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Leidenschaft unterliegt Erfahrung

Fußball/1.Herren:

RL Nordost: VfB Germania Halberstadt – FC Rot-Weiß Erfurt 0:1 (0:1)

 

Nach dem fulminanten Auswärtssieg beim BFC Dynamo hatten die Halberstädter Akteure

nur kurz Zeit zu regenerieren. Einen Leistungsabfall sah man aber nicht. Es dauerte zwar eine knappe Viertelstunde, bis beide Teams die „Findungsphase“ überstanden hatten, danach hatte aber alles weitere klare Strukturen.

Erfurt, zu Beginn etwas couragierter, konnte sich zunächst ein leichtes Übergewicht in der Halberstädter Hälfte verschaffen, doch wenn der VfB Germania selbst Angriffe schaltete,hatte auch die RWE-Defensive richtig gut zu tun.


Hochkarätige Torchancen konnten dagegen beide zunächst nicht verbuchen. Gegen Mitte der ersten Halbzeit, die Trinkpause

warf bereits ihre Schatten voraus, dann eine unübersichtliche Aktion vor dem Kasten von
Fabian Guderitz. Nach einem Standard ging es dort zu, wie auf dem Flipperautomaten,
Etliche Spieler hatten Ballkontakte, keiner konnte zunächst aber klar agieren. Guderitz lenkte
einen Rüdiger-Schuss an die Latte, den zweiten Versuch setzte der wieder ans Gestänge.
Irgendwann fiel der Ball dann Routinier Andis Shala vor die Füße, der aus knapp einem
halben Meter Torentfernung den Ball über die Linie stocherte.
Sehr glücklich für die Erfurter, allerdings eben auch nicht konsequent geklärt.
Der VfB Germania aber keinesfalls geschockt, hielt an seiner Ausrichtung fest und hatte
fortan sogar die besseren Möglichkeiten. Doch weder Dennis Rothenstein noch Hendrik
Hofgärtner hatten mit ihren Versuchen, aus guter Position von der Strafraumgrenze, den
nötigen Druck hinter den Schuss bekommen. So blieb es bis zur Halbzeit beim 0:1.
In der zweiten Hälfte agierte RWE nun aus einer leichten Konterstellung, wirkte dabei
insgesamt zunächst clever und routiniert. Die Halberstädter ihrerseits machten nun komplett
das Spiel und zogen das Tempo immer weiter an. Nach der zweiten Trinkpause, rund
zwanzig Minuten vor Schluss, schien der Ausgleich nur noch eine Frage der Zeit, denn die
Gastgeber zeigten auch reihenweise überzeugendes Kombinationsspiel. Es fehlte allerdings
weiter die eine ganz große Chance. Eine feine Freistoß-Finte von Benjamin Boltze hätte fast
zum Erfolg geführt, doch drei einlaufende Akteure hatten zwar den Überraschungseffekt auf
ihrer Seite, es fehlte aber jeweils die berühmte Fußspitze, um vor dem Keeper an den Ball zu
kommen. Erfurt wackelte in der Schlussphase gehörig, aber mit Geschick, Einsatz und auch
Glück, fiel es nicht. Einen einzigen brauchbaren Konter schloss Jovanovic ab, aber Guderitz
parierte sicher. Das unrühmliche Ende sollte folgen: Während die Halberstädter Defensive
wieder einmal den Erfurter Angreifern den Schneid abkaufte, blieb einer der Rot-Weißen mit
Krampf liegen. Guderitz leistete Sofort-Hilfe und um die Behandlung zu ermöglichen, stoppte
HBS seinen eigenen Tempo-Vorstoß. RWE applaudierte ob dieser Fairness, immerhin jagte
der VfBG dem Ausgleich hinterher. Keinen Hang zur Fairness zeigte dagegen der
Schiedsrichter. Dieser unterbrach zwar die Begegnung zur Behandlung, ließ danach aber
nur noch Sekunden spielen, bis er abpfiff. Da waren exakt 90 Minuten und 23 Sekunden
gespielt, wohl gemerkt inklusive der Trinkpause. Allgemeines Entsetzen auf der
Halberstädter Seite, denn diverse Unterbrechungen und die Trinkpause hätten eine üppige
Nachspielzeit erwarten lassen. Vollkommen unverständlich, weshalb die Jungs im zweiten
Durchgang so nicht einmal 45 Minuten Zeit bekommen hatten.
Der Halberstädter Anhang aber machte sich schnell auf, den verständlichen Zorn Richtung
Schiedsrichter zu verdrängen und stattdessen die Mannschaft zu feiern. Trotz der knappen
Niederlage gab es für die Jungs, die man hier offensichtlich längst ins Herz geschlossen hat,
völlig verdient stehende Ovationen zum Ausmarsch.
Insgesamt wäre hier mindestens eine Punkteteilung verdient gewesen. Überragend die
Stimmung auf den Rägen, rund 500 RWE-Fans heizten über die gesamte Spielzeit mächtig
ein und rissen auch die einheimischen Fans mit, die nach Kräften dagegen hielten.
Insgesamt ein klasse Fußballabend, nur das Resultat stimmte leider nicht. Doch
konkurrenzfähig scheinen die jungen Wilden, geführt von den alten Hasen, allemal.
Vorschau: Sonnabend, 11. August 2018, 13.30 Uhr: VfB Auerbach - VfB Germania (RL)
Freitag, 17. August 2018, 18.00 Uhr SSV Havelwinkel Warnau – VfB Germania (Pokal)
Sonnabend, 25. August, 13.30 Uhr: VSG Altglienicke – VfB Germania (RL)/ Jahn-Sportpark

Sonntag, 02. September 2018, 13.30 Uhr: VfB Germania – Chemnitzer FC

 

 

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