon in der Hand, gelang es Matheo Stender durch ein Gerangel im fünf Meterraum doch noch das 3:3 zu erzielen. Spieler, Trainer und Betreuer rannten dem Torschützen entgegen und freuten sich wie in Ekstase. Das bedeutete die Entscheidung sollte im Elfmeterschießen fallen.
Gebannt bauten sich nach letzten motivierenden Worten die Mannschaften am Halbkreis auf. Elfmeterkiller Paul König hielt zwei Elfmeter und war bei fünf(!) weiteren in der richtigen Ecke. Insgesamt 9 Schützen mussten jeweils antreten bis eine Entscheidung feststand. Mit 10:11 setzte sich schließlich Lok Stendal durch und zieht in die zweite Runde des Sachsen-Anhalt Pokals ein.
Vorwürfe machen kann man nach diesem Spiel niemandem. Es war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe und ein Spiel eines Pokalkrachers würdig. Die jungen Germanen sind nun trotz halbwegs verdauter Niederlage, heiß auf den Saisonstart. Am Sonntag geht es los in der Verbandsliga im heimischen Friedensstadion gegen die SG Rot-Weiß Thalheim.