Fußball/1.Herren/Regionalliga:
Rückblick: Punktspiel der RL Nordost am Sonnabend, 24. Februar 2018
FC Energie Cottbus - VfB Germania Halberstadt 3:1 (2:0)
Dass der VfB Germania als krasser Außenseiter nach Cottbus reisen würde, war im Vorfeld klar. Was sich dann aber vom Anpfiff weg abspielte, ließ nichts Gutes erahnen.
Die Halberstädter erlebten eine Demonstration der individuellen Klasse des Liga-Ersten. „Energie“ machte seinem Namen alle Ehre, war den Halberstädtern aber auch in wirklich allen Belangen deutlich überlegen. Dazu gehörte auch, dass kleinste Fehler gnadenlos bestraft wurden. Tino Schulze versuchte eine spielerische Lösung, anstatt den Ball ins Aus zu schlagen, prompt übernahm der FCE die Kugel und Mamba schob zur frühen Führung ein, noch ehe fünf Minuten gespielt waren. Cottbus ließ nicht locker, zeigte den Vorharzern gnadenlos die Grenzen auf und fand in Schiedsrichter Eugen Ostrin einen weiteren Verbündeten.
FCE-Trainer Pele Wollitz lobte nach dem Spiel die faire Gangart der Halberstädter, die stets versucht hätten, fußballerisch einwandfrei zu agieren, ohne „Blut-Grätsche“ oder harte Fouls. Da hatte Ostrin offenbar eine andere Wahrnehmung, verteilte großzügig Gelbe Karten, allesamt aber gegen den VfBG. Nahezu lächerlich die erste Verwarnung gegen Adli Lachheb, der dafür hart bezahlen musste, Gelb-Rot nach einer halben Stunde. Mit dem 0:2 zur Pause, Viteritti hatte noch mit einem Kunststoß erhöht, waren die Germanen bestens bedient. Eine einzige Chance nach einer Einzelaktion, als Hendrik Hofgärtner entschlossen abzog, sein 28-Meter-Schuss aber wurde von Rauhut noch mit den Fingerspitzen an die Latte gelenkt.
Halbzeit zwei bot dann ein gänzlich anderes Bild, Energie nahm etwas Tempo heraus, das reichte dem VfB Germania, um nun – trotz Unterzahl – ebenbürtig zu agieren. Mutiger, entschlossener und zielstrebiger jetzt der Auftritt der Hiesigen.
Cottbus wurde immer öfter und immer erfolgreicher am Spielaufbau gehindert und ein ums andere Mal fand Halberstadt nun auch den Weg in Richtung gegnerischen Strafraum. Fabian Guderitz, der den Viteritti-Schuß in Halbzeit eins fast noch pariert hätte, glänzte mit zwei starken Paraden und hatte zehn Minuten vor Schluß keine Chance, als Mamba mit hartem Einsatz Ball und Gegner über die Linie schob. Aber auch jetzt blieb Germania dran. Trotz des klaren Rückstands blieben die Köpfe oben – und der Lohn folgte. Zunächst fehlte Florian Beil noch eine Fußspitze, um die Eingabe von links zu veredeln, dann aber bediente erneut Patrik Twardzik das Zentrum von links und Beil zog aus vollem Lauf ab, da hatte es eingeschlagen, noch ehe Rauhut reagieren konnte. Am verdienten Sieg der Gastgeber gab es zwar zu keiner Zeit Zweifel, aber was der VfB Germania in der zweiten Halbzeit anbot, das war aller Ehren wert. Mit dem 3:1 wahrte man sein Gesicht und die Teilzeitabrechnung, ein 1:1 in den zweiten 45 Minuten, darf durchaus optimistisch stimmen und sorgte denn auch für Groll bei FCE-Trainer Wollitz: „Wir müssen die Disziplin erreichen, bis zum Schluss konsequent weiter zu spielen. Auch wenn wir fast schon als Erster durch sind, wir sind es Mannschaften wir Halberstadt schuldig, die sauberen Fußball gegen uns spielen, die anderen da unten genauso konsequent zu bespielen und gegen sie zu gewinnen.“
Vorschau: Sollte gespielt werden können, empfängt der VfB Germania am Sonntag, 04.03.2018, den FSV Budissa Bautzen. Der Anstoß ist für 13.30 Uhr vorgesehen.