FSA-Pokalfinale: VfB Germania Halberstadt - Hallescher FC 0:2 (0:0)
Friedensstadion, Sonnabend, 25.05.2019 (Zuschauer: 1624)
Von Beginn an herrschte auf den Rängen eine tolle Atmosphäre, beide Fanlager zollten ihren Teams großartige Unterstützung, so dass auch die Besucher, die sonst eher selten ins Friedensstadion pilgern, einen wunderbaren Eindruck der tollen Atmosphäre aufsaugen konnten. Nachdem der geplante Coup, Bibiana Steinhaus die Spielleitung im Friedensstadion zu übertragen, leider kurzfristig nicht zustande kam, bewies der FSA Mut, nominierte kurzerhand die junge Miriam Schweinefuß aus Rieder als Unparteiische, die, soviel sei vorweggenommen, das Spiel absolut überzeugend leitete.
Beide Mannschaften verzichteten auf eine lange Abtastphase, es ging von Beginn an munter hin und her, ohne dass dabei gleich spektakuläre Torszenen entwickelt worden wären.
Nach gut zehn Minuten tauchte Dennis Blaser, fein bedient von Patrik Twardzik, gefährlich vor dem HFC-Gehäuse auf, doch Tom Müller war noch knapp rechtzeitig aus seinem Tor geeilt und konnte klären. Moritz Heyer köpfte etwas später knapp am Kasten von Fabian Guderitz vorbei (14.), anschließend verzog Lucas Surek von rechts nur knapp (15.). Fünf Minuten später erneut starkes Kombinationsspiel des VfB Germania, an dessen Ende Tino Schulze aus 18 Metern abzog, aber ebenso knapp vorbei zielte. Auch die nächste verheißungsvolle Aktion konnte sich Halberstadt auf seine Fahne schreiben, doch der gut angesetzte Überzahl-Angriff nach einer halben Stunde wurde schlecht ausgespielt und verpuffte wirkungslos. Das hätte sich beinahe umgehend gerächt, denn als Pascal Sohm auf Sebastian Mai ablegte, stand dieser im Strafraum völlig frei (31.), schob das Spielgerät aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Ein durchaus kurzweiliges Spiel bot den Zuschauern eine ordentliche Unterhaltung, wenn auch bis zur Pause keine Tore fielen.
Nach dem Wechsel erarbeitete sich der VfB Germania sogar ein leichtes Übergewicht gegen den Drittligisten, doch Müller klärte in höchster Not am ersten Pfosten, als HBS-Kapitän Benjamin Boltze eine Freistoß von links gefährlich herein brachte (49.) und kurz darauf ließ auch Alexander Schmitt eine mögliche Führung liegen, weil er frei stehend hauchdünn rechts vorbei zielte – ähnlich wie Mai im ersten Durchgang.
Als ganz zaghaft Gedanken ins Spiel kamen, ob denn der Außenseiter tatsächlich den favorisierten Saalestädtern hier die Krone wegschnappen könnte, schlug der HFC eiskalt zu. Eine nicht gut organisierte Abwehraktion der Halberstädter ging voraus, als Bentley Baxter Bahn der Ball genau vor die Füße fiel (67.), der sich aus fünfzehn Metern nicht lange bitten ließ und mit einem satten Schuss unter die Latte Guderitz überwand. Die HFC-Führung quasi aus dem Nichts. Halberstadt versuchte, den Fauxpas zu egalisieren, Halle jetzt allerdings mit der Ruhe, den VfB Germania gewähren zu lassen und auf Räume zu lauern. Die boten sich jetzt zwangsläufig – und der HFC nutzte das. Mit aller Erfahrung spielten sie mit viel Übersicht die Halberstädter Verteidigung aus, bis Marvin Ajani völlig frei stand. Aus vierzehn, fünfzehn Metern hatte auch er freie Schussbahn und setzte die Kugel rechts oben ins Eck. Auch da konnte Guderitz nichts ausrichten. Der Rest war für den HFC Formsache. Ruhig und besonnen brachten sie das Ergebnis über die Zeit. Der VfB Germania mühte sich bis zum Abpfiff, das Ergebnis noch zu korrigieren, doch der Ehrentreffer blieb ihm versagt.
Am Ende triumphierte der Favorit, weil er vor dem Tor kaltschnäuziger und effektiver agierte, als die Halberstädter, die in diesem Match durchaus nicht chancenlos blieben.
Völlig berechtigt wurden nach Abpfiff auch beide Mannschaften für das gezeigte Spiel gefeiert. Bis auf ein paar Bengalos und Freuden-Raketen im Hallenser Block unmittelbar nach Spielende, blieb alles in einem erfreulich fairen und stimmungsvollen Rahmen.
Auch die Siegerehrung für alle Beteiligten konnte feierlich und störungsfrei durch das FSA-Präsidium vollzogen werden, so dass das Landespokal-Endspiel in Halberstadt ein alles in allem durchweg positives Fazit nach sich zieht.
Grund zum Feiern hatten ohnehin beide Teams, da sie jeweils für die erste Runde des DFB-Pokals bereits qualifiziert sind, für die am 15. Juni die spannende Auslosung erfolgen wird.
Text: Bernd Waldow