...Landesklasse 4
VfB Germania Halberstadt II – Germania Wernigerode 1:4 (1:2)
Vor 134 Zuschauern entwickelte sich ein spannendes und intensives, jedoch kaum einmal hochklassiges Fußballspiel auf dem Kunstrasenplatz des Friedensstadions.
Zunächst schlug der Gastgeber die technisch feinere Klinge, kombinierte durchaus gefällig bis in die gefährliche Zone, brachte dabei aber zu wenig echte Torgefahr zustande.
Auf der anderen Seite wurde Germania Wernigerode von der ersten Minute an extrem lautstark von außen gecoacht und so immer wieder zu eigenen Angriffen gepusht, denen aber anfänglich die finale Genauigkeit fehlte. Nach zwei unplatzierten Abschlüssen der Gäste in der Anfangsviertelstunde, folgte der wohl beste Angriff des Spiels, an dessen Aufbau die über die gesamte Spielzeit technisch besten Akteure, Max Walz und Enno Boks, beteiligt waren, den entscheidenden Pass aber spielte Daniel Holtzheuer, der mit der Fußspitze sehenswert in den Lauf von Nils Dannhauer verlängerte, der links in den Strafraum ging und überlegt rechts unten einschob (16.). Zum Doppelschlag für Halberstadt kam es indes nicht, weil zwei Minuten später ein sehenswerter Kopfball von Sascha Liebing um Zentimeter am langen Pfosten vorbei rauschte. Stattdessen stellten die kampfstarken Gäste auf 1:1 (33.), als über die rechte Seite ein abgefälschter Ball zur perfekten Vorlage geriet, der die Schnittstelle der Halberstädter Abwehr passierte und genau in den Lauf von Luran-Zarin Engelhardt rollte, der von der Strafraumgrenze unhaltbar ins rechte untere Eck vollstreckte. In den folgenden Minuten ging die Ordnuing in der Halberstädter Hintermannschaft mehrmals verloren, was Christopher Seil zu nutzen wusste, er behielt den Überblick und vollendete aus Nahdistanz zum 1:2 (36.). Fast wäre aus einer ähnlichen Situation noch das 1:3 geglückt, aber Jost Herlemann packte sich die Kugel im Gewühl vor seinem Kasten. Nach der Pause konnte sich zunächst Patrick Schimkat im WR-Tor auszeichnen, der einen feinen Schuss von Richard Götting noch aus dem Winkel fischte (54.). In der Folge wurde die ohnehin zerfahrene Partie zunehmend hektischer, viele kleine Fouls bestimmten die Szenerie. Die auffälligsten Szenen lieferte in dieser Phase der Gast, zunächst Julian Dahlhaus (63.) und dann Engelhardt (74.) tauchten völlig frei vor Herlemann auf, der aber jeweils klären konnte. Nur Augenblicke später blieb dann aber Engelhardt der Sieger, der einen Freistoß vom rechten Strafraumeck direkt ins linke untere Toreck schlug – die Vorentscheidung (77.), denn klare Möglichkeiten erspielten sich die Halberstädter in der Folge nicht mehr. Stattdessen schaffte Engelhardt noch das Kunststück, frei vor dem leeren Tor die Latte zu treffen (90.), bevor anschließend dann Dahlhaus doch noch das leere Tor zum 1:4-Endstand traf (90.+2). Bemerkenswert bleibt die Ruhe, die Trainer Steffen Kürbis und seine Jungs auch nach mehreren Beleidigungen seitens der Wernigeröder Bank behielten, die drei „zarten“ Ermahnungen durch Assistent Danilo Köhler ignorierten die Gäste schlicht – ein dunkler Schatten über einem sonst verdienten Sieg.
(berwa)
