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Dem Tabellenzweiten einen Punkt abgetrotzt

Regionalliga:  VfB Germania Halberstadt – Berliner AK 07   0:0

Friedensstadion, Sonntag,  10.03.2019  

 

Im Februar hatte der Wettergott zweimal Frühling für die Heimspiele bestellt, dieses Mal erinnerten Nässe und Kälte eher an einen Novembertag. Davon unbeeindruckt schaltete der VfB Germania von Beginn an in den Vorwärtsgang, konnte die Anfangsphase klar für sich bestimmen und brachte die Hauptstädter mehrmals in Bedrängnis. Schon in der 5. Minute platzierte Leon Heynke einen Kopfball mustergültig links unten, doch Pascal Kühn im BAK-Tor war katzengleich im bedrohten Eck und konnte klären. Eine Unsicherheit leistete sich der Keeper der Gäste fünf Minuten später. Nach einem langen Einwurf von Benjamin Boltze wurde der Ball verlängert, Kühn packte hier nicht entschlossen zu, ließ den Ball durch und Dennis Blaser staubte ab, schob überlegt zum vermeintlichen 1:0 ein (11.), ehe der Jubel dann jäh erstickt wurde. Schiedsrichter Florian Lechner zeigte zwar Richtung Mitte, meinte damit allerdings wohl, dass es Freistoß für die Berliner geben sollte. Bei der Aufklärung, was genau die Aberkennung des Treffers verursacht haben könnte, taten sich selbst die Fernsehbilder später schwer – Pech für die Hausherren! Die spielten unterdessen unbeeindruckt weiter und hätten sich die Führung durchaus verdient gehabt. Die erste ernsthafte Gelegenheit des BAK ergab sich nach mehr als einer halben Stunde, war aber von bester Qualität: Tolcay Cigerci war einen Moment unbewacht und konnte im Strafraum frei abschließen – Fabian Guderitz war mit einer glänzenden Fußabwehr zur Stelle (25.), Cigerci kam aber noch einmal an den Ball, dieses Mal klärte Heynke vor der Linie. Danach wieder Torgefahr vor dem Kasten von Kühn: Zunächst verfehlte Lucas Surek nur denkbar knapp, anschließend bereitete Patrik Twardzik glänzend über links vor und legte flach nach innen (31.), wo die Berliner Abwehr zwar verpasste, aber auch die Halberstädter nicht zugriffen. Richtung Halbzeit wurde die Partie dann insgesamt ausgeglichener, die sichere Halberstädter Abwehr ließ allerdings den Hauptstädtern kaum nennenswerte Torchancen. 

Diese taktische Disziplin hielt auch nach dem Wechsel an, die Teams neutralisierten sich zunächst geraume Zeit zwischen den Strafräumen. Der BAK lief jetzt zwar öfter an, kam aber nur einmal gefährlich zum Abschluss, als Oliver Hofmann von der Strafraumgrenze abzog (64.) und sein Schuss die Lattenoberkante touchierte. Einen Cigerci-Schuss parierte Guderitz sicher (70.), ehe dann Dennis Rothenstein die Führung für Halberstadt auf dem Kopf hatte (72.), doch die Flanke von links war etwas zu weit hinter den Schützen gezogen, so dass dieser in Rücklage das Spielgerät nicht mehr exakt platzieren konnte. Drei Minuten später stand der Führung des VfB Germania einmal mehr der an diesem Tag überragende Torwart Kühn im Weg, der eine Kopfball-Granate von Alexander Schmitt reaktionsschnell aus dem Winkel boxte. Der Druck der Gastgeber in dieser Phase enorm, doch das bot Räume für Konter. Einen davon beendete Kapitän Benjamin Boltze mit einer Grätsche, die der Referee auch durchaus hätte als Notbremse bewerten können (74.), das einzige Mal an diesem Tag war der VfB Germania mit dem Glück im Bunde, denn „Bolle“ sah nur „Gelb“.

Auch in den Schlussminuten ackerte der VfB Germania unaufhörlich und druckvoll für den „Dreier“ und war noch zweimal ganz nah dran: Zuerst nutzte Surek einen Ausrutscher seines Gegenspielers und zog von rechts auf das Strafraum-Eck zu, nagelte das Spielgrät aus vollem Lauf ans rechte Dreieck, da hatte es Kühn förmlich die Hände weg gerissen, doch von der Lattenunterkante sprang die Kugel bis ins Seitenaus! Auch Philipp Harant hätte noch zum Matchwinner werden können (85.), doch bei seinem platzierten Versuch tauchte Kühn erneut rechtzeitig ab und rettete wiederholt mit starker Parade gerade noch vor der Linie. Kein Wunder also, dass Trainer Ersan Parlatan hinterher das Glück seiner Mannschaft in der Schlussphase und seinen überragenden Torwart als Garanten für den einen Punkt nannte.  Ein hochklassiges Regionalligaspiel, das keinen Verlierer verdient hatte, wie es Maximilian Dentz wieder formulierte. Der starke Auftritt gegen den Tabellenzweiten bringt einen Punkt!

 

Vorschau:

Sonntag, 17.03.2019,  13.30 Uhr: FSV Budissa Bautzen – VfB Germania Halberstadt (RL)

Sonntag, 24.03.2019,  13.30 Uhr: VfB Germania Halberstadt – 1.FC Lok Leipzig (RL)