Fußball/1.Herren:
RL Nordost: VfB Auerbach - VfB Germania Halberstadt 2:0 (2:0)
VfB Stadion, Auerbach, 11.08.2018
Ketzerisch betrachtet, hätte man resümieren können, in diesem Spiel hatte keine der beiden Mannschaften Punkte verdient. Das sieht das Reglement allerdings nicht vor. Worin also hatten sich diese beiden Teams in einem insgesamt schwachen Regionalliga-Kick unterschieden? Der VfB Auerbach wirkte wacher, gedanken- und handlungsschneller.
So gesehen dann also doch ein verdienter Sieger.
Zu Beginn gelang es dem VfB Germania noch, das Spiel in die Hälfte der Gastgeber zu verlagern. Halberstadt startete einen Hauch druckvoller. Doch Auerbach brauchte keine Viertelstunde, hier ein Gleichgewicht herzustellen. Fortan boten beide eine äußerst schmale Kost. Kaum Kreativität, viele Fehlpässe, Schwierigkeiten bei der Ballkontrolle auf dem unebenen Geläuf. Kontrolliertes Aufbauspiel: Fehlanzeige.
Mitte der ersten Halbzeit kam der Gastgeber einmal über die rechte Seite durch, die flache Eingabe aus fünf Metern zu versenken, hatte Mattern keine Mühe. Ganz Auerbach feierte diesen Treffer wie eine Meisterschaft, machte doch Mattern sein letztes Spiel für den VfB, bevor es ihn nach Schweden zieht.
Vom Anstoß weg hatten die Halberstädter beinahe die passende Antwort parat, doch das Geschoss von Dustin Messing aus vierzehn Metern konnte noch auf der Linie geklärt werden. Wer glaubte, dieser Schuss sei ein Weckruf, sah sich getäuscht. In der Folge blieb das Aufbegehren der Halberstädter blass. Auch die Auerbacher boten ihren Zuschauern wenig, doch sie hatten den Vorteil der Führung auf ihrer Seite.
Der VfB Germania unterdessen auch glücklos. So fünf Minuten vor der Pause, als sich Routinier Schlosser links am Strafraum-Eck durchsetzen konnte und abzog. Till Brinkmann, dieses Mal Hüter des Halberstädter Gehäuses, reagierte glänzend und wehrte zunächst ab, doch die Kugel prallte so auf, dass Schlosser im Nachsetzen das Spielgerät nur noch einzunicken brauchte. Wie sagt der Volksmund: Das Glück muss man sich erarbeiten...
0:2 zur Pause aus Halberstädter Sicht, entsprechend deutlich die Kabinenansprache.
Der VfB Germania und das (Fußball-) Glück wurden im Vogtland kein Paar mehr.
Maximilian Dentz brachte zwei frische Kräfte zu Beginn der zweiten Hälfte, doch der Auftritt von Hoffnungsträger Alysson Vargas dauerte keine drei Minuten. Nach einer Auerbacher Ecke blieb er im Strafraum liegen, das Signal kam sofort: Auswechslung vorbereiten!
So hatte der VfB Germania schon zu Beginn der zweiten Halbzeit sein Wechselkontigent erschöpft. Und eigentlich auch schon sein Pulver verschossen, denn ein Schüsschen von Hendrik Hofgärtner und ein Last-Minute-Freistoß von Benjamin Boltze waren die „gefährlichsten“ Aktionen für das Auerbacher Tor. Geschenkt, dass es vor diesem Freistoß eine Notbremse gab, die auch durchaus mit „Rot“ hätte bestraft werden können. Doch ob der VfB Germania daraus einen Nutzen hätte ziehen können, bleibt fraglich.
Die „Fußball-Weisen“ reden an solchen Tagen gerne davon, dass man noch Stunden hätte spielen können, ohne dass den Halberstädtern an diesem Tag ein Tor gelungen wäre.
Es ist kein Beinbruch, in Auerbach zu verlieren. Außerdem ist hinreichend darauf verwiesen worden, dass die junge Halberstädter Mannschaft auch Rückschläge wird verkraften müssen. So gesehen, trat nicht mehr ein, als das irgendwann zu erwartende Prozedere.
Nach spielerisch und kämpferisch überraschend starken Auftritten in den ersten drei Partien, musste das Halberstädter Team dieses Mal Lehrgeld zahlen.
Bleibt zu hoffen, dass sich der VfB Germania über den Landespokal in Warnau wieder etwas Stabilität zurück holt. Unterschätzen wird man die Gastgeber wohl keinesfalls, denn dass das Geschäft kein Selbstläufer ist, hat man spätestens an diesem Sonnabend erlebt.
Vorschau:
Freitag, 17. August 2018, 18.00 Uhr SSV Havelwinkel Warnau – VfB Germania (Pokal)
Sonnabend, 25. August, 13.30 Uhr: VSG Altglienicke – VfB Germania (RL)
Sonntag, 02. September 2018, 13.30 Uhr: VfB Germania – Chemnitzer FC bw