Internationale Meisterschaften der Leichtathleten in Berlin

Vom 15.07. bis 17.07.2016 fanden die 38. Internationalen Deutschen Leichtathletikmeisterschaften der Sportler mit Behinderung in der Leichtathletik statt. Austragungsort war zum 5. Mal in Folge der Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark in Berlin.

Die 538 Athleten, welche aus 53 Nationen nach Berlin gereist waren, boten den Zuschauern an drei Tagen Wettkämpfe voller Spannung und einen fairen Kampf in den verschiedensten Disziplinen um die Titel und Platzierungen. Aus Deutschland nahmen Athleten von 79 Vereinen teil. Der Veranstalter hatte die Wettkampfstätten bestens präpariert und das Wetter war in diesem Jahr den Athleten wohlgesonnen. Rundfunk, Fernsehen und Presse waren an allen Tagen live im Stadion mit dabei. Über einen Livestream konnten die daheim Gebliebenen das aktuelle Wettkampfgeschehen verfolgen.

 

Der VfB Germania Halberstadt war in diesem Jahr mit 5 Sportler der Integrativen Trainingsgruppe der Behindertenabteilung unter der Leitung von Trainer Ditmar Schwalenberg und Übungsleiterin Laura-Jane Krötki und Dieter Beyer vertreten. Lukas Froese, Nils Hermann, André Strelow und Martin Camesin waren zum vierten Mal in Folge bei diesen Meisterschaften am Start. Als Debütant in diesem Jahr dabei - Justin Adam (MJU 16). Die Farben Sachsen-Anhalts vertraten in der Hauptstadt neben den Sportlern aus Halberstadt noch zwei weitere Athleten, zum einen Ulrich Isar aus Halle und Ralf Düring aus Salzwedel.

 

Der erste Wettkampftag gehörte dem Nachwuchs und den Senioren. Das neue Veranstaltungskonzept der Ausrichter sollte am Ende eines familiären Wettkampftages nicht nur den Athleten sondern auch den Organisatoren und Kampfrichter ein Strahlen in die Gesichter zaubern. Die Athleten wurden für ihre erreichten Leistungen in den 143 Siegerehrungen mit Medaillen und dem IDM Teddy 2016 geehrt. In diesen Genuss kam nach einem erfolgreichen Wettkampftag ebenfalls der Jüngste im Halberstädter Team (MJU 16). Justin absolvierte bei seiner Premiere die vier Einzeldisziplinen mit Bravour.

Mit zwei Internationalen Deutschen Meisterschaftstiteln im Speerwurf und Weitsprung, sowie zwei Vizemeistertiteln im 100m und 400m Sprint, ist er der erfolgreichste Athlet der Trainingsgruppe. Hinzu kam am Sonntag noch eine Silbermedaille mit der 4x100m Staffel. Mit dem 700 g Speer stellte der junge Mann im Wettkampf eine neue Bestleistung von 25,30 m auf. Über diese waren alle sehr erstaunt, da er sonst mit dem 600 g Speer das Training absolviert. Sein weitester Versuch im Weitsprung wurde mit 4,68 m gemessen, im 100 m Sprint egalisierte er mit 13,05 sec. seine Bestzeit und am späten Freitagabend lief er mit 62,57 sec. eine tolle neue Bestzeit.

 

Lukas Froese musste sich in diesem Jahr erstmals der Männerkonkurrenz stellen. Für den  trainingsfleißigen Athleten sollte sich die intensive Vorbereitung auszahlen. Trainer und Betreuer freuten sich sehr, dass er seine Vorjahressiege über 200 m und 400m auch bei den Männern wiederholen konnte. Auf beiden Strecken überzeugte er und konnte sich zudem über eine neue Bestleistung über die 200m Distanz von 24,77 sec. freuen. Diese Steigerung deutete er bereits beim Start während des Jugendländerkampfes in Rostock vor einem Monat an. Mit seiner 400m Zeit von 55,94 sec. lief er zu einer weiteren persönliche Bestleistung. Lukas nahm zudem zwei Silbermedaillen mit nach Hause (100m 12,32 sec., 4x100m Staffel).

 

Aus 15 Vorläufen konnten sich die besten 100 m Läufer für die Finals in den einzelnen Schadensklassen qualifizieren. Neben Lukas schafften dies auch Nils und André. Hier belegte Nils den 5.Platz (12,90 sec.) und André den 6. Platz (12,94 sec).

 

Nils Hermann war wie schon im Jahr zuvor, unser „Silberjunge“. Sowohl im 200m Sprint (25,71 sec), als auch über die doppelte Distanz (56,82 sec) sicherte er sich den Vizemeistertitel. Zudem konnte er den Deutschen Meistertitel / Internationalen Deutschen Vizemeistertitel mit der 4x100m Staffel nach Hause nehmen. Nur das Staffelteam aus Namibia war auf der blauen Rundbahn schneller unterwegs. Mit der Zeit von 50,66 sec verfehlten die vier Halberstädter zwar knapp ihre Bestleistung, stimmte Athleten und Trainer am Ende eines langen Wettkampfwochenendes im Hinblick auf die nicht optimalen Staffelstabwechsel dennoch zufrieden.

 

Unser vierter Staffelläufer André Strelow erlief sich neben der Silbermedaille mit der Staffel eine weitere Einzelmedaille. Über die 200m Distanz lief er in 26,76 sec. auf den Bronzerang.

Damit fanden sich mit Lukas, Nils und André komplett nur Athleten aus Halberstadt auf dem Siegerpodest wieder – ein Novum bei diesen Meisterschaften für unser Team.

 

Unser 5. Teammitglied Martin erreichte im Diskuswurf einen guten aber leider undankbaren 4. Platz mit einer Weite von 23,52m. Erst im letzten Versuch wurde er von René Neumann des BPRSV Cottbus vom Bronzerang verdrängt und konnte leider nicht mehr kontern. Auch im Speerwurf, war in diesem Jahr etwas der Wurm drin. So kam er hier mit für ihn mageren 32,04 m auf den 5. Platz. In diesem Wettbewerb wurden allerdings zwei verschiedene Schadensklassen zusammengewertet. In seiner Schadensklasse wäre er ansonsten auf dem Silberrang gelandet.

 

Am Ende von drei anstrengenden Tagen in Berlin blicken alle auf eine erfolgreiche Teilnahme und Medaillenausbeute zurück. Viermal Gold, sechsmal Silber, einmal Bronze, ein vierter Rang, zwei fünfte Plätze und ein sechster Rang können sich sehen lassen.

 

Athleten, Trainer und Betreuer möchten sich auf diesem Wege noch einmal beim Behinderten- und Rehabilitationssportverband Sachsen-Anhalt für die Unterstützung, beim Internationalen Bildungs- und Sozialwerk für die Bereitstellung eines Busses, von Getränken und finanzieller Unterstützung sowie bei der Bäckerei Schwandt Brothers für die Lunchpakete und Gebäckstücke recht herzlich bedanken.
Der Dank geht auch an den Leichtathletik Förderverein  des VfB Germania Halberstadt und die Platzwarte des Halberstädter Friedenstadions, die uns immer halfen, wenn Hilfe notwendig war. Durch diese Hilfe war die Teilnahme an den Meisterschaften für uns möglich und die Athleten bedanken sich bei allen Genannten mit den erzielten Leistungen.