RL Nordost: Berliner AK - VfB Germania Halberstadt 3:0 (1:0)
Poststadion Berlin, Mittwoch, 12.09.2018
BAK-Trainer Ersan Parlatan fasste es auf der PK treffend zusammen: „Mancher mag verwundert sein, wenn ich jetzt sage, ich bin erleichtert, dass es heute zu drei Punkten gereicht hat. Ich habe Halberstadt dreimal beobachtet, dreimal waren sie das klar bessere Team. ... Wir haben heute schlecht gespielt und Glück gehabt, dass die Hundertprozentige von Schmitt nicht gemacht wird und kurz vor Schluss der vermeintliche Ausgleich aberkannt wird. ... Dass wir mit zwei Kontern in der Nachspielzeit noch ein klares Ergebnis erzielen, war glücklich.“
Hoch konzentriert gingen beide, bei besten äußeren Bedingungen, in dieses Spiel. Torgefahr kam dabei allerdings selten auf. Akyörük verzog deutlich (4.), Philipp Blume köpfte eine Ecke von Benjamin Boltze ebenso deutlich über das Tor (6.), bevor eine einzige Unachtsamkeit der HBS-Abwehr Routinier Kargbo in beste Position brachte. Völlig frei stehend, köpfte er eine Eingabe von rechts aus elf Metern links unten ins Toreck.
Danach beide Teams absolut gleichauf, keine der Mannschaften ließ größere Torchancen zu. Taktisch diszipliniert und mit dem gewohnt hohen Einsatz agierte auch der VfB Germania beeindruckend selbstbewusst. Nach dem Wechsel konnten die Halberstädter den BAK sogar teilweise klar dominieren, wobei Torchancen eher Mangelware blieben. Jedoch nicht in der 52. Minute! Denis Jäpel verlängerte im Sechzehner mit der Hacke zu Alexander Schmitt, der fast auf derselben Position stand, wie Karbo in jener 8. Minute. Viel Platz, viel Zeit, doch Schmitt wollte es zu genau machen, zirkelte das Spielgerät rechts über das Dreieck.
Der VfB Germania blieb allerdings dran, arbeitete am Ausgleich, der hoch verdient gewesen wäre. Zwar kam der BAK zu drei, vier Kontern, doch die Abwehr der Halberstädter hatte da noch alles im Griff. Der Ausgleich schien nicht nur möglich, sondern eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Beide Mannschaften brachten im zweiten Durchgang nach und nach jeweils drei frische Kräfte. Der eingewechselte Denis Rothenstein durfte dann in der 82. Minute endlich jubeln. Kay Michel, in Berlin mit einer ganz starken Partie, ging über links bis zur Grundlinie und flankte nach innen, wo Rothenstein einlief und überlegt den Ball ins rechte untere Eck schob. Der folgende Jubel, einer Befreiung gleich, wurde allerdings jäh gestoppt. Das Schiedsrichter-Trio wollte hier eine Abseitsstellung erkannt haben. Schwer vorstellbar und – wie die Bilder später belegen sollten – eine glatte Fehlentscheidung. Doch der VfB Germania glaubte nun endgültig an sich und den noch möglichen Erfolg. Berlin konterte nur noch sporadisch. Dennoch kam es für die Halberstädter noch knüppeldick: Kurz nach dem aberkannten Tor gab es ein Laufduell unter Beteiligung von Hendrik Kuhnhold. In Folge dieses unspektakulären Zweikampfes sah der Halberstädter dann sogar noch die rote Karte.
Hier soll eine „Notbremse“ gesehen worden sein...
In Unterzahl lief der VfB Germania weiter an und dem Ausgleich hinterher. Da sich Kauter auf Berliner Seite noch kurz vor Schluss verletzte, verliefen die letzten fünf Minuten im Modus 10 gegen 10. Halberstadt am Drücker, Berlin mit Kontern. Zwei davon setzten sie dann noch erfolgreich um: 2:0 (90.) und 3:0 (90+3.), so dass das Ergebnis am Ende klar und deutlich ausfällt, aber der VfB Germania erneut unter Wert geschlagen wurde. So erklärte Max Dentz auf der PK völlig zurecht: „... Die Ausgleichschance war hundertprozentig, die Entscheidung, unser Tor abzuerkennen, mindestens unglücklich. Zählt der Treffer, wird der BAK vielleicht nervös, wächst meine Mannschaft vielleicht über sich hinaus, es hätte dann ganz anders laufen können... So gratulieren wir dem BAK und warten weiter, dass sich das Glück vielleicht auch mal auf unsere Seite schlägt.“
bw