Fußball LK4: Zweite mit Heimniederlage

Landesklasse 4

VfB Germania Halberstadt II – SV Germania Wulferstedt  1:3  (1:2)

(von Bernd Waldow)

„Da war mehr drin“ resümierte nach Abpfiff nicht nur Trainer Steffen Kürbis.

In der Tat schaffte es der VfB Germania II, das Spiel gegen den ambitionierten Kontrahenten über weite Strecken zu kontrollieren. Wenn man bedenkt, dass mit Abwehrchef Hannes Lehmann, den Außen Maximilian Walz und Sascha Liebing sowie den Stürmern Daniel Holtzheuer und Janne Hartmann (die Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollzähligkeit) fast die Hälfte der Stammspieler aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung stand, ist die Leistung umso höher einzuschätzen.

Außerdem fehlte noch jemand: Das Matchglück in Spiel entscheidenden Situationen!

Doch der Reihe nach. Vom Anpfiff weg machte sich der Gast nahezu ungestüm auf den Weg nach vorn, um die Platzherren in die Enge zu treiben. Ein fast geklärter Ball fiel dann einem Wulferstedter vor die Füße – Eric Mann versuchte noch zu retten, was nicht mehr zu retten war – Christian Reimann übernahm das Spielgerät und zog von der Strafraumkante trocken ab, den platzierten Flachschuss konnte Raphael Knothe nicht mehr erreichen. Nach nicht einmal fünf Zeigerumdrehungen lag der Gatsgeber bereits etwas unglücklich in der Entstehung mit 0:1 zurück. Germania Wulferstedt nutzte die Gunst der Stunde und rannte weiter dauerhaft an, doch der VfB Germania II stellte sich zunehmend besser auf die Attacken der Gäste ein und hatte das Feuer der Wulferstedter nach spätestens einer Viertelstunde gelöscht. Jetzt bestimmten die Hausherren den Spielrhythmus. Es ging munter hin und her, doch die Abwehrreihe der Platzherren war stets Herr der Situation, während das Umschaltspiel des VfB Germania II mit zunehmender Zeit vor dem letzten Drittel ins Stocken geriet. Da machten es sich die Halberstädter selbst schwer, weil sie fast ausnahmslos über die rechte Seite agierten, da wurde immer wieder Paul Grzega gesucht, während Jan Allner auf der linken Bahn Räume und nochmals Räume gehabt hätte, aber zu selten angespielt wurde.

Trotzdem kamen einige gefällige Kombinationen vor dem Gäste-Tor an und es fiel folgerichtig der Ausgleich, als ein schwach geklärter Ball von Collin Weber direkt genommen wurde (31.), den der SV-Keeper nur ins Tor verlängern, aber nicht parieren konnte.

Stichwort Matchglück: In der 37. Minute lief die HBS-Defensive den Ball sauber ab und alles orientierte sich auf Abstoß. Der Schiedsrichter gab jedoch zur allgemeinen Überraschung Ecke, die der Gast zum 1:2 durch René Jahn verwertete, der aber trotz der Fehlentscheidung nicht hätte völlig blank vor dem Halberstädter Strafraum lauern dürfen...

Nach dem Tor flackerte das Anrennen der Gäste nochmal auf, doch Halberstadt lief den Gästen diesmal nach drei, vier Minuten wieder den Schneid ab.

In der zweiten Hälfte sah es lange so aus, als würde das 2:2 nur eine Frage der Zeit sein, immer wieder konnte vor allem Nils Dannhauer nicht durch die Wulferstedter gebremst werden. Doch entweder versuchte er den Abschluss selbst, ohne den klügeren Pass auf besser postierte Mitspieler oder das letzte Abspiel geriet zu ungenau. So belohnten sich die Halberstädter für ein gescheites Spiel nicht. Stattdessen stach einer der wenigen ausgespielten Konter der Gäste (67.), als Robert Dreyer, ebenfalls von der Strafraumgrenze, zum 1:3 traf.

Im weiteren Verlauf dann immer das gleiche Bild, Halberstadt machte das Spiel, traf aber nicht. Der Einsatz eines jeden Spielers, auch der beiden Regionalliga-Leihgaben Paul Grzega und Altrim Pajaziti, war bis in die Nachspielzeit hinein ohne Fehl und Tadel absolut auf Vollast gefahren, eine bemerkenswert großartige Einstellung!

 

Den negativen Schlusspunkt allerdings setzte dann noch einmal der Schiedsrichter, der den bereits verwarnten Wulferstedter Kapitän Martin Ilsmann wegen eines absichtlichen Handspiels im Gäste-Strafraum „Gelb-Rot“ zeigte (89.), obwohl alle umstehenden Spieler beider Mannschaften gleichermaßen beteuerten, dass ihm der Ball nur unglücklich an den Arm gesprungen sei, aber keine Absicht vorgelegen hätte. So beendete Wulferstedt das Spiel zwar in Unterzahl, nimmt aber nach dem 1:3-Endstand die drei Punkte aus Halberstadt mit.