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Achtbarer Auftritt beim hohen Staffelfavoriten

 

 

RL Nordost: Chemnitzer FC – VfB Germania Halberstadt  2:0  (1:0)

 

Stadion an der Gellertstraße, Chemnitz,  03.03.2019 

 

 

 

Fast 5000 Zuschauer, darunter mehr als 50 Halberstädter, sorgten für eine insgesamt tolle Fußball-Atmosphäre. Der Favorit übernahm erwartungsgemäß alsbald die Spielkontrolle, der VfB Germania agierte ruhig und beherzt, defensiv gut geordnet. Eventuell ein paar Nadelstiche setzen und schauen, wozu das dann am Ende reicht, so etwa sah der Matchplan der Halberstädter aus. Die machten das gar nicht schlecht, konnten die Chemnitzer ein ums andere Mal stoppen. Beeindruckt von der Kulisse schien allerdings Schiedsrichter Rasmus Jessen, der sich sehr früh darauf festlegte, nahezu alle Zweikämpfe mit Balleroberung HBS zugunsten des CFC zu unterbinden. Umstritten eben auch das frühe 1:0, als Fabian Guderitz aus seinem Tor eilte und als erster mit der Hand am Ball war. Für das Verständnis der Halberstädter gehört die Aktion abgepfiffen, denn der Ball wurde ihm anschließend aus den Händen gespielt, in der Folge konnte Garcia (10.) aus spitzem Winkel ins verwaiste Tor  einschieben. Der VfB Germania unbeeindruckt, blieb seiner Linie treu. Naturgemäß hatte der CFC dadurch ein klares spielerisches Übergewicht. Bozic hätte den Gastgeber schon früh auf die Siegerstraße schießen können, schoss frei übers Tor (9.) und konnte aus bester Position Guderitz nicht überwinden (18.), danach hatte Frahn einen Kopfball nach CFC-Ecke über den Kasten gedrückt (20.), ehe dann Lucas Surek für die erste richtig gute Möglichkeit der Gäste sorgte (22.), indem er halb rechts zwei Chemnitzer aussteigen ließ und dann vom Strafraumeck abzog. Jakubov  gefordert, klärte zur Ecke.

 

Umittelbar danach (22.) wieder so ein unverständlicher Freistoß-Pfiff in gefährlicher Position, als Hendrik Hofgärtner vor dem eigenen Strafraum sauber den Ball erobert hatte. Der Abwehrverbund konnte hier größeren Schaden verhindern. Chancen für den CFC gab es weiterhin, Bozic verzog deutlich (31.), ehe Frahn (33.) mustergültig von links bedient wurde und aus Nahdistanz am Tor vorbei zielte. Halberstadt eroberte sich vor den eigenen Fans dann noch eine Ecke (44.), deren Ausführung aber denkbar schlecht vollzog, so dass die Chance wirkungslos verpuffte. Vorteile CFC, klar, die Halbzeit-Führung verdient, auch klar, aber das Zustandekommen des bis zur Pause einzigen Treffers einigermaßen umstritten.

 

Nach dem Wechsel hielt der VfB Germania die Begegnung zunächst komplett offen, eine knappe Viertelstunde lang gab es hüben wie drüben keine Torabschlüsse, bis Surek dann in den Strafraum eindrang und Jakubovs ganzes Können heraus forderte, der aber den Ball sauber eroberte (58.). So ein merkwürdiger „Bonus“-Freistoß aus dem Mittelfeld brachte dann Garcia in Position, dessen Abschluss an den linken Außenpfosten klatschte.  Den wohl größten Aufreger bestaunten die knapp 5000 in der 62. Minute, als Frahn in Eishockey-Manier Hendrik Kuhnhold aus dem Weg checkte, um anschließend völlig blank vor Guderitz zum Kopfball anzusetzen. „Fabi“ rettete in spektakulärer Manier!! Womit Schiedsrichter Jessen zu dieser Zeit beschäftigt war, bleibt sein Geheimnis. Diesen Zweikampf laufen zu lassen... abenteuerlich! Kuhnhold selbst hatte anschließend jedoch Glück (65.), als er mit vollem Risiko in den Lauf von Garcia rutschte, der aber den Ball dabei mitnahm und auf den Beinen blieb. So sah der Halberstädter nur „Gelb“. Wofür Leon Heynke drei Minuten später die Karte sah, blieb indes völlig unklar. Jakubov und Guderitz bewiesen in der Folge jeweils noch zweimal ihr Können, ehe nach einer CFC-Ecke nochmals der linke Pfosten für Halberstadt rettete. Oft rächt sich dieses Liegenlassen der Chancen, nach alter Fußball-Weisheit. Und tatsächlich, in der 86. Minute wurde Philipp Harant mustergültig von links bedient, schickte frei stehend den Kopfball aber genau in die Arme von Jakubov. Auch Hofgärtner war nah an einem Treffer, sein Flachschuss wurde in der Nachspielzeit noch von der Linie gekratzt. Die Entscheidung war allerdings bereits vorher gefallen, als Frahn im Zweikampf mit Kuhnhold zu Boden ging und der Elmeterpfiff ertönte (88.). Grote verwandelte sicher links unten zum 2:0-Endstand. Mit Glück hätte es in Chemnitz zu einem Punkt reichen können, dieses Glück hatten die Dentz-Schützlinge dieses Mal nicht auf ihrer Seite. So siegt der CFC verdient, doch der VfB Germania hatte alles in die Waagschale gelegt und sich teuer verkauft, zu Recht gefeiert von den mitgereisten Fans.

 

 

Vorschau:    

 

Sonntag, 10.03.2019, 13.30 Uhr: VfB Germania – Berliner AK (RL)

 

Sonntag, 17.03.2019, 13.30 Uhr: FSV Budissa Bautzen – VfB Germania (RL)            

 

 

 

Text: Bernd Waldow

 

Bild:https://www.facebook.com/picsarena.sportfoto/photos/pcb.1164549307052686/1164549157052701/?type=3&theater