Tolle Moral und eine hervorragende kämpferische Einstellung! B2 Junioren gewinnen nach 1:3 Rückstand noch mit 4:3. Das war nichts für schwache Nerven, was sich am Sonntagvormittag am Spiegelsbergenweg abspielte.
Wieder einmal musste mit Johannes Richter ein Innenverteidiger das Germania Gehäuse hüten. Leider musste er binnen acht Minuten auch schon zweimal hinter sich greifen. Die Gäste nutzen die Unstimmigkeiten zwischen Abwehr und Torhüter bei ihren ersten beiden Aktionen gleich konsequent aus und führten so schnell mit 2:0 (8.). Doch Willi Hecht rüttelte seine Teamkollegen mit einer schönen Einzelleistung nach einer Viertelstunde wach und stellte somit schnell den Anschluss her (1:2; 15.). Danach verflachte das Spiel ein wenig, kaum noch präzise Spielzüge auf beiden Seiten. Chancen Mangelware. Gab es dann doch mal einen gefährlichen Angriff der Gäste, wurde dieser von der Defensive der Germanen um Kapitän Maurice Edelmann abgefangen. Auch die Halberstädter zeigten gute Ansätze im Spielaufbau. Viele Chancen ergaben sich durch Fehlpässe oder zu lange Anspiele auf die Flügel oder die Sturmspitzen allerdings nicht. Nicht unverdient also die Führung der Gäste zur Pause.
Im zweiten Durchgang bekamen die Zuschauer dann aber noch ein kurioses Spiel zu sehen. Die Platzherren hatten sich viel vorgenommen, begannen hochmotiviert, mit sehr viel Druck und offenem Visier. Zunächst leider „etwas zu offen“, denn mit dem ersten Konter der Gäste fiel auch gleich das 3:1. War das schon die Vorentscheidung? Sicher nicht nach 47 Minuten dachten sich die jungen Germanen, spielten weiter mutig nach vorne und wurden mit dem 2:3 Anschlusstreffer, erneut durch Willi Hecht, belohnt (62.). In der Zwischenzeit hatten die Hausherren aber auch etwas Glück, das das Pendel bei mehreren fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen auf ihre Seite ausschlug. U.a. hatte Lucas Wode Glück, dass er zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Platz stand. Ein Foulspiel von ihm hätte auch als Notbremse ausgelegt werden können. Darüber hinaus gab es einige kuriose Freistoßentscheidungen. Sei es drum, Jonny Schneider war das egal und er schloss einen schönen Steilpass in die Tiefe mit einem Schlenzer überlegt ab. So stand es nach 68 Minuten plötzlich 3:3. Und das wäre an diesem Tage sicher auch ein „gerechtes Resultat“ gewesen. Doch danach geht es ja im Fußball nicht immer und so legte sich Willi Hecht in der 71. Minute den Ball zum Freistoß zurecht. Mit einem Knaller aus gut 20 Metern in den linken Winkel brachte er seine Farben nun sogar mit 4:3 in Führung. Wahnsinn – Spiel gedreht. Tosender Jubel am Friedensstadion. Nun warf Lok noch einmal alles nach vorne. Doch Germania verteidigte clever und ließ kaum noch etwas zu. Dennoch gab es nochmal einen dieser Pfiffe von Schiedsrichter Rainer Schäl. Freistoß für Aschersleben kurz vor der Strafraumgrenze. Läuft hier der Vorteil weiter dann muss der Schiedsrichter in der folgenden Szene auf Strafstoß entscheiden – wieder Glück gehabt.
Nun war auch Johannes Richter zur Stelle, tauchte nach diesem scharfen Freistoß ab und rettete mit seinen Fingerspitzen den Sieg.
Ein unglaubliches Spiel. Die Rot Schwarzen zeigten eine tolle Moral und einen aufopferungsvollen Kampf. Heute aber auch mit dem Glück des Tüchtigen, aufgrund vieler strittiger Entscheidungen. Trotzdem war es eine großartige Mannschaftsleistung rund um Willi Hecht, der natürlich mit seinen drei Treffern zum Matchwinner avancierte.
Nächste Woche sind die Germanen nach dem Rückzug von Post Magdeburg spielfrei.