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Unentschieden mit Licht und Schatten

Regionalliga: Bischofswerdaer FV - VfB Germania Halberstadt 1:1 (1:1)
Wesenitzsportpark, Bischofswerda, Sonntag, 12.05.2019
Bei frischen Windböen und heiteren, aber auch wolkigen Abschnitten, legten beide
Mannschaften zunächst forsch vor. Dennis Blaser schaffte den ersten Abschluss, der
brachte aber noch keine echte Torgefahr. Danach wurde Frank Zille aussichtsreich „in der
Gasse“ bedient, konnte aber noch von zwei Halberstädtern am Abschluss gehindert werden.
Der BFV war erkennbar bemüht, sich hier noch Punkte für den Klassenverbleib zu
erkämpfen, hatte aber wenig spielerische Glanzpunkte in seinem Kampfspiel. Der VfB
Germania übernahm zumeist die Spielkontrolle, servierte dem Gastgeber aber auch einige
Chancen auf dem „Silbertablett“. So in der zwölften Minute, als ohne Not am eigenen
Sechzehner der Ball weggeschenkt wurde. Zille lief nach links in die Box und schob das
Spielgerät an Till Brinkmann vorbei an den rechten Innenpfosten, von wo aus der Ball knapp
hinter die Linie rollte – die umjubelte, wie überraschende Führung für Bischofswerda.
Fortan brauchte der VfB Germania einige Minuten, das zu verdauen, übernahm dann aber
wieder das Zepter und zeigte sich auch gefährlich vor dem BFV-Kasten. Lucas Surek
überwand von links schon Schlussmann Dominik Reissig (27.), doch der Ball wurde noch
von der Linie geschlagen. Zwei Minuten später war es unübersichtlich im Strafraum der
Gastgeber, einige Halberstädter reklamierten Handspiel. Einen Pfiff gab es aber nicht.
Unbeirrt brachte der VfB Germania die nächsten Angriffe nach vorn, Blaser köpfte einen
Freistoß von der rechten Seite, den Benjamin Bioltze nach innen gebracht hatte (30.), nur
knapp am Ziel vorbei. Auch von rechts wurde der Ausgleich vorbereitet (33.), als wiederum
Blaser den Kopfball im hohen Bogen über Reissig hinweg in die lange Ecke hob. Es war der
Lohn für die beste Phase der Halberstädter, die es bis zur Pause versäumten, nachzulegen.
Ein Konter der Hausherren hätte den VfB Germania wieder zurück werfen können, doch
Norman Kloß schoss völlig blank aus acht Metern über den Kasten (43.).
Nach dem Wechsel noch eine ordentliche Möglichkeit für Blaser per Kopf (49.), nachdem
Dustin Messing geflankt hatte. Anschließend düpierte Alex Schmitt gleich zwei Gegenspieler,
aber auch hier kein weiteres Tor. Einigermaßen unerklärlich, weshalb Halberstadt in der
Folge nahezu völlig den Faden verlor. Bischofswerda bis dahin bestenfalls bieder, wurde
durch einige Unzulänglichkeiten der Domstädter ermutigt, den Druck zu erhöhen, um
Halberstadt in Fehler zu drängen. In der 56. Minute boten sich in teilweise vogelwilden
Szenen im Halberstädter Strafraum binnen Sekunden gleich drei Einschussmöglichkeiten für
den BFV 08, bevor dann Brinkmann energisch zupackte und die Situation bereinigen konnte.
Der Gastgeber erhöhte mutig die Schlagzahl, blieb aber in seinen Mitteln beschränkt. Ein
Distanzschuss von Patrik Twardzik (63.), dessen „Pfund“ aber von Reissig pariert wurde, war
die einzige Entlastung der Halberstädter über lange Zeit. Die Defensive der Gäste wirkte
allerdings auch weiterhin nicht immer sattelfest. Ein Zille-Kopfball wurde denkbar knapp noch
geklärt (70.) und als die HBS-Verteidiger erneut hinterher liefen, verursachte Leon Heynke
einen Freistoß, den er teuer bezahlte. Rasmus Jessen wertete das Foul als Notbremse (73.)
und zeigte Heynke glatt Rot. Den 17-Meter-Freistoß parierte Brinkmann noch, musste aber
vier Minuten später die Kugel aus dem Netz holen. Zum Glück für die Halberstädter ertönte
der Abseitspfiff. Die einzige offensiv brauchbare Entlastung für den VfB Germania brachte
Tino Schulze mit einer Flanke auf Denis Jäpel (82.), der um die berühmte Fußspitze zu spät
kam. Ansonsten hatte die Halberstädter Defensive bis zum Ablauf der vier Minuten
Nachspielzeit noch eine knifflige Aufgaben zu lösen. Das Unentschieden hielt aber bis zum
Schlusspfiff, so dass die weite Rückreise nach Halberstadt zumindest nicht ganz ohne
Ausbeute angetreten wurde. Am Ende sicher irgendwo gerecht, denn um hier einen Sieger
küren zu können, hätte einer von beiden eine niedrigere Fehlerquote gebraucht.
bw
Vorschau:
Sonnabend, 18.. Mai 2019, 13.30 Uhr: VfB Germania – FSV Union Fürstenwalde (RL)
Sonnabend, 25. Mai 2019, 16.15 Uhr: VfB Germania – Hallescher FC (FSA-Pokal-Finale)
Foto: Ronald Göttel - Eventbild24