Fußball/A- Junioren:
Die Testspielserie im Rahmen der Vorbereitung auf die Verbandsliga Rückrunde der U19 des VfB Germania lag am letzten Sonntag bereits 18 Tage zurück. Die Frage, die die Verantwortlichen um Trainer Florian Köhler beschäftigte war, was die sehr deutlichen Siege gegen die Landesklassevertreter Eintracht Osterwieck, dem SV Langenstein und dem Ummendorfer SV oder dem Unentschieden beim Regionalligisten BFC Dynamo wert waren.
Stand doch am Sonntag das lang ersehnte Nachhol- und Spitzenspiel beim Tabellenzweiten, dem 1. FC Lok Stendal, an. Die Germanen gingen mit einem Vorsprung von zwei Punkten in das wichtige Spiel. Das Trainerteam Köhler, Klötzer und Keller hielt die Mannschaft bis auf kurze Verschnaufpausen seit der Beendigung der Hinrunde durch Training und Vorbereitungsspiele ständig in Bewegung. Die Voraussetzungen waren also gegeben, zu solch einem frühen Zeitpunkt auch in Stendal bestehen zu können, obwohl eine U 19 aus der Domstadt seit drei Jahren nicht mehr gegen Stendal gewinnen konnte.
Die Voraussetzungen waren wetterbedingt am letzten Sonntag optimal, zumal beide Mannschaften am „Hölzchen“ auf einem hervorragenden Kunstrasenplatz aufeinandertrafen. Köhler hatte bis auf Niclas Müller, der bei der Bundeswehr weilt, alle Spieler an Bord. Hoch motiviert und konzentriert gingen die Germanen ins wichtige Spiel. Bereits in der 2. und 3. Min. kam Max Köhler und Cedric Staat zu ersten Chancen, die allerdings ungenutzt blieben. Die hektische Anfangsphase war geprägt durch Kampf und teils leichtfertige Ballverluste beider Teams. Stendal kam in der 10. Minute zu einer ersten Minichance.
In der 15. Minute konnte sich Niclas Eheleben auf der rechten Außenbahn mit seiner Schnelligkeit durchsetzen, verlud seinen Gegenspieler und schob präzise auf den Sechser. Jakob Frye war den entscheidenden Moment früher am Ball als sein Gegenspieler und erzielte mit dem Hacken das umjubelte 0:1 für seine Farben. Nur eine Minute später hätte Staat auf 2:0 nach Freistoßflanke von Stadler erhöhen können, bekam aber keinen Druck hinter seinen Kopfball. Bis zur 40. Minute hatten die Halberstädter weitere gute Chancen durch Boks, Köhler, Frye und Staat, die alle samt vergeben wurden. Das Spiel wurde durch die Germanen bestimmt, jedoch waren die Stendaler ständig gefährlich bei ihren schnellen Kontern. Spannung pur schon in der ersten Halbzeit. Spielerisch allerdings hätte es von beiden Seiten besser sein können, zu viel Kampf stand diesem Aspekt im Wege. Zentral agierten Seelhorst und Stadler klug, die Außen Frye und Eheleben sorgten ständig für Unruhe in der Stendaler Abwehr. Es sollte aber eng bleiben, denn in der 45. Minute nutzte Lennart Metzlaff einen gehörigen Abwehrbock der Halberstädter zum 1:1 Ausgleich. Psychologisch unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff nicht unbedingt der beste Zeitpunkt.
Nachdem der gute Referee Benjamin Petri die zweite Hälfte anpfiff war es als ob die Germania vom Gummiband gelassen wurde. Angriff auf Angriff rollte auf die Stendaler Abwehr. In der 46. Min konnte Staat eine Hereingabe von Eheleben noch nicht verwerten. In der 48. Min wurde spielt Eheleben einen langen Pass auf Boks, der aus der Bewegung den Ball genial in die Mitte flankt. Staat stand goldrichtig und netzte mit dem Kopf zum 1:2 ein. In der 48. Minute scheiterte Frye nach Pass von Weber erneut knapp. Zu diesem Zeitpunkt waren die Halberstädter drückend überlegen. In der 59. Min musste Frye aufgrund einer Verletzung vom Feld. Emil Gerhardt hatte unmittelbar nach seiner Einwechslung die Möglichkeit auf 1:3 zu erhöhen. Sein Fernschuss wurde aber Beute des sehr guten Standaler Keepers. Nur 6 Minuten später hätte Staat sein 22. Saisontor machen und in der Partie für klare Verhältnisse sorgen können, scheiterte aber erneut am Stendaler Torhüter. Die letzte Halberstädter Chance war erneut Staat vorbehalten. Sein Schuss verfehlte das Tor nur um Zentimeter.
Stendal war in vielen Belangen ebenbürtig. Klare Chancen waren aber Mangelware. Allerdings wäre in der 81. Minute der Ausgleich möglich gewesen. Der Abschluss der Großchance war jedoch unkonzentriert. Die Schlussphase war an Spannung und Kampf kaum zu überbieten. Am Ende jubelten nur die Schwarz-Roten.
„Ein Riesen Lob an mein Team für den Teamspirit. Jeder war für den anderen da, auch die Jungs die heute nicht zu Einsatz kamen. Jeder hat sich wie erwartet zu 100 prozent reingehängt. Das war Voraussetzung für die heutige Leistung. Die Abwehr um Brunner und Lehmann hat nur zweimal gewackelt. Wir haben zwei Tore nach tollen Kombinationen gemacht. Bei mehr Konzentration im Abschluss wäre eine Entscheidung sicher früher drin gewesen. Wir sind gespannt, zu was das Team noch in der Lage ist. Die Vorbereitung war nur ein kleiner Schritt zum heutigen Spiel. Es hat funktioniert. Jetzt heißt es nachlegen. Hochachtung auch an die Stendaler, die ihre Ausfälle und die Doppelbelastung gut kompensiert haben. Es war ein Klasse Spitzenspiel. Nun liegt der Focus auf nächsten Sonntag, dem Pokalviertelfinal gegen Sennewitz. Der Sieger trifft im Halbfinale auf den HFC. Unser nächstes Ziel“
Aufstellung:
Paul Niehs, Max Köhler, Nils Brunner, Hannes Lehmann, Collin Weber, Lukas Seelhorst (69. Eric Mann), Enno Boks (91. Leon Pust), Jakob Frye (59. Emil Gerhardt), Niclas Eheleben (76. Willi Hecht), Cedric Staat
-Holger Eheleben-