Am 19.06. standen sich Germania Gernrode und der VfB Germania HBS II im Pokalfinale gegenüber. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde die Partie um 13.30 Uhr angepfiffen. Es war kein schönes Finale mit tollem Fußball und vielen Strafraumszenen sondern lebte letztendlich von der Spannung.
Einen Klassenunterschied konnte man während des gesamten Spiels nicht erkennen, wie auch, ist doch Gernrode Meister der Kreisliga und künftig auch Gegner der B2 in der Landesliga. So kamen die Rot Schwarzen in Halbzeit eins nur dreimal gefährlich vor das Gernröder Gehäuse. Doch weder Maurice Edelmann (15.), noch Max Stadler (23.) oder Willi Hecht (31.) konnten die Konter erfolgreich abschließen. Die Halberstädter fanden kaum zu ihrem guten und druckvollen Kombinationsspiel, welches sie nach hervorragenden Spielen gegen die SG Harz I, Blankenburg und Stahl Thale ins Finale führte. Auch Gernrode tauchte ab und an gefährlich vor dem Kasten von Raphael Knothe aus. Doch der junge Germane war mit seinen Abwehrleuten immer wieder auf dem Posten. Mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es in die Kabinen.
In Durchgang zwei hatten die Rot Schwarzen zunächst mehr vom Spiel, kombinierten jetzt gefälliger und erspielten sich erneut durch Edelmann (43.) und Stadler (48.) gute Möglichkeiten. In der 55. Minute wurden sie dann endlich belohnt, ein energisch vorgetragener Angriff über die rechte Seite von Weber wurde durch Stadler gefährlich in den Strafraum gebracht und Maurice Edelmann vollendete überlegt zur 1:0 Führung. Gernrode sorgte auch immer wieder für Entlastungsangriffe, hatte immer wieder gute Gelegenheiten über ihre Standards, waren Kopfball- und Zweikampfstark!
Als alle Beteiligten schon mit diesem knappen Sieg rechneten kamen die Gernröder mit einem satten Fernschuss nochmals gefährlich vor den Kasten, Knothe konnte diesen scharfen Schuss nur nach vorn abwehren und Emil Gerhardt sagte zwei Minuten vor dem Ende nochmal „Dankeschön“, ließ seine Farben jubeln und brachte so die am Ende auch verdiente Verlängerung.
Noch im Spiel gegen Thale waren die Halberstädter hier stark und konnten konditionell überzeugen. An diesem Sonntag allerdings nicht. Gernrode war in der Verlängerung das klar bessere Team. Immer wieder sorgten sie mit hohen Bällen und Ecken für Gefahr. Nach einer Ecke hatten sie die Möglichkeit auf das leere Tor zu schießen, brachten den Ball aber nicht unter. Eine weitere 100 % tige Gelegenheit vereitelte Knothe „in Manuel Neuer Manier“ mit den Fingerspitzen zur Ecke. (Ich habe bis heute keine Ahnung wie er den Ball aus der langen Ecke gefischt hat).
Die Halberstädter hatten nur noch Möglichkeiten durch zwei Konter. Diese wurden jedoch miserabel ausgespielt und verpufften am Sechzehner. So kam es wie es kommen musste zum Elfmeterschießen. Irgendwie passend zu diesem Spiel. Nachdem sowohl die Gernröder als auch die Rot Schwarzen einmal patzten musste es weitere Schützen geben. Hierbei sorgte die Linienrichterin für Verwirrung, denn sie schickte auf Nachfrage exakt die gleichen Spieler - erneut von vorne beginnend - zum Punkt. Sascha Liebing patzte. Und die Schiedsrichter erkannten erst jetzt die Situation, korrigierten ihren Fehler und schickten einen Spieler der Halberstädter – gemäß Regel - zum Punkt, der bislang noch nicht geschossen hatte.
So trafen nun Stadler, Lehmann und Hanke, bevor Knothe den Elfmeter der Gernröder hielt. Er war der Matchwinner und wurde nun unter seinen Teamkollegen mit großem Jubel „begraben“. Pokalsieg!
Die Siegerehrung im Anschluss war eine Farce. Die Gernröder Verantwortlichen und Eltern avancierten zu unfairen Verlieren. Richtig freuen konnten sich die jungen Germanen unter diesen negativen Einflüssen am Ende irgendwie nicht. Gleich nach Spielende suchten die Verlierer dann nach weiteren Möglichkeiten, um den Pokal dann vielleicht doch noch über andere Wege zu erhalten. Bleibt abzuwarten wie es in diesem Zusammenhang weitergeht. Rein sportlich ist es der Pokalsieg für die B2 und nach überzeugenden Auftritten in den anderen Pokalpartien und einem guten 6. Platz in der Liga auch absolut verdient.