RL Nordost: FC Oberlausitz Neugersdorf - VfB Germania Halberstadt 0:0
Sonnabend, 20. Oktober 2018
Man werde sich in dieser Saison jeden einzelnen Punkt hart erkämpfen müssen, diesen
Kampf aber annehmen und nach der Eichhörnchenmethode jeden erreichbaren Zähler
mitnehmen. So lautete der Fahrplan vor der neuen Saison für die aktuelle Spielzeit.
Als wolle man dieser Aussage komplett entsprechen, entwickelte sich beim FC Oberlausitz
tatsächlich ein Spiel, das von Kampf und hohem Einsatz bis in die Schlussminuten geprägt
war. Schönspielerei blieb dabei weitestgehend auf der Strecke. Eine der wenigen
Ausnahmen sahen die rund 200 Zuschauer, als nach knapp einer Viertelstunde Rosa über
links präzise auf Dittrich flankte und der am langen Eck des Fünfmeterraumes einen
gefährlichen Kopfball gegen die Laufrichtung von Fabian Guderitz platzierte. Doch der
Halberstädter Keeper war bereits voll im Spiel und fischte den Ball mit einer großen Parade
aus dem unteren Eck. Danach wollten beide erkennbar auf das Führungstor spielen, kamen
jeweils aber nur bis an den Rand der gefährlichen Zone. So lieferten sich die Mannschaften
ein Kampfspiel auf Augenhöhe, bei dem sich schließlich beide fast vollständig neutralisierten.
Die wenigen besseren Ansätze fielen meistens Ungenauigkeiten im letzten Pass zum Opfer.
So ging es zunächst torlos in die Pause.
Nach dem Wechsel fand diese Spielweise ohne Schnitt ihre Fortsetzung. Eine
verheißungsvolle Offensivaktion für den VfB Germania zündete Kay Michel nach fast einer
Stunde über die linke Seite. Im schnellen Umschaltspiel hatten die Halberstädter dann sogar
eine Überzahlsituation, doch im Vollsprint begann Michel plötzlich zu hinken, schaffte zwar
noch die Flanke, die aber weder Alexander Schmitt, noch Denis Jäpel erreichten. Der
Flügelflitzer des VfB Germania blieb in der Folge mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen und
hielt sich den Oberschenkel.
Bislang ist die Schwere der Verletzung noch nicht vollständig diagnostiziert.
Mit mindestens einem Muskelfaserriß, eventuell aber auch mit einer viel schlimmeren
Verletzung, wird Kay Michel seinen Kollegen zumindest vorerst fehlen.
Für den VfB Germania begann damit die Zeit der Wechsel, Maximilian Dentz schöpfte, im
Gegensatz zu seinem Kollegen, die drei Optionen voll aus. Dem FC Oberlausitz gelang zwar
mit zunehmender Zeit eine leichte Überlegenheit in Sachen Präsenz vor dem gegnerischen
Tor, überzeugende Abschlüsse lieferte der Gastgeber aber bis zum Abpfiff ebenso wenig,
wie die Halberstädter. Gleichwohl blieb es ein intensives Spiel, das beiden Teams alles
abverlangt hatte. Mit etwas Glück hätte es jeder der beiden Mannschaften durchaus gelingen
können, hier noch ein (Sieg-)Tor zu erzielen, am Ende trennten sich die beiden Kontrahenten
aber erstmals in der Punktspielhistorie torlos. Den heimstarken Gastgebern dürfte das bei
den eigenen Ansprüchen sicherlich zu wenig sein. Die Halberstädter können aber mit Fug
und Recht von einem Punktgewinn sprechen, den sie sich nach großartigem Kampf mit einer
geschlossenen Mannschaftsleistung verdient haben. Dementsprechend durfte man die
Rückreise durchaus zufrieden, wenn auch völlig erschöpft, antreten.
Vorschau:
Am Sonntag, 28. Oktober 2018, gastiert ab 13.30 Uhr in der Regionalliga der ZFC
Meuselwitz im Friedensstadion beim VfB Germania.
Das nächste Auswärtsspiel folgt dann am Feiertag, Mittwoch, 31. Oktober 2018.
In der nächsten Runde des Landespokals muss der VfB Germania wieder einmal zum
FC Edelweiß Arnstedt reisen.
Um Regionalligapunkte geht es auswärts bei Viktoria Berlin weiter. Hier ist der Anstoß am
Sonnabend, 03. November 2018, um 13.30 Uhr vorgesehen.
Text: Bernd Waldow