1. FC Lok Leipzig gegen die 1. Herrenmannschaft des VfB Germania Halberstadt 2:1 (1:0)
Im strömenden Regen von Leipzig fand die auswärts-noch-ungeschlagen-Serie des VfB Germania ihr unverdientes Ende.
Rund fünfzig mitgereiste Halberstädter Anhänger zollten ihrem Team nach Abpfiff ordentlich Applaus und wissen, diese Niederlage war sehr unglücklich, da half auch der aufopferungsvolle Kampf aller Akteure über die volle Distanz nichts. Wird derzeit unbändig über die Art und Weise der Anwendung des Videobeweises in der Fußball-Bundesliga geschimpft, so war das Eingreifen des Schiedsrichter-Assistenten im Spiel Lok – VfB Germania eine ähnlich unfassbare Nummer. Nach einem Freistoß ins Nirwana, der meterhoch über den Köpfen der Spieler ins Toraus segelte, soll eine strafbare Handlung von Patrik Twardzik vorgelegen haben, der aber wegen des hohen Balles gar nicht in den Zweikampf gehen musste. Dennoch sank sein Gegespieler Zickert theatralisch zu Boden. Der Schiedsrichter sah das leichte Klammern beider und wertete es als unwesentlich. Das aber rief den Assistenten auf den Plan, der seine große Stunde gekommen sah und der nun energisch die Fahne hob Schließlich bedeutete er dem Schiedsrichter, dass ein elfmeterreifes Foul vorgelegen habe. Der Referee spürte den Druck der über 2.000 Lok-Fans und beugte sich, gab nachträglich den Elfmeter.
Fabian Guderitz indes blieb ruhig und stieg wiederholt zu großer Tat auf, tauchte ins bedrohte Eck und wehrte den Schuß von Schinke ab, doch dieser hatte aus dem Lauf die zweite Chance und traf im Nachschuss, haute die Kugel oben links ins Eck zum vorentscheidenden 2:0.
Die tosende Begeisterung der Leipziger Fans wurde jäh erstickt, denn nur 60 Sekunden später gab es Elfmeter vor dem anderen Tor. Philipp Blume war mit seinem Gegenspieler aneinander geraten, beide trafen den Ball nicht richtig und Blume fiel. Hier zögerte der Schiedsrichter nicht, verhängt den Strafstoß sofort. Wiederholt war es Tim Oschmann, der die Verantwortung übernahm – und er düpierte den starken Kirsten im Lok-Gehäuse und verkürzte für den VfB Germania. Die verbleibenden rund zwanzig Minuten lief der VfB Germania vergeblich an, denn seit fünf Minuten vor der Pause lagen die Vorharzer zurück. Auch in dieser Szene war das Fußballer-Glück nicht mit den Halberstädtern im Bunde. Den straffen Schuß aus halbrechter Position konnte Guderitz in großer Manier noch mit einem Reflex an die Latte boxen, doch von dort fiel das Spielgerät praktisch auf den Kopf von Ziane, der dankend abstaubte und zur Führung für Lok ins leere Tor köpfte. Leipzig hatte in dieser Phase mehr vom Spiel und belohnte sich für den Druck. Allerdings gehörten die zwanzig Minuten vorher eindeutig den Gästen, doch Halberstadt blieb in seiner Druckphase ein Erfolgserlebnis verwehrt. Alles hätte trotzdem für den VfB Germania noch ein vesöhnliches Ende nehmen können, wenn der verheißungsvolle Kopfball von Adli Lachheb in der Schlußminute noch den Weg ins Tor gefunden hätte, doch Kirsten zeigte hier nochmal seine Klasse und fischte die Kugel aus dem Winkel, hielt damit die drei Punkte für Lok fest.
Unter den Bedingungen im Bruno-Plache-Stadion lieferten beide Teams ein sehr ansehnliches, kampfbetontes und intensives Spiel ab, dass einen Verlierer eigentlich nicht verdient gehabt hätte. Auch in der Offensive hatte der arg gebeutelte VfB Germania einige gute Ideen, kompensierte die Ausfälle sehr ansprechend und zeigte wichtige Optionen auf, denn Kay Michel hat seine Verletzung noch nicht überstanden, nach dem Kreuzbandriss von Nioco Hübner wird nun auch Tom Nattermann mit einem unter der Woche erlittenen Fußbruch wochenlang fehlen. Allen im Lazarett des VfB Germania von dieser Stelle aus eine schnelle und vollständige Genesung!
Vorschau: Auf das nächste Heimspiel müssen die Halberstädter noch etwas warten, erst am Sonnabend, 18. November, kommt der SV Babelsberg 03 ins Friedensstadion. Der Anstoß für diese Regionalliga-Partie ist für 13.30 Uhr vorgesehen.
Zuvor steigt bereits die nächste Runde im FSA-Pokal. Hier müssen die Fußballer des VfB Germania Halberstadt am Sonnabend, 11.11.2017, zum BSV Halle-Ammendorf reisen. Der Anstoß soll um 13.00 Uhr erfolgen