Rückkehr der Germania Judokas 

 

Nach über 6 Monaten Corona Wettkampfpause war es nun am letzten Wochenende endlich wieder soweit, die Judokas Hannah Duve, Milana Rosenhof, Victoria Rupprich und Albert Rupprich des VfB Germania Halberstadt standen zum 6. Internationalen AT Cup in Leipzig auf der Tatami. Bis zuletzt fieberten die Judokas dem Wettkampf entgegen, immer mit dem Gedanken, dass eine Wettkampfabsage kurz bevor stehen könnte. Während Fußball- und Handballspiele relativ zeitlich wieder möglich waren, trainierten die Judokas lange Zeit ohne ein Wettkampfziel. Turniere wurden angekündigt, geplant und dann wieder abgesagt. Die Wettkampfvorbereitungen waren daher für die Judokas sehr nervenaufreibend. Die Erstellung und Durchsetzung der Hygienekonzepte stellt die Veranstalter vor große Herausforderungen, die teils nicht gestemmt werden können. Mindestabstand geht beim Judo nicht, denn der Kontakt macht den Judosport aus. Dennoch hat es der JC Leipzig gewagt und ein Hygienekonzept auf die Beine gestellt, so dass die Durchführung dieses deutschlandweiten größten Judoturniers seit Corona ermöglicht werden konnte. An zwei Tagen durften sich die Altersklassen U13, U15 und U18 unter hohen Hygieneauflagen auf der Tatami duellieren. Die Chance noch in diesem Jahr auf der Tatami stehen zu können, nutzten 300 Judokas aus mehreren Bundesländern und aus risikofreien Gebieten Dänemarks. Leider durften die angemeldeten Judokas aus den Niederlanden und aus Moldawien wegen der Einstufung zum Risikogebiet nicht teilnehmen.

Hannah Duve startete bereits am Samstag in der nächst höheren Altersklasse der U15. Eine Schulterverletzung zwang Hannah bereits vor der Coronazwangspause im Februar und März wichtige Ranglistenturniere ausfallen zu lassen. Um so mehr freute sie sich nun auf den Wettkampfkick. Die Wettkampftage waren gut durchorganisiert, die Zeitpläne für die jeweiligen Gewichtsklassen standen bereits vor dem Turnier fest und Hannah startete Samstag pünktlich mit starken Fuß- und Wurftechniken ins Turnier. Das Gefühl auf der Wettkampfmatte zu stehen hat ihr so sehr gefehlt. Hannah gewann ihre Kämpfe souverän und sicherte sich ihre erste Goldmedaille in der Altersklasse U15. 

Am Sonntag wurden die Kämpfe der Altersklasse U13 ausgetragen. Hier machte Victoria Rupprich den Anfang und stellte sich ihren Gegnerinnen. Victoria, die in vergangenen Turnieren schon Bestleistungen gezeigt hat, konnte ihr Potenzial leider nicht voll entfalten. Zudem zog sie sich eine Verletzung zu, die ihr es nicht mehr möglich machte weiter in das Kampfgeschehen einzugreifen. Die Enttäuschung war groß.

Nach dem Desinfizieren der Matten kämpfte die nächste Gewichtsklasse und Hannah Duve stand auf Grund des möglichen Doppelstarts in beiden Altersklassen wieder auf der Matte. Hannah kontrollierte den Kampf zunächst, musste dann aber durch eine Unachtsamkeit einen Waza-ari, kleine Wertung, akzeptieren. Doch das wollte sie natürlich nicht hinnehmen und brachte ihre Gegnerin mit einem starken Wurf zu Boden. Hannah rechnete mit einer entsprechenden Wertung zum Sieg, doch diese wurde seitens des Mattenrichters nicht gegeben. Sie bekam einen Waza-ari und konnte somit nur ausgleichen. Der Kampf ging weiter und Hannah war irritiert, sodass ihr gleich die nächste Wertung für die Gegnerin die Niederlage brachte. Durch das Poolsystem fand sich Hannah im Kampf um Bronze wieder und die beiden vorderen Platzierungen waren ihr verwehrt. Diesen konnte sie dominant, zügig und mit sehenswerten Techniken  gewinnen. Sie sicherte sich Bronze und die zweite Medaille an diesem Wochenende. 

Albert Rupprich verfolgte das bisherige Geschehen auf der Matte und konnte nun auch endlich in seiner Gewichtsklasse loslegen. Er startete mit Fußtechniken ins Kampfgeschehen und hielt seinen Gegner gut in Bewegung. Es folgten ausgefeilte Hüft- und Schulterwürfe und brachten ihm in seinen ersten zwei Kämpfen den Sieg. Albert zog ins Halbfinale ein. Auch hier zeigte

Albert seine vorangegangenen Leistungen, musste sich dann aber leider im Boden gegen den späteren Erstplatzierten geschlagen geben. Somit rutschte auch Albert in die Bronzerunde. Er kämpfte gegen einen ebenbürtigen Gegner, wo keiner der beiden eine Wertung erzielen konnte. Albert probierte einen Opferwurf aus, der dem Gegner zuspielte. Sein Gegner stand kurz davor ihm am Boden zu fixieren. Albert konnte sich befreien, so dass nach Zeitablauf ohne eine erzielte Wertung ein Kampfrichtentscheid Albert den Sieg zusprach. Damit konnte sich auch Albert über eine Bronzemedaille freuen.

Milana Rosenhof trat selbstbewusst und kampfesfreudig ihren höhergraduierten Gegnerinnen entgegen. Sie zeigte einen starken Siegeswillen und dominierte anfänglich ihren ersten Kampf. Sie erzielte durch einen Hüftwurf einen Waza-ari und ging in Führung. Leider konnte sie ihren Kampfstil nicht beibehalten und musste den Sieg letztendlich abgeben. Im anschließenden Kampf gegen eine Sportschülerin aus Frankfurt zeigte Milana akrobatische Fähigkeiten. Sie geriet in eine Festhaltetechnik und befreite sich fernsehreif. Ihre fehlende Wettkampferfahrung stand ihr leider im Weg und somit musste sie auch diesen Kampf an ihre Gegnerin abgeben. Der AT Cup war als Sichtungsturnier des Judoverbandes Sachsen ausgeschrieben, dementsprechend nahmen an diesen Turnier wettkampferfahrene und stark technikversierte Judokas teil. Dennoch hat Milana auf der Matte ein hohes Potenzial bewiesen und auf dem nächsten Turnier könnte ein Podestplatz auf sie warten.

Beide Wettkampftage wurden per Livestream über sportdeutschland.tv übertragen. So konnten auch die nicht mitgereisten Familienmitglieder, Klassenkameraden und Freunde die Kämpfe der vier Germanen verfolgen.

Die Judokas des VfB Germania Halberstadt danken dem JC Leipzig für den Mut und die aufgebrachten enormen Anstrengungen zur Ausrichtung dieses großartigen Turniers. Der JCL hat den Judokas wieder eine Wettkampfperspektive gegeben und diese haben die Chance dankbar genutzt. Zudem danken die vier auch den Judokas des SG Motor Halle und auch dem Landesleistungszentrum Halle für die zusätzlichen Trainingsmöglichlichkeiten außerhalb des Heimatvereins, in dem, Trainer Holger Henschel den Sportlern immer zur Seite steht.