FC Carl Zeiss Jena - VfB Germania Halberstadt 2:4
Standesgemäß hat sich am Dienstag Drittligist FC Carl Zeiss Jena im Test gegen den eine Liga tiefer spielenden VfB Germania Halberstadt durchgesetzt. Am Ende hieß es im Ernst-Abbe-Sportfeld 4:2 (3:0) für die Thüringer.
In der ersten Halbzeit stellte der Drittligist wenige Tage vor dem Ligastart gegen den FC Ingolstadt die Gäste vor enorme Probleme. Trainer Sven Körner sah ein starkes Kurzpassspiel der Jenaer. „Sie haben uns gut bespielt. Wir haben es auf der anderen Seite nicht geschafft, aggressiv dagegen zu arbeiten. So konnte Jena sich leicht durch kombinieren.“
Ein Fehler von Keeper Till Brinkmann bedeutete nach neun Minuten den Rückstand. Nach einem Abstoß auf Patrik Twardzik passte dieser zurück. Anton Donkor bedrängte den Keeper, der Pressschlag landete dann im VfB-Tor. Körner wollte den Fehler jedoch nicht allein beim Schlussmann suchen. „Wir haben es nicht geschafft, andere Anspielangebote zu machen. Deswegen entsteht dieser Fehler.“ Die Torwartfrage lässt der 37-Jährige noch offen. Auf eine Nummer 1 wollte er sich am Mittwoch noch nicht festlegen.
Halberstadt schaffte es in der Folge nur zu wenigen Entlastungsangriffen, verkörperte wenig Ballsicherheit. Zu schnell ging die Kugel verloren, offensiv wurde sich nicht durchgesetzt. Nach zwei schönen Kombinationen erhöhte Jena so durch Daniele Gabriele (24.) und Kilian Pagliuca (41.) auf 3:0.
Mit Beginn der zweiten Hälfte wechselte Sven Körner viel durch. Mit Erfolg, denn Germania zeigte ein komplett anderes Spiel. Die Thüringer wurden jetzt hoch attackiert. Das Gegenpressing funktionierte und der VfB kam dadurch zu Abschlüssen. In den ersten 25 Minuten ließ Halberstadt keine Torchancen zu, die eine, die dann doch durchkam, brachte das 4:1 für den FCC (76.). Fünf Minuten vorher hatte Twardzik aber für den 1:3-Anschluss der Schwarz-Roten gesorgt.
„Ziemlich positiv“ fand Körner auch die Entstehung des 4:2. Germania verlor zunächst den Ball, setzte aber direkt nach und eroberte das Leder zurück. Zügig wurde zum gegnerischen Tor gespielt und Stefan Korsch sorgte für den erfolgreichen Abschluss (78.).
So hatte Halberstadt immerhin die zweite Halbzeit mit 2:1 für sich entschieden und das Ergebnis in Grenzen gehalten. „Chapeau“, meinte Germanias Coach im Nachgang.
Indes testet der VfB weiterhin zahlreiche Probespieler, von denen „einige interessant“ sind, so Sven Körner. „Wir schauen jetzt, ob sie finanzierbar sind, wir wollen auf jeden Fall dran bleiben.“
Das für Sonnabend geplante Testspiel gegen den niedersächsischen Oberligisten FC Eintracht Northeim kommt nun nicht zustande. Stattdessen reist der VfB zum FC Romonta Amsdorf (Verbandsliga Sachsen-Anhalt), Anpfiff ist übermorgen um 13 Uhr. Begeistert war Germanias Trainer von der Absage nicht. „So etwas ist immer suboptimal und bringt auch etwas Unruhe in das Gefüge. Bei der Generalprobe sollte es eigentlich gegen einen Kontrahenten gehen, der ähnlich einzuordnen ist wie wir. So werden wir nicht unbedingt wissen, so wir stehen.“
Text: Florian Bortfeld / Volkstimme
Bild: Tino Zippel / OTZ