REGIONALLIGA: ZFC Meuselwitz – VfB Germania Halberstadt 1:3 (0:1)
Punkte sammeln, bei Mannschaften, mit denen wir auf Augenhöhe spielen, das war die Vorgabe, mit der der VfB Germania nach Zipsendorf reiste.
Dort hatte man in den letzten Spielen jeweils gut ausgesehen und gesiegt. Diese Zuversicht wurde leicht gedämpft, da sich der ZFC im vorausgegangenen Spiel gegen Chemie Leipzig mit 4:1 quasi warmgeschossen hatte und nun selbst höhere Ziele verfolgte.
Nachdem der Gastgeber durch einen Müller-Kopfball neben das Tor den ersten Akzent setzte, zeigte der VfBG mit dem ersten Angriff Präzision und Qualität: Ivan Franjic schickte Nico Hübner mit einem sauberen Pass durch die Schnittstelle zentral, den Torhüter umkurven und flach einschieben – so einfach geht es! Die Führung nach nicht einmal zehn Minuten. Bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte passierte dann vor den Toren nicht mehr viel, ein paar Distanzschüsse, die Keeper auf beiden Seiten nicht ernsthaft in Gefahr. Die letzte Szene vor dem Pausenpfiff aber, hätte beinahe den zweiten Treffer für Halberstadt bedeutet, gedankenschnell von Hübner aus der Drehung abgeschlossen, aber vor der Linie noch gerettet vom ZFC.
Heiko Weber faltete seine Truppe in der Pause gehörig zusammen und schickte sie nach der kurzen Ansprache schnell wieder auf den Rasen.
Der ZFC in Durchgang zwei nun bemüht und frischer, aber dann jäh ausgebremst, denn nach feiner Vorarbeit von Florian Beil kann Hübner, dem der Ball zunächst noch versprang, im zweiten Versuch die Kugel erneut einnetzen. Halberstadt jetzt mit mehr Spielkontrolle, dem ZFC der Schock des 0:2 anzumerken, dennoch sannen die Gastgeber auf den Anschluß. In dieser Phase hätte Patrik Twardzik fast den Sack zugemacht, aber sein guter Freistoß-Hammer zischt knapp über das rechte Dreieck. Germania danach etwas fahrlässig in der Defensive, nicht nah genug bei den Gegnern. Das konnte der ZFC nutzen, Janik Mäder, gut frei gespielt, macht es ähnlich, wie Hübner beim ersten Tor, lässt Paul Büchel aussteigen und verkürzt nach knapp einer Stunde. Die nun aufkeimende Hoffnung des Gastgebers auf Ergebniskorrektur wurde jedoch umgehend zerstört, weil Hübner, fast im Gegenzug, nach Vorabeit von Beil und Henrik Hofgärtner, erneut gut in Szene gesetzt, ganz kühl blieb und den Dreierpack schnürte. Sein Tor, schräg von links ins lange Eck, sah nicht nur klasse aus, es war die Vorentscheidung. Denn der ZFC hatte keine zündende Idee, wie man hier noch Zählbares würde erreichen können. Zwar verlangten die Einheimischen verzweifelt noch einen Elfmeter, den man vielleicht hätte geben können, aber nicht musste. Der VfB Germania seinerseits hatte noch drei, vier gute Möglichkeiten, das Ergebnis komfortabler zu gestalten und für endgültige Klarheit zu sorgen, aber das gelang erneut nicht. Beil, Twardzik, Kay Michel und Tim Oschmann hatten noch aussichtsreiche Gelegenheiten. Kämpferisch war dem ZFC nichts vorzuwerfen, doch Büchel musste sich nur noch ein einziges Mal strecken. Das tat er in großer Manier, knapp eine Viertelstunde vor Schluss. Am Ende sahen beide Trainer im VfB Germania einen verdienten Sieger, der sich die gute Laune auch nicht verderben ließ, als der Bus noch am Stadion auf der Glaserkuppe streikte und ein Ersatzfahrzeug aus Halberstadt angefordert werden musste. Bei heißer Bockwurst, gekühlten Getränken, der Bundesliga auf dem Tablet oder Fußballtennis am Spielfeldrand und herrlichem Spätsommerwetter, ließ sich die Wartezeit von mehr als drei Stunden gut überbrücken, vor allem mit den drei Punkten im Gepäck!
Vorschau: Es gibt nur eine kurze Pause, denn schon am Feiertag, dem 3. Oktober, gastiert Mitaufsteiger Chemie Leipzig im Friedensstadion. Anstoß ist um 13.30 Uhr vor einer sicher stattlichen Kulisse, die dieses Mal die 1000-Marke knacken könnte...