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Tischtennis Interview Volker Bastian Volksstimme

Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) und seine 18 Landesverbände haben eine bundeseinheitliche Lösung für den Mannschaftsspielbetrieb gef...

Von Hannfried Buchholz

Frankfurt/Main/Halberstadt l Die Entscheidung dient besonders dazu, um Planungssicherheit für die Tischtennis-Vereine zu schaffen.

Die Spielzeit 2019/20 ist für den Mannschaftsspielbetrieb in ganz Deutschland von der untersten Kreisklasse bis zur Bundesliga inklusive Pokal- und Relegationsspielen mit sofortiger Wirkung beendet. Das haben der DTTB und seine Landesverbände in einer Telefonkonferenz am vergangenen 31. März beschlossen.

Tabelle vom 13.März maßgebend

In dieser abgebrochenen Saison wird die Tabelle zum Zeitpunkt der jeweiligen Aussetzung der Spielzeit als Abschlusstabelle gewertet. Auf DTTB-Ebene war das der 13. März. Die in diesen Abschlusstabellen auf den Auf- und Abstiegsplätzen befindlichen Mannschaften steigen auf beziehungsweise ab.

Der DTTB und die Landesverbände entscheiden individuell, wie Mannschaften berücksichtigt werden, die sich zum Zeitpunkt des Aussetzens Mitte März auf den Relegationsplätzen befinden.

Ihre Entscheidungen darüber werden die beteiligten Verbände kurzfristig einzeln erarbeiten und veröffentlichen. An den Vorgaben und Terminen der Wettspielordnung zur Planung der Saison 2020/21 wird zum jetzigen Zeitpunkt festgehalten.

Wechselfrist für Staffeleinteilung wichtig

„Wir bedanken uns herzlich für den sehr angenehmen und konstruktiven Austausch bei der Telefonkonferenz zu diesem wichtigen und komplexen Thema“, sagt Heike Ahlert, Vizepräsidentin Leistungssport des Deutschen Tischtennis-Bundes, die die Sitzung geleitet hatte. „Für diese Krisensituation konnte es keine einfache Lösung geben, die allen gerecht wird.“

Auch in zwei weiteren Punkten seien sich alle Gesprächsteilnehmer einig gewesen: Die Fortsetzung des Spielbetriebs wird in absehbarer Zeit nicht möglich sein. Und: Die Vereine sollten so schnell wie möglich Planungssicherheit für die kommende Spielzeit haben. „Es hätte niemand verstanden, wenn wir eine Aussetzung immer weiter verlängert hätten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Wiederaufnahme zu Terminproblemen geführt hätte“, erklärte Ahlert.

DTTB-Präsident Michael Geiger lobte die erfolgreiche Umsetzung der von allen Seiten gewünschten bundeseinheitlichen Lösung für die Saison 2019/2020. „Ein Trainer würde stolz sagen: ‚Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung.‘ In dieser Krisensituation haben alle an einem Strang gezogen – von der Entwicklung vieler Vorschläge für den Spielbetrieb in dieser Saison bis zur gestrigen Entscheidung.“

Entscheidung ist kein Könsigsweg

36 Seiten in Punktgröße zehn war die Zusammenfassung aller Vorschläge lang. Einige Landesverbände hatten dafür zuvor bei ihren Bezirken und Kreisen ein Meinungsbild eingeholt. Es folgte eine Vorauswahl unter Entwicklung verschiedener Szenarien für die Verschiebung von Wettkämpfen, deren Streichung sowie Auf- und Abstiegsregelungen, die dann abschließend in der Telefonkonferenz am 31. März diskutiert wurden. „Es war eine Herkulesaufgabe unter Hochdruck, die alle Beteiligten bestmöglich gelöst haben“, so Michael Geiger. Klar ist aber auch: „Es wird einige Härtefälle geben, die mit dieser Lösung nicht zufrieden sind“, sagt Heike Ahlert.

Die weitreichenden persönlichen Aktivitäten wurden auch für den Harzkreis durch einen Virus nahezu lahmgelegt. „Alles auf Null, das halte ich für die beste Lösung. Eine gerechte Lösung wird es nicht geben. Der Abbruch einer Spielzeit wegen einer Pandemie ist in unserer Wettspielordnung nicht vorgesehen. Wir müssen unsere Ziele im sportlichen Bereich um ein Jahr zurückstellen. Nun ist vom Kreisfachverband zu klären, wer im Spieljahr 2020/21 wo spielen wird. Entschleunigen wir uns, kümmern uns um unsere Familien und freuen uns auf eine neue Tischtennissaison, sagt Volker Bastian, Präsident des Kreisfachverbandes Harz.

Die Tischtennisverbände reagieren mit dem Saisonabbruch auch im Mannschaftsspielbetrieb auf die anhaltenden öffentlichen Beschränkungen, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus Covid-19 zu verlangsamen.

Schon am 19. März hatte der DTTB den Großteil der Bundesveranstaltungen im Nachwuchs-, Senioren- und Erwachsenenbereich im Individualspielbetrieb der Spielzeit 2019/2020 ersatzlos gestrichen.