...Landesklasse 4
VfB Germania Halberstadt II – Oscherslebener SC 3:1 (2:1)
(von Bernd Waldow)
Würde dieses Spiel nicht von diversen, teils schweren Verletzungen auf beiden Seiten getrübt, man hätte von einem perfekten Fußballnachmittag für den VfB Germania II sprechen können.
Einmal mehr lieferte die „Zweite“ Bemerkenswertes ab!
Als nach dem Spiel die Ansprache im Kreis erfolgte,
wurde ein großartiges Team, das in dieser Zusammensetzung noch nie gemeinsam gespielt hatte, völlig zurecht gefeiert.
Das Experiment ging auf! Motto: Alle gemeinsam für unseren Verein! Hintergrund: Die teils herausragenden Leistungen unserer A-Junioren dahingehend zu würdigen, ihnen eine Chance im Herrenbereich bereits jetzt einzuräumen.
So standen gleich fünf A-Junioren im Kader, von denen Malte Stern, Moritz Lehmann und Moritz Mona in der Startformation das Vertrauen über die volle Spielzeit bekamen, während Mohamed Alhndi nach gut einer Stunde für den leider (ohne Foul) schwer am Knie verletzten Klajdi Dani (Verdacht auf Kreuzbandriss) ins Spiel kam und Dominik Könemann zwar nur zu einem Kurzeinsatz berufen wurde, den er verkraften wird, denn er stand ja sogar in der Saisonvorbereitung bereits im Regionalliga-Team auf dem Platz.
Das Wir-Gefühl, für einander zu kämpfen und zu siegen, als eingeschworene Gemeinschaft
aufzutreten, es trug Früchte! Dabei entwickelte sich über die volle Distanz ein abwechslungsreiches und kampfbetontes Spiel. Intensive Zweikämpfe gab es einige, doch die Grenzen des Erlaubten wurden dabei nicht überschritten. Die ersten Torannäherungen zeigte der Oscherslebener SC, ein Abschluss von Julius-Gero Modler aus 16 Metern (5.) und ein Versuch von Franz Doil (8.) trieben jedoch Raphael Knothe im HBS-Kasten keinen Schweiß auf die Stirn. Der Kopfball von Sebastian Götze (9.) nach einer Ecke senkte sich hinter dem Halberstädter Keeper bedrohlich ins lange Eck, doch der Abwehrverbund konnte rechtzeitig entschärfen. Fast im Gegenzug setzte Richard Götting das erste Zeichen der Hiesigen, konnte jedoch den starken Oliver Mantke im OSC-Tor auch nicht überwinden. Vorzeigenswert dann der Angriff der Hausherren in der 10. Minute, als Erwin Liese über halb links zwei Gegenspieler düpierte, schon selbst in guter Schussposition war, aber das Auge für den Mitspieler hatte: Ein überlegter Querpass in den Lauf von Nils Dannhauer, der zentral aus zehn Metern unhaltbar vollstreckte. Ähnlich die Entstehung des 2:0, das einem Sololauf von Janne Hartmann aus Linksaußenposition entsprang (15.), der allerdings selbst den Abschluss suchte und sicher per Flachschuss ins lange Eck traf. In der Folge hatten die Halberstädter mehrfach gute Ansätze, das Spiel bereits frühzeitig zu entscheiden, doch es fehlte die Kaltschnäuzigkeit in den finalen Szenen. Auch der OSC versteckte sich keineswegs, suchte immer wieder eigene Abschlüsse, doch oft zu ungenau. Das muntere Spiel wurde nur selten vom sicheren Schiedsrichter Kay Schröter unterbrochen, der viel laufen lies. Dafür musste er sich seitens der OSC-Bank und der mitgereisten Zuschauer manche Pöbelei anhören, die er jedoch souverän verarbeitete. In der Schlussphase jeder Halbzeit forderten sie nach harten Zweikämpfen lautstark Elfmeter, blieben allerdings stumm, als vor dem Anschlusstor der OSC-Rechtsaußen seinen Gegenspieler mit beiden Händen wegschob, um dann flach nach innen zu passen, wo Adrian Fahr den Ball per Direktannahme links unten im Halberstädter Tor versenkte (28.) und die Gäste wieder ins Spiel brachte. Auch in der Folge hielten beide das Tempo hoch, während Halberstadt sich immer wieder bis in den Strafraum kombinierte, wurde der OSC vor allem durch die Distanzschüsse von Fahr gefährlich, doch Knothe - starke Fußabwehr gegen Florab Daxha (85.) und Mantke (ebenso starke Fußabwehr gegen Hartmann (50.) – hielten, was zu halten war. Nachdem neben Dani (66.) auch noch Leitwolf Liese (80.) mit Knieverletzung ausscheiden musste, witterte der OSC noch einmal seine Chance und belagerte die Halberstädter Hälfte, blieb aber im Abschluss zu ungenau oder scheiterte an Knothe. Auch die Umschaltaktionen des VfB Germania II führten zunächst nicht zum „Lucky Punch“, so hielt die Hoch-Spannung bis in die Nachspielzeit. Dann endlich erlöste ausgerechnet A-Junior Moritz Lehmann mit einem satten 18-Meter-Schuss ins linke untere Eck (90.+3) die Halberstädter Fußball-Familie und tütete den 3:1-Sieg endgültig ein.