RL Nordost: VfB Germania Halberstadt – ZFC Meuselwitz 3:1 (2:0)
Friedensstadion, 28.10.2018
Die Statistiken der Kontrahenten aus den letzten Jahren sind nicht unbedingt geeignet, als
Heimelf vor Selbstbewußtsein zu strotzen. Zu oft feierte am Ende der jeweilige Gast.
Der Beginn dann auch ohne große Aufreger vor den Toren. Der Knoten hätte allerdings
platzen können, als Dustin Messing nach schönem Solo über die rechte Seite aus spitzem
Winkel nur das Außennetz traf.
Andererseits hatte der ZFC in einem Überzahl-Angriff die
zunächst beste Chance, doch Bürger nahm den feinen Service von Stenzel von der rechten
Seite überhastet volley und schickte ihn über das Tor. Stattdessen forcierte nun der VfB
Germania seine offensiven Anstrengungen. Tino Schulze setzte sich links durch, brachte von
der Grundlinie den Ball nach innen, wo ZFC-Kapitän Le Beau das Spielgerät am kurzen
Pfosten unhaltbar ins eigene Tor abfälschte (14.). Kurze Zeit später eine ähnliche Szene,
nach einer Linksflanke von Schulze stieg Messing zum Kopfball hoch, prallte dabei aber mit
ZFC-Keeper Kroner zusammen. Beide konnten zunächst weiter mitwirken, bevor dann für
den Torhüter doch das Aus kam (27.). Für den nun ins Tor gerückten Pachulski hätte die
Partie nicht schlechter beginnen können, denn nach schnellem Umkehrspiel der
Halberstädter schickte Dennis Rothenstein mit einem sauberen Schnittstellen-Pass Denis
Jäpel in die Spur, der von halbrechts flach vollendete – 2:0 (28.). Hatten die Zipsendorfer
bislang durchaus Pech, schwächten sie sich in der Folge selbst, als Le Beau den wieder
gestarteten Jäpel in seinem Alleingang unfair stoppte. Notbremse! Rote Karte für den
bedauernswerten und sonst so zuverlässigen ZFC-Kapitän Le Beau, dem sie offenbar einen
gebrauchten Tag angedreht hatten. Der VfB Germania hatte mittlerweile seine Linie
gefunden und arbeitete daran, sich die Führung nun auch zu verdienen. Wieder so ein
gescheiter Pass auf Jäpel, der aber kurz vor dem Halbzeitpfiff nicht zum 3:0 traf, weil
Pachulski das linke Bein reaktionsschnell zur Abwehr ausfuhr.
Nach dem Wechsel mühte sich der ZFC, hier nicht völlig unter die Räder zu kommen. Teils
mit guter Defensivarbeit, teils aufgrund der jetzt schlampigen Chancenverwertung der
Hausherren, blieb das Ergebnis bis tief in die zweite Hälfte bestehen.
Nur Zentimeter fehlten dem quirligen Rothenstein, der nach gut einer Stunde einen schönen
Kopfball an den rechten Pfosten setzte. Die beste Chance, auf 3:0 zu erhöhen, hatte
allerdings VfBG-Kapitän Benjamin Boltze in der 71. Minute. Nachdem Bürger Messing im
Strafraum gelegt hatte, zeigte Schiedsrichter Lars Albert sofort und unstrittig auf den
ominösen Punkt. Boltze hatte von dort zuletzt einige Versuche und stets Erfolg, fand diesmal
aber in Pachulski seinen Meister, der die richtige Option wählte, um zu parieren.
Das inzwischen hoch verdiente 3:0 fiel dann doch noch. Aus mehr als zwanzig Metern
schickte Schulze einen „Strahl“ Richtung linkes oberes Eck, Pachulski rettete da noch
sehenswert, erhielt aber keine Unterstützung von seinen Abwehrkollegen. Der einzige, der
gedankenschnell reagierte, war wieder Jäpel, lief ein und hämmerte den Abpraller aus zwölf
Metern mitten ins Tor (74.).
Der ZFC setzte auch jetzt noch auf Schadensbegrenzung und spielte durchaus auch noch
nach vorn. Was folgte, waren Glück und Können in einer Aktion. Während sich die komplatte
Hintermannschaft des VfB Germania eine Auszeit nahm, eroberte Giannitsanis im zweiten
Versuch den Ball im Strafraum, kurvte zentral an die Sechzehn-Meter-Linie und schlenzte
das Spielgerät gefühlvoll links oben ins Eck zum 3:1 (85.). Diesen Treffer hatten sie sich
durchaus verdient, allerdings eher in der ersten Halbzeit, als beide Mannschaften
phasenweise noch ziemlich gleichwertig agierten.
Mehr passierte dann aber nicht. Die 356 Zuschauer zollten der Heimelf auch diesmal
Applaus, auch wenn es kein spielerisches Spektakel war. Mit ehrlicher, akribischer Arbeit
sind die drei Punkte dennoch verdient eingefahren worden.
Vorschau:
Mittwoch, 31.10.2018, Anstoß 13.00 Uhr: Edelweiß Arnstedt – VfB Germania (Landespokal)
Sonnabend, 03.11.2018, Anstoß 13.30 Uhr: FC Viktoria Berlin – VfB Germania (RL)
Sonntag, 11.11.2018, Anstoß 13.30 Uhr: VfB Germania – Bischofswerdaer FV (RL)
Text: Bernd Waldow